Das Selbstverständlichste auf der Welt - immer verfügbar?
Eltern und wie wir sie wahrnehmen während ihrer Lebenszeit.
Mein Vater war unser Juwel, er diskutierte mit uns, nahm jeden ernst und war so auch bei uns vielen Cousinen und Cousins (früher hatte man das noch) beliebt. Er war gesellig - halt wie die Nordbayern so sind, mit Stammtisch und einer Leichtigkeit, mit Fremden ins Gespräch zu kommen. Er hatte seine Interessen, die er sehr bestimmt verfolgte, die ihn auch von zu Hause weglockten bzw. dafür sorgten, dass er nicht immer "verfügbar" war. Junge Menschen mochten ihn und suchten den Kontakt zu ihm, man spürte seine lebhafte Innenwelt.
Meine Mutter war einfach nur da... was aber nicht bedeutete, dass sie weniger interessant war. Nur bei ihr war es selbstverständlich, dass sie immer da war, fast wie ein lieb gewordenens Möbelstück. Die Vorstellung, dass sie mal nicht mehr leben könnte, gab es nicht, sie war das Hintergrundrauschen. Es war bequem, dass sie zu allen Verwandten Kontakt hielt, dass man sie im Grunde immer um Rat fragen konnte und getröstet wurde, wenn die eigene Welt am untergehen war. Mit ihr zankte man sich und versöhnte sich wieder, sie meckerte an einem herum und verteidigte einen bis zum geht nicht mehr. Auch sie war eine Marke...
...und dann waren eines Tages diese Menschen nicht mehr da. Das Unvorstellbare war eingetreten, die Mutter war ganz plötzlich weg... einfach so, ohne sich zu verabschieden (Herzinfarkt). Das traf mit einer Wucht, die ich mir vorher garnicht vorstellen konnte, da sie in Gedanken unsterblich war.
Unsterblich ist sie tatsächlich:
Für das, dass meine Eltern nun schon 20 Jahre tot sind, sind sie in meinem Kopf immer noch genauso lebendig wie früher. Wenn ich Sorgen haben, "rede" ich mit ihnen. Wenn ich nicht weiter weiß, überlege ich mir, was sie getan und gesagt hätten. Sie sind beide im Grunde immer noch die zentralen Punkte in meinen Leben, die mir Halt geben. Weit über ihren Tod hinaus.
Ist es das was wir von den Eltern ererbt haben und an die Kinder weitergeben?
Mein Vater war unser Juwel, er diskutierte mit uns, nahm jeden ernst und war so auch bei uns vielen Cousinen und Cousins (früher hatte man das noch) beliebt. Er war gesellig - halt wie die Nordbayern so sind, mit Stammtisch und einer Leichtigkeit, mit Fremden ins Gespräch zu kommen. Er hatte seine Interessen, die er sehr bestimmt verfolgte, die ihn auch von zu Hause weglockten bzw. dafür sorgten, dass er nicht immer "verfügbar" war. Junge Menschen mochten ihn und suchten den Kontakt zu ihm, man spürte seine lebhafte Innenwelt.
Meine Mutter war einfach nur da... was aber nicht bedeutete, dass sie weniger interessant war. Nur bei ihr war es selbstverständlich, dass sie immer da war, fast wie ein lieb gewordenens Möbelstück. Die Vorstellung, dass sie mal nicht mehr leben könnte, gab es nicht, sie war das Hintergrundrauschen. Es war bequem, dass sie zu allen Verwandten Kontakt hielt, dass man sie im Grunde immer um Rat fragen konnte und getröstet wurde, wenn die eigene Welt am untergehen war. Mit ihr zankte man sich und versöhnte sich wieder, sie meckerte an einem herum und verteidigte einen bis zum geht nicht mehr. Auch sie war eine Marke...
...und dann waren eines Tages diese Menschen nicht mehr da. Das Unvorstellbare war eingetreten, die Mutter war ganz plötzlich weg... einfach so, ohne sich zu verabschieden (Herzinfarkt). Das traf mit einer Wucht, die ich mir vorher garnicht vorstellen konnte, da sie in Gedanken unsterblich war.
Für das, dass meine Eltern nun schon 20 Jahre tot sind, sind sie in meinem Kopf immer noch genauso lebendig wie früher. Wenn ich Sorgen haben, "rede" ich mit ihnen. Wenn ich nicht weiter weiß, überlege ich mir, was sie getan und gesagt hätten. Sie sind beide im Grunde immer noch die zentralen Punkte in meinen Leben, die mir Halt geben. Weit über ihren Tod hinaus.
Ist es das was wir von den Eltern ererbt haben und an die Kinder weitergeben?
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