Technikbegeisterung - Eine Altersfrage?

Ich liebe Technik! All die wunderbaren Haushaltshilfen, die einem das Leben erleichtern: wer knetet denn Hefeteig noch von Hand? Oder man denke nur an den Staubsauger und die Abendunterhaltung für viele: den Fernseher.

All das ist inzwischen eigentlich selbstverständlich, wo sich aber die Geister scheiden, das ist die Nutzung des INTERNETS.

Mir stellt es sich so dar, dass es hier eine fast strikte Alterstrennung gibt.

Die Jungen, bei denen das Smartphone am Körper festgewachsen zu sein scheint, die nichts mehr ohne Smartphone unternehmen können und deren Sozialleben über Facebook und dergleichen organisiert wird. Manchmal schon etwas lästig, weil das Smartphone immer ablenkt, indem es mitten im Gespräch summt und man mal kurz kucken muss wer das jetzt ist...

Dann gibt es die Alten, in meinem Alter, für die fast alles was mit Sozialen Netzwerken zu tun hat Teufelswerk ist. Wenn ich erzähle, dass ich recht aktiv in Facebook bin und es mir Freude macht, werde ich angesehen als ob ich leichtfertig und nicht ganz zurechnungsfähig bin. Wie kann ich nur die ganzen Gefahren ignorieren..... dazu beitragen, dass die so wertvolle direkte Kommunikation stirbt... usw. Mit meinem Einstellen von Bildern und sonstigen privaten Aufnahmen in die dropbox dafür sorgen, dass ich ausgespäht werde....

Ich verstehe all diese Ängste nicht!!!

Für mich sind die sozialen Netzwerke eine öffentliche Plattform, auf der ich mich darstellen kann und mit anderen in der Folge kommunizieren kann. Wenn mir je langweilig werden sollte, dann mache ich es wie meine Kinder, schau mal nach wer gerade online ist. Meine Facebookfreunde = Bekannte, sind sowieso meist nur Menschen, die ich im Realleben kenne. So kann ich immer sehen, was sie gerade beschäftigt, was sie gut finden und wenn ich Lust habe, kommtiere ich Posts und schon ergibt sich eine lebhafte Unterhaltung. Zu den meisten "Freunden" hätte ich den Kontakt verloren, weil er nicht so intensiv war, dass man sich laufend gesehen und ausgetauscht hat.
Wenn ich mit jemand chatte (auch mehreren gleichzeitig), dann ist das viel lockerer, man redet kurz über ein Thema und kann problemlos wieder aussteigen, indem man sich an der Unterhaltung nicht mehr beteiligt. Und schließlich hat mein Sohn seine "amerikanische" Familie über meine Facebook-Bekanntschaft kennengelernt. Terminabsprachen sind über facebook genial, denn da ist sichergestellt, dass man schnell eine Antwort bekommt.

Facebook und andere soziale Internetforen, ersetzen keinen direkten Kontakt, sie bieten aber - gerade auch für ältere Menschen - Kontakt zur Welt, wenn ich die Wohnung nicht mehr so verlassen kann. Die anderen sind bei mir....

Meist schätzen ältere Menschen erst dann die sozialen Netzwerke, wenn die Kinder weit weg sind. Dann plötzlich müssen sie sich mit Skype oder facebook auseinandersetzen und entdecken, dass auf diese Art und Weise die Kinder im Grunde um die Ecke wohnen, diese nach wie vor ständig erreichbar sind, ohne dass sie zu Hause oder in der Umgebung wohnen. Dass sie an deren Leben weiterhin teilhaben können, ohne die Kinder ständig mit Fragen belästigen zu müsssen. Letztendlich merken sie dann, dass auch noch andere Menschen als ihre Kinder in diesen Medien sich aufhalten.

Ich verstehe die Angst meiner Altergruppe vor den sozialen Netzwerken nicht.... wer will uns denn noch ausspionieren? So interessant, so aufmüpfig sind wir schon lange nicht mehr!!! Und Werbung, die schmeißt man im Internet genauso weg, wie im normalen Leben. Manchmal ist die Werbung auch ganz praktisch, dann brauche ich nicht so lange im Netz nach meinen Wunschprodukten suchen.

Vielleicht ist es ja ganz gut, wenn wir Alten nicht auch noch das Soziale Netzwerk kapern und uns darin breit machen..... dann bleibt die Jugend unter sich.





Kommentare

Beliebte Posts