Die andere Hälfte - oder der Mythos von den Kugelmenschen
Unser Semesterthema bei der Frauenakademie Neckarsulm waren die 60iger Jahre & ich habe über Kinsey und die sexuelle Revolution referiert. In diesem Zusammenhang habe ich zum Verständnis der sexuellen Revolution, die Geschichte der Sexualität seit der Neuzeit aufgearbeitet. War spannend die historisch orientierte Sichtweise darzustellen, damit die Tragweite der Forderungen & Veränderungen verständlich wurde. Aber wie immer, wenn ich dann mit der Erarbeitung des Themas fertig bin, hängt es mir auch so langsam zum Hals heraus. Leider geht es mit der Sexualität bei meinem neuem Thema "Schweizer Psychologen Carl Gustav Jung und Jean Piaget" gerade weiter, vor allem Jung hat mich doch mit seinen zahlreichen Affären etwas befremdet.
Meine Lebensrealität ist eine ganz andere. Dieser Herr Jung wurde erst mit ca. 80 Wittwer, da er berühmt war, umschwirrten ihn immer Frauen. Auch als Tattergreis, hatte er noch eine Frau die für ihn da war. Wie anders sieht das bei Normalmenschen aus. Wir waren und sind nicht begehrt, wir gehören zu der großen Gruppe, die anfangen muss sich in das Alleinsein einzugewöhnen, da dies der zukünftige Normalzustand sein wird. Es ist vorbei damit, dass jemand da ist, der einfach nur zu Hause ist. Der auch emotional das zu Hause darstellt, egal ob man sich streitet, versucht sich gegenseitig umzuerziehen, sich miteinander freut und Pläne macht.
Diese andere Hälfte meines Kugelmenschen (Platon) ist verschwunden und es geht mir so ähnlich wie in Platons Mythos:
Man ist als Mensch nie ganz allein. Aber wir suchen nicht nur wahllos Gesellschaft, wir suchen alle jemand der uns Geborgenheit, Zuwendung, Anregung, Vergnügen, Bewunderung, Humor und viel gemeinsame Zeit gibt. Schon allein daraus ergibt sich, dass das nicht einfach zu finden ist, egal in welchem Alter man sich befindet.
So kann es sein, dass man sich einsam fühlt, obwohl man von vielen Menschen umgeben ist. Als Studentin erging es mir so in meiner Wohngemeinschaft. Wir waren alle mental so weit auseinander, haben dennoch viel zusammen "herumgehangen". Zugehörig fühlte ich mich nicht, obwohl ich Teil der WG war. Irgendwann habe ich es dann vorgezogen, allein in meinem Zimmer zu bleiben, als einfach nur gemeinsam Zeit totzuschlagen. Das allein sein, kann einem dann mehr vermitteln. Einen näher zu sich selbst und seinen Bedürfnissen bringen, die Zeit wieder mit Bedeutung füllen.
Aber auch damals sehnte ich mich nach meiner anderen Hälfte und ich fand sie ja auch am Ende meines Studiums...
...Dass ich nochmals nach ihr suchen muss, kam mir nie in den Sinn, ich dachte immer, dass beide Seiten des Apfels zusammen altern...
Meine Lebensrealität ist eine ganz andere. Dieser Herr Jung wurde erst mit ca. 80 Wittwer, da er berühmt war, umschwirrten ihn immer Frauen. Auch als Tattergreis, hatte er noch eine Frau die für ihn da war. Wie anders sieht das bei Normalmenschen aus. Wir waren und sind nicht begehrt, wir gehören zu der großen Gruppe, die anfangen muss sich in das Alleinsein einzugewöhnen, da dies der zukünftige Normalzustand sein wird. Es ist vorbei damit, dass jemand da ist, der einfach nur zu Hause ist. Der auch emotional das zu Hause darstellt, egal ob man sich streitet, versucht sich gegenseitig umzuerziehen, sich miteinander freut und Pläne macht.
Diese andere Hälfte meines Kugelmenschen (Platon) ist verschwunden und es geht mir so ähnlich wie in Platons Mythos:
"Die nunmehr zweibeinigen Menschen litten schwer unter der Trennung von ihren anderen Hälften. Sie umschlangen einander in der Hoffnung, zusammenwachsen und so ihre Einheit wiedergewinnen zu können. Da sie sonst nichts mehr unternahmen, begannen sie zu verhungern. Um ihr Aussterben zu verhindern, versetzte Zeus die Geschlechtsorgane nach vorn. Damit ermöglichte er ihnen, durch die sexuelle Begegnung ihr Einheitsbedürfnis vorübergehend zu befriedigen und so die Sehnsucht zeitweilig zu stillen. Zugleich gewannen sie dadurch die Fähigkeit, sich auf die heute praktizierte Weise fortzupflanzen. So wurden sie wieder lebenstauglich. Sie leiden aber weiterhin unter ihrer Unvollständigkeit; jeder sucht die verlorene andere Hälfte. Die Sehnsucht nach der verlorenen Ganzheit zeigt sich in Gestalt des erotischen Begehrens, das auf Vereinigung abzielt.[5]"
aus https://de.wikipedia.org/wiki/KugelmenschenEs ist nicht leicht einen Menschen zu finden, bei dem man sich zuhause fühlt. Vor allem, wenn man in einem fortgeschrittenen Alter ist, auch heute gibt es immer noch mehr Witwen als Witwer. Also bleibt die andere Hälfte verloren.
Man ist als Mensch nie ganz allein. Aber wir suchen nicht nur wahllos Gesellschaft, wir suchen alle jemand der uns Geborgenheit, Zuwendung, Anregung, Vergnügen, Bewunderung, Humor und viel gemeinsame Zeit gibt. Schon allein daraus ergibt sich, dass das nicht einfach zu finden ist, egal in welchem Alter man sich befindet.
So kann es sein, dass man sich einsam fühlt, obwohl man von vielen Menschen umgeben ist. Als Studentin erging es mir so in meiner Wohngemeinschaft. Wir waren alle mental so weit auseinander, haben dennoch viel zusammen "herumgehangen". Zugehörig fühlte ich mich nicht, obwohl ich Teil der WG war. Irgendwann habe ich es dann vorgezogen, allein in meinem Zimmer zu bleiben, als einfach nur gemeinsam Zeit totzuschlagen. Das allein sein, kann einem dann mehr vermitteln. Einen näher zu sich selbst und seinen Bedürfnissen bringen, die Zeit wieder mit Bedeutung füllen.
Aber auch damals sehnte ich mich nach meiner anderen Hälfte und ich fand sie ja auch am Ende meines Studiums...
Schon seltsam - warum fault der eine Apfel und der andere nicht? |
...Dass ich nochmals nach ihr suchen muss, kam mir nie in den Sinn, ich dachte immer, dass beide Seiten des Apfels zusammen altern...
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