Melancholie - wenn unsere vorweihnachtlichen Rituale ausfallen
Was für eine schwierige Zeit? Es wird immer dunkler, die Tage kürzer, viele Tage sind trübe und grau, man hat nicht das Gefühl, dass es überhaupt hell geworden ist, da man den ganzen Tag über Licht benötigt.
Nicht umsonst hatten sich die Menschen Rituale überlegt, die auch diese Zeit angenehm macht, so dass man sich freut und die Melancholie gar nicht erst aufkommen kann. Es fängt im November an, mit dem Laterne laufen der Kinder. Wir gehen durch die Nacht mit Lichtern, wie geheimnisvoll. Nach dem Totensonntag fangen die meisten mit dem Schmücken der Häuser mit Lichtern an, der Adventskranz wird vor allem in Häusern mit Kindern, sowie in religiösen Haushalten aufgestellt. Die Zeit der Weihnachtsmärkte beginnt, hell erleuchtete Buden mit, im Grunde unnützen, aber schön anzusehenden Sachen, manche sehr ausgefallen, wenn es Märkte sind, auf denen nur Kunsthandwerk verkauft wird. Man steht am Feuer trinkt Glühwein, genießt die Lichter und Feuer, die überall geheimnisvoll funkeln. Es ist ein Gewusel, weil es jeden raustreibt, die Stimmung schön ist und kaufen uns allen offensichtlich Freude macht.
Stuttgarter Weihnachtsmarkt |
Breitenauer See - Weihnachtsmarkt |
Advent 2020 |
Das Virus beherrscht uns, ein unsichtbarer Angreifer, der uns isoliert und das Gewohnte komplett durcheinander bringt. Ich habe Glück und darf noch arbeiten, aber vielen bricht der Arbeitsplatz weg. Da kann keine Entspannung aufkommen, wenn man sich Sorgen um die Einkünfte macht, wenn man zu eng aufeinander hockt, wenn man allein irgendwo hockt, wenn man die Menschen, die man liebt nicht mehr sehen darf.
Die dunkle Jahreszeit, dieses Jahr komplett reduziert, es ist nicht schlimm wenn ein wenig reduziert wird, aber so radikal... ob das unsere Psyche so schnell begreift wage ich zu bezweifeln. Der Lockdown im Frühjahr war leichter zu bewältigen, da hatte man die dunkle Jahreszeit hinter sich.
Momentan haben wir noch eine lange Zeit vor uns...
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