Verkehrsinfarkt - nichts geht mehr

Unglaublich es ist schon eine Woche her als bei uns nichts mehr ging:

Farblaster verliert Ladung - Wie üblich war die Presse sofort vor Ort




Sieht alles sehr harmlos aus. Für uns Anwohner im Weinsberger Tal bedeutete das den Stillstand.

Wer Glück hatte kam morgens gerade noch an sein Ziel, aber bereits Mittags waren alle Straßen komplett verstopft. Es gab kein Durchkommen mehr. Ich mußte meine Tochter nach Neckarsulm zum Cellounterricht fahren und so waren wir mitten im Geschehen.

Nachmittags brauchte man im Schnitt eine Stunde für drei Kilometer. Wir gehörten zu den Glücklichen, die rechtzeitig in Feldwege abbiegen konnten, dort kam noch vorwärts. In Zeiten der Navigationsgeräte, hat meine keine Karten mehr im Auto und so wird die Fahrt durch die Weinberge zum Abenteuer. Man freut sich über jeden Radfahrer oder Fußgänger den man sieht, der einem dann sagen kann, ob dieser Weg auch tatsächlich in die gewünschte Richtung führt. Wenn dann noch andere Autofahrer in die Schleichwege abbiegen, fährt man munter hinterher und hofft, dass die ortskundig sind. So standen kilometerlange Schlangen auf den Straßen und man sah immer wieder bandwurmartige Gebilde (= umfahrende Ortskundige) die sich verbotenerweise durch die Weinberge bewegten. Nach einer Weile machte es sogar Spaß als Wegesucher durch das Gelände zu fahren, intuitiv Wege zu suchen, es hatte etwas von Abenteuer und man hatte das Gefühl viel geleistet zu haben.

In Neckarsulm (unserem Zielort) ging alles entspannt und gemütlich, da ja die wenigsten in der Musikschule ankamen. So hat der Verkehrsinfarkt (kommt am Weinsberger Kreuz häufiger vor) dafür gesorgt, dass unser aller Leben entschleunigt wurde, wir unseren Terminkalender vergessen konnten und Zeit für einen Plausch, für Sensationsgier = neuester Stand des Superstaus, für Eis essen, für Frisör usw. hatten.

Vielleicht brauchen wir alle öfters einen Verkehrsinfarkt, damit unser Leben wieder etwas entschleunigter wird!

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