Graue Tage - graue Stimmung
Die Monate Januar und Februar waren für mich schon immer ein graus, das war die Zeit in der ich krank wurde. Als ich in die Schule ging, da gab es noch keine Faschingsferien, da hatte man allerhöchstens am Faschingsdienstag frei, ich glaube selbst am Rosenmontag mußte man noch in die Schule. Da wir im protestantischen Böblingen lebten und von dem ganzen Fasnetstreiben, außer den Fernsehkarnevalsumzügen nichts mitbekamen, war spätestens der Februar ätzend. Alles war grau in grau, es schien als ob es nie wieder hell werden würde. Man ging im Dunkeln aus dem Haus und hatte als Schüler zwar die Chance im Hellen wieder nach Hause zu kommen, trotzdem lag das Grau bleiern über der Stadt.
Ich hielt mich an Goethe, der sich ebenfalls, wenn ihm alles zuviel wurde, krank ins Bett legte. So machte ich das als Schülerin auch. Krank sein war toll, es ging einem im Grunde gar nicht so schlecht, man konnte im Bett bleiben, bekam Butterbrezeln (göttlich, da es die sonst nie gab) und Donald Duck Hefte bis zum Abwinken. Das Grau wurde erträglich, ja richtig angenehm. Als Babyboomer wurde man selten verwöhnt, da mußten die Eltern noch aufbauen und hatten keine Zeit und auch kein Verständnis fürs Verwöhnen.
Inzwischen sind einige Jahre vergangen, das Grau ist geblieben und drückt doch allen schwer auf die Stimmung, Man wird melancholisch, ist ständig müde, aufstehen fällt schwer. Hat zu nichts so recht Lust. Man kann sich immer noch nicht vorstellen, dass der Frühling tatsächlich mal wieder kommt und mit ihm die Sonne, die Wärme, das erste Grün und die fröhliche Zeit im Freien.
Ein wenig Schnee könnte schon die Stimmung aufhellen, die Welt ist dann gleich wie verzaubert, heller, freundlicher und reizvoll. Leider gibt es bei uns Schnee nur noch im Stundentakt, nach dem Motto am 5.2. von 13 bis 14 Uhr Schneefall, danach wieder Grauschleier...
Wie soll man da nicht trübsinnig werden ... und rabenschwarze Gedanken entwickeln...
(Schließlich ist man kein Kind mehr und wird leider nicht mehr verwöhnt)
Ich hielt mich an Goethe, der sich ebenfalls, wenn ihm alles zuviel wurde, krank ins Bett legte. So machte ich das als Schülerin auch. Krank sein war toll, es ging einem im Grunde gar nicht so schlecht, man konnte im Bett bleiben, bekam Butterbrezeln (göttlich, da es die sonst nie gab) und Donald Duck Hefte bis zum Abwinken. Das Grau wurde erträglich, ja richtig angenehm. Als Babyboomer wurde man selten verwöhnt, da mußten die Eltern noch aufbauen und hatten keine Zeit und auch kein Verständnis fürs Verwöhnen.
Inzwischen sind einige Jahre vergangen, das Grau ist geblieben und drückt doch allen schwer auf die Stimmung, Man wird melancholisch, ist ständig müde, aufstehen fällt schwer. Hat zu nichts so recht Lust. Man kann sich immer noch nicht vorstellen, dass der Frühling tatsächlich mal wieder kommt und mit ihm die Sonne, die Wärme, das erste Grün und die fröhliche Zeit im Freien.
Ein wenig Schnee könnte schon die Stimmung aufhellen, die Welt ist dann gleich wie verzaubert, heller, freundlicher und reizvoll. Leider gibt es bei uns Schnee nur noch im Stundentakt, nach dem Motto am 5.2. von 13 bis 14 Uhr Schneefall, danach wieder Grauschleier...
Wie soll man da nicht trübsinnig werden ... und rabenschwarze Gedanken entwickeln...
(Schließlich ist man kein Kind mehr und wird leider nicht mehr verwöhnt)
aus der Augsburger Allgemeinen vom 11. Januar 2015 |
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