Unverhofft - wenn was plötzlich kommt...
Es ist jetzt schon ein Weilchen her seit ich das letzte Mal geschrieben habe. Aber unverhofft kam dazwischen.
Meist sehnen wir uns etwas herbei - wenn man jung ist, den idealen Partner. Wenn man ins Berufleben einsteigt, den Traumjob und wenn man dann längere Zeit im Berufsleben ist, den Berufsausstieg, die Rente und die damit verbundene Freiheit... d.h. ohne Arbeit Geld zu bekommen und das machen zu können, was man schon immer wollte, Herr über seine eigene Zeit zu sein.
Was ist aber wenn unverhofft was dazwischen kommt?
Was wenn plötzlich Träume sich nicht mehr verwirklichen lassen?
Wenn eine Scheidung dazwischen kommt oder eine Krankheit. Wie gehen wir damit um,wenn Lebenspläne in Frage gestellt werden, in einer Zeit in der alles erreichbar, weil planbar ist?
Wir leben als wenn alles möglich wäre, wenn etwas nicht gelingt, ist im Grund das Individuum selbst daran schuld, weil es in diesem speziellen Bereich eben ein persönliches Defizit hat. Es gibt für uns sowas wie Schicksal nicht mehr... und damit hat das Individuum eine schwere Last zu tragen. Für alles verantwortlich zu sein... das ist schwer.
Mein Vater (Jahrgang 1907) war eigentlich ein sehr rational denkender Mensch, aber gleichzeitig zu tiefst schicksalsgläubig. Er war von 1939 bis 1945 Soldat im Zweiten Weltkrieg und war unter anderem im Kessel von Stalingrad. Meine Kindheit bestand aus Berichten über den zweiten Weltkrieg (jeweils beim Sonntagsbraten) unter anderem berichtete er, dass er mit einem Kameraden neben seinem Werkstatt-LKW stand und sie Granatenbeschuss hatten. Die beiden standen sehr nah nebeneinander als eine Granate in ihre Richtung flog und dem Kameraden tödlich am Kopf traf, meinem Vater passierte wie durch ein Wunder überhaupt nichts, kein Kratzer nichts. Das führte er immer als Beispiel an, dass wir alle ein Schicksal hätten und er deshalb nicht getroffen worden wäre. Meine Tante, die Schwester meiner Mutter dachte so ähnlich, sie behauptete immer sie hätten zu den Menschen gehört, die "unter einem beschützenden Baum" ständen. Sie waren eine große Familie (6 Geschwister + Ehepartner und Kinder) und kein einziger davon ist im Krieg geblieben oder wurde in irgendeiner Weise verletzt. Der Bruder meines Vaters wurde als Flieger über Russland abgeschossen. Seine Witwe war letztendlich in ihrem langen Leben nur ca. 3-4 Jahre verheiratet und musste ihre beiden Kinder alleine großziehen. Schicksal wie meine Famlie sagen würde.
Heute haben wir in Deutschland diese Kriegschicksale nicht mehr, aber unverhofft kommt trotzdem, sei es als Unfall, als Krankheit und - wenn auch nicht lebensbedrohend, aber doch sehr einschneidend - als Arbeitslosigkeit. Meist ist nicht nur eine Person davon betroffen, sondern es trifft eine ganze Familie. (Trotz allen modernen Lebensformen, ist man in Familien immer noch finanziell voneinander abhängig, wenn aufeinmal das Einkommen ausfällt, wird das Leid noch viel größer.)
Plötzlich wird das ganze zukünftige Leben in Frage gestellt. Was sicher war erweist sich als trügerisch, man wird mit der Endlichkeit und auch mit der eigenen Ohnmacht konfrontiert.
Wenn es gut läuft, kann man nach dem ersten Schock, sein Leben neu organsieren. Oft ist es ein Anlass, endlich eingefahrene Bahnen zu verlassen, neues zu wagen, wieder intensiver zu Leben und vielleicht auch dankbarer zu sein, für das was man hat.
Meist sehnen wir uns etwas herbei - wenn man jung ist, den idealen Partner. Wenn man ins Berufleben einsteigt, den Traumjob und wenn man dann längere Zeit im Berufsleben ist, den Berufsausstieg, die Rente und die damit verbundene Freiheit... d.h. ohne Arbeit Geld zu bekommen und das machen zu können, was man schon immer wollte, Herr über seine eigene Zeit zu sein.
Was ist aber wenn unverhofft was dazwischen kommt?
Was wenn plötzlich Träume sich nicht mehr verwirklichen lassen?
Wenn eine Scheidung dazwischen kommt oder eine Krankheit. Wie gehen wir damit um,wenn Lebenspläne in Frage gestellt werden, in einer Zeit in der alles erreichbar, weil planbar ist?
Wir leben als wenn alles möglich wäre, wenn etwas nicht gelingt, ist im Grund das Individuum selbst daran schuld, weil es in diesem speziellen Bereich eben ein persönliches Defizit hat. Es gibt für uns sowas wie Schicksal nicht mehr... und damit hat das Individuum eine schwere Last zu tragen. Für alles verantwortlich zu sein... das ist schwer.
Mein Vater (Jahrgang 1907) war eigentlich ein sehr rational denkender Mensch, aber gleichzeitig zu tiefst schicksalsgläubig. Er war von 1939 bis 1945 Soldat im Zweiten Weltkrieg und war unter anderem im Kessel von Stalingrad. Meine Kindheit bestand aus Berichten über den zweiten Weltkrieg (jeweils beim Sonntagsbraten) unter anderem berichtete er, dass er mit einem Kameraden neben seinem Werkstatt-LKW stand und sie Granatenbeschuss hatten. Die beiden standen sehr nah nebeneinander als eine Granate in ihre Richtung flog und dem Kameraden tödlich am Kopf traf, meinem Vater passierte wie durch ein Wunder überhaupt nichts, kein Kratzer nichts. Das führte er immer als Beispiel an, dass wir alle ein Schicksal hätten und er deshalb nicht getroffen worden wäre. Meine Tante, die Schwester meiner Mutter dachte so ähnlich, sie behauptete immer sie hätten zu den Menschen gehört, die "unter einem beschützenden Baum" ständen. Sie waren eine große Familie (6 Geschwister + Ehepartner und Kinder) und kein einziger davon ist im Krieg geblieben oder wurde in irgendeiner Weise verletzt. Der Bruder meines Vaters wurde als Flieger über Russland abgeschossen. Seine Witwe war letztendlich in ihrem langen Leben nur ca. 3-4 Jahre verheiratet und musste ihre beiden Kinder alleine großziehen. Schicksal wie meine Famlie sagen würde.
Meine Tante, die Krieger Witwe umd meine Tochter |
Heute haben wir in Deutschland diese Kriegschicksale nicht mehr, aber unverhofft kommt trotzdem, sei es als Unfall, als Krankheit und - wenn auch nicht lebensbedrohend, aber doch sehr einschneidend - als Arbeitslosigkeit. Meist ist nicht nur eine Person davon betroffen, sondern es trifft eine ganze Familie. (Trotz allen modernen Lebensformen, ist man in Familien immer noch finanziell voneinander abhängig, wenn aufeinmal das Einkommen ausfällt, wird das Leid noch viel größer.)
Plötzlich wird das ganze zukünftige Leben in Frage gestellt. Was sicher war erweist sich als trügerisch, man wird mit der Endlichkeit und auch mit der eigenen Ohnmacht konfrontiert.
Wenn es gut läuft, kann man nach dem ersten Schock, sein Leben neu organsieren. Oft ist es ein Anlass, endlich eingefahrene Bahnen zu verlassen, neues zu wagen, wieder intensiver zu Leben und vielleicht auch dankbarer zu sein, für das was man hat.
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