Männer erstaunen mich immer wieder - Unser Männerbild




Im Rahmen meiner Tätigkeit treffe ich immer wieder auf Männer, die richtig an ihrer Familiensituation leiden. Sie haben sich eine optimale Beziehung vorgestellt und erleben Frauen, die völlig andere Vorstellungen haben. Solange man nur in einer Beziehung lebt, geht sowas recht schnell auseinander, schlimm wird es wenn Kinder vorhanden sind und die Familie zerbricht. Oder wenn ältere Männer sich eine häusliche, versorgende Frau wünschen und erleben müssen, dass die neuen Frauen ganz andere Vorstellungen haben.

Weshalb erwähne ich das? Ich denke dass wir, die in der Zeit der Frauenbewegung gelebt oder groß geworden sind, meist folgendes Bild von Männern haben: auf sich zentriert, eher Machos, die sich und ihr Ding durchziehen, Familie bedeutet ihnen nur am Rande was. Ausbeuter oder Machtgockel. Männer hatten keine besonders gute Lobby, wobei ich immer das Gefühl hatte, dass die Feministinnen ganz besonders von den Machos angezogen waren, da war der Feind klar zu erkennen, den sie insgeheim bewundert haben.

Entweder haben sich die Männer verändert, oder die schon immer vorhandenen weicheren Männer hat kein Mensch beachtet. Man traute Männern irgendwie ernsthafte Gefühle nicht zu, sie hatten irgendwie Macker zu sein, wehe wenn einer Schwäche zugab, dann war er eine Memme. Vielleicht lag es auch an der Zeit. Die Menschen kamen aus einer Zeit in der die Geschlechterrollen festgelegt waren. Ich hatte in einem Film über Hohenlohe gesehen. Im 18. Jh. galt folgender Spruch "Weibersterben kein Verderben, Gaul verrecken großer Schrecken... allerdings war die Lebenserwartung von Bauern auch nur 30 Jahre, wegen der extrem harten Lebensbedingungen. Kein Wunder dass die Geschlechterrollen so festgezurrt waren und Gefühle eher Nebensache waren. Ebenso in der Nachkriegszeit auch da wurden Gefühle nicht so beachtet, viel Gefühlsduselei gab es glaube ich weder bei Männern noch bei Frauen. Meine Eltern führten eine nüchterne Ehe.

Aber es gab doch bestimmt immer schon Männer, die sehr an ihren Frauen hingen, die in ihrem seelischen Gleichgewicht gestört waren, wenn die Frau aus den verschiedensten Gründen weg war. Und das ist schön, es zeigt, dass Menschen sich eine verlässliche Beziehung wünschen, sowohl Männer als auch Frauen. Wir wünschen uns alle die Geborgenheit im Anderen, dass der andere uns spannend findet, dass wir für ihn wichtig sind, dass wir uns gegenseitig umeinander sorgen, dass wir zusammenhalten. Und vor allem, dass wir von unserem Partner so akzeptiert werden, wie wir sind.

Das fehlt leider oft in den Beziehungen, häufig denkt einer der Partner, da kommt bestimmt noch was besseres nach... es wird nicht mehr um die Beziehung gerungen, man rennt einfach davon...






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