Wenn ich einmal reich wäre...

dann würde ich von einem Domizil in das andere mit dem Handtäschen am Arm wechseln, müßte nichts organisieren, bräucht ich nicht zur Arbeit... nicht zum Renovieren, alles würde sich auf's feinste von selbst erledigen, denn "alle Tage wäre ich ein reicher Mann"....

Nun ich bin leider kein reicher Mann, noch eine reiche Frau... Mit Geld kann ich fast nichts erreichen.

Trotzdem möchte ich mal darüber sinnieren wie einfach das Leben sein könnte, so wie es Trevje aus Anatevka macht. Es wäre ein Leben in dem alles so läuft, wie man es sich vorstellt, da man sich alles erkaufen kann, nie Stress hat, alles relaxt angehen kann.
Ich bau' den Leuten dann ein Haus vor die Nase hier in die Mitte uns'rer Stadt mit festem Dach und Tür'n aus geschnitztem Holz .Da führt 'ne lange breite Treppe hinauf und noch eine läng're führt hinab so ein Haus das wär' mein ganzer Stolz. 
Ich bau das Haus nicht, ich renoviere, bescheiden... mit viel toller Unterstützung, aber als reicher Mann könnte ich mir einen Luxuspalast ausbauen. Alles vom Feinsten, keiner würde mir sagen, dass ich zuviel besitze, ich hätte ja für alles Platz. Entrümpeln wäre kein Thema für mich, auch wegwerfen nicht, da ich ja ständig alles durch neuere und noch bessere Gegenstände ersetzen könnte. Großmütig würde ich spenden oder in einem der vielen Zimmer zum Vergessen einstellen. Meine Erben würden sich auch  keine Gedanken über die Habseeligkeiten machen. Sie stöbern dann, quasi auf dem Dachboden ohne rechtes Interesse nette Funde, die weiter vergammeln dürfen. Manchmal werden reiche Leute als bedeutend betrachtet und dann wird  jeder unbedeutende Notizzetteln von einem aufgehoben und unversehens wird aus wertlosem Plunder ein heiß begehrter Gegenstand, der Höchstpreise erzielt.

Mein Weib stolziert herum
beladen mit Geschmeide
und aufgedonnert wie ein Pfau.
Sie zu sehen ist eine wahre Pracht.
Die feinsten Delikatessen läßt sie sich servieren
spielt sich auf als "Gnädige Frau"
scheucht das Personal bei Tag und Nacht.
Ich hätte Zeit und könnte endlich zum Beten
oft in die Synagoge gehn.
Ein Ehrenplatz dort wäre mein schönster Lohn.

Nun Geschmeide muss nicht unbedingt sein, aber es zeigt halt allen, dass man ist ein reicher Mann. Jedoch sich nicht mehr ums Essen kümmern zu müssen, das ist schon attraktiv. Essen anliefern lassen, Essen gehen, ohne auf den Preis achten zu müssen, muss schon toll sein. Nur vom Feinsten Essen, den billigen schnellen Junkfood vergessen. Ja das wäre schön... 

Und man könnte reisen, man hat ja das Geld. Wenn einen die Depression überfällt, fährt man kurzerhand weg. An Speichelleckern wird es einem nie fehlen, also braucht man auch nie an sich selbst verzweifeln. Man hält sich an den schönsten Orten der Welt auf, wird hervorragend bedient., ist vielleicht ein wenig gönnerhaft spendabel. Kommt mit dem Elend der Welt nie in Berührung, im Gegenteil man hält es für ein Gerücht, das nur erfunden wird um einem ein schlechtes Gewissen zu machen. 

Reich sein, das muss einfach ein bequemes, sorgloses Leben sein, in dem einem nichts passieren kann, man regelt alles mit Geld. Krankheit darf halt nicht dazwischen kommen, sonst ist man genauso blöd dran wie alle anderen....





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