Was von EINEM bleibt....
Heute ist der zweite Jahrestag des Todes von meinem Mann. Unglaublich, dass schon zwei Jahre vergangen sind. Kein "Stein" ist mehr auf dem anderen, mein Leben hat sich vollkommen verändert. Letztendlich habe ich mich neu erfinden müssen.
Da hat man fast 30 Jahre alles gemeinsam gemacht, Entscheidungen gemeinsam getroffen und getragen und plötzlich ist man für sich allein und trägt auch alles wieder allein. Das ist am Anfang komisch und später ganz selbstverständlich. Ich musste mit unserer drastisch veränderten Finanzsituation klar kommen und habe es ganz ordentlich bewältigt. Meine Freizeit ist trotz meines Halbtagsjobs doch sehr eingeschränkt, da ich alle möglichen Aktivitäten angefangen habe und dadurch fast keine Zeit mehr für mich selbst habe.
Ich habe mir ein Häuschen gekauft um ein wenig Sicherheit zu haben, um zu wissen wo ich bleiben kann, wo ich meine Höhle gefunden habe. Mein (unser) Zuhause war schon immer meine Sicherheit. Mein Mann war noch viel mehr auf das zu Hause orientiert als ich. Ich rede inzwischen von meinem Häuschen, das Wort unser tritt immer mehr in den Hintergrund, es gibt auch immer weniger ein wir. Ich bin zu einem dieser alten Singels geworden.
Mein Mann ist ganz langsam entschwunden, er ist nicht mehr so präsent wie die erste Zeit nach seinem Tod, die Erinnerung verblasst ohne, dass er ersetzt wurde durch irgend jemand anderen. Ich habe gelernt, ohne ihn mit unserer Tochter fertig zu werden, ich habe gelernt wieder alles allein zu machen. Unsere Diskussionen zu allen möglichen Themen gibt es nicht mehr. So wie mit ihm, kann ich nur noch mit wenigen diskutieren. Es gibt aber auch die Streitereien nicht mehr, das kritisieren, das er eben auch gern gemacht hat. Ich kann nicht sagen, dass er mir fehlt, nur dass er in meinem jetzigen Leben keinen Platz mehr hat. Es ist ein seltsames Gefühl, denn an ihn denken heißt ihn am Leben zu erhalten. Ich glaube auch, dass er nicht mehr bei uns ist. Er ist schon lange in die amerikanischen URwälder abgewandert. Für unsere Tochter ist er sowieso nicht in seinem Grab, wo er für sie ist weiß ich nicht.
Ich stehe jetzt aber davor, dass ich meinem Leben einen neuen Sinn geben muss. Das ist im Alter nicht mehr so leicht wie in der Jugend. Da gehört die Welt einem noch, da ist alles noch möglich. Aber im Alter weiß man, dass manches schillerndes Ziel wenig Substanz hat, dass manches sich einfach nicht lohnt, dass manches vorbei ist. Begeistern kann man sich immer noch, aber man sucht mehr. Doch was sucht man, was gibt einem im Alter noch Zufriedenheit, Antrieb und Freude am Leben. Vielleicht eine Aufgabe, ein Buch, eine Leidenschaft...
Da hat man fast 30 Jahre alles gemeinsam gemacht, Entscheidungen gemeinsam getroffen und getragen und plötzlich ist man für sich allein und trägt auch alles wieder allein. Das ist am Anfang komisch und später ganz selbstverständlich. Ich musste mit unserer drastisch veränderten Finanzsituation klar kommen und habe es ganz ordentlich bewältigt. Meine Freizeit ist trotz meines Halbtagsjobs doch sehr eingeschränkt, da ich alle möglichen Aktivitäten angefangen habe und dadurch fast keine Zeit mehr für mich selbst habe.
Ich habe mir ein Häuschen gekauft um ein wenig Sicherheit zu haben, um zu wissen wo ich bleiben kann, wo ich meine Höhle gefunden habe. Mein (unser) Zuhause war schon immer meine Sicherheit. Mein Mann war noch viel mehr auf das zu Hause orientiert als ich. Ich rede inzwischen von meinem Häuschen, das Wort unser tritt immer mehr in den Hintergrund, es gibt auch immer weniger ein wir. Ich bin zu einem dieser alten Singels geworden.
Mein Mann ist ganz langsam entschwunden, er ist nicht mehr so präsent wie die erste Zeit nach seinem Tod, die Erinnerung verblasst ohne, dass er ersetzt wurde durch irgend jemand anderen. Ich habe gelernt, ohne ihn mit unserer Tochter fertig zu werden, ich habe gelernt wieder alles allein zu machen. Unsere Diskussionen zu allen möglichen Themen gibt es nicht mehr. So wie mit ihm, kann ich nur noch mit wenigen diskutieren. Es gibt aber auch die Streitereien nicht mehr, das kritisieren, das er eben auch gern gemacht hat. Ich kann nicht sagen, dass er mir fehlt, nur dass er in meinem jetzigen Leben keinen Platz mehr hat. Es ist ein seltsames Gefühl, denn an ihn denken heißt ihn am Leben zu erhalten. Ich glaube auch, dass er nicht mehr bei uns ist. Er ist schon lange in die amerikanischen URwälder abgewandert. Für unsere Tochter ist er sowieso nicht in seinem Grab, wo er für sie ist weiß ich nicht.
Ich stehe jetzt aber davor, dass ich meinem Leben einen neuen Sinn geben muss. Das ist im Alter nicht mehr so leicht wie in der Jugend. Da gehört die Welt einem noch, da ist alles noch möglich. Aber im Alter weiß man, dass manches schillerndes Ziel wenig Substanz hat, dass manches sich einfach nicht lohnt, dass manches vorbei ist. Begeistern kann man sich immer noch, aber man sucht mehr. Doch was sucht man, was gibt einem im Alter noch Zufriedenheit, Antrieb und Freude am Leben. Vielleicht eine Aufgabe, ein Buch, eine Leidenschaft...
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