Bilder - Die Wirkung von Fotografien
wir haben jetzt den Umzug schon seit einiger Zeit hinter uns. Aber das Gefühl des zu Hause seins stellt sich nur langsam ein. Keiner fühlt sich mehr zur alten Wohnung hingezogen, aber die neue wird momentan nur von mir als mein Zuhause betrachtet. Es dauert alles seine Zeit, wir sind einfach nicht mehr vollständig. Unser Sohn lebt sein Leben in seiner Unistadt, meine Tochter wartet nur darauf, dass sie weg kann. Sich hier in diesem Zuhause einzurichten, das lohnt sich für sie nicht mehr. Das eine Jahr bis zum Abi lebt sie in einem Provisorium. Obwohl sie ein sehr schönes Zimmer bekommen hat, nimmt sie es nicht in Besitz, sie lebt wie ein Gast dort.
Mein Sohn hat es sich in seiner kleinen Studenten-WG gemütlich gemacht und breitet sich immer mehr mit seinem Stil in dem Häuschen aus. Ich hatte den Auftrag ihm Bilder / Bilderrahmen mitzubringen, also habe ich Bilder mitgenommen, die lange Jahre in unserer alten Wohnung im Flur hingen und Fotografien aus meiner Vergangenheit und der meines Mannes sind.
Es sind Aufnahmen, die auf unseren wenigen Reisen gemacht wurden. Als Student in den späten 70iger Jahren reiste man schon, aber unsere Ziele waren auf Europa beschränkt; Südfrankreich, Portugal, Spanien und Italien. In den Norden sind wir eigentlich nie gefahren, wir waren eingefleischte Südländer. Es entstanden Reisebilder, die unser ganz persönliches Erleben wiedergeben. Aus unserer Sicht waren es gute, ausdrucksvolle Aufnahmen, die den Augenblick einfingen und dabei offensichtlich noch Stimmung transportierten. Diese Stimmung ist nicht nur an die Fotografen und die Zeit der Aufnahme gebunden, sie überträgt sich offensichtlich bis heute. Es sind Bilder aus Wien, eine unserer Lebenstationen (Auslandsstudium meines Mannes), aus Lissabon in der Folgezeit der Nelkenrevolution, oder aus Chicago, Calders Flamingo, Aufnahmen, die mein Mann bei seiner ersten USA Reise machte. All diese Bilder hingen jahrelang bei uns in der Wohnung, könnten eigentlich als überholt und altmodisch gelten. Aber sie wirken seltsam zeitlos und sprechen immer noch ästhetisch an. Auf jeden Fall vermitteln sie uns das Gefühl von zu Hause. Sie machen die Räume edler, wertvoller obwohl das Häuschen in dem mein Sohn wohnt eigentlich abbruchreif ist. Aber mit Bildern, modernen Möbeln, wirkt das Häuschen wieder flott. Die Stimmung schlägt um und ein Wohlbefinden setzt ein. Es ist als ob unsere alte Wohnung transferiert wurde, pflopp und schon sind wir zu Hause. Alles schäbige und billige ist aufgehoben und wertvoll geworden, verursacht u.a. von ein paar "alten" Fotografien, die mit der Familiengeschichte zusammenhängen.
Es ist der Stil, der sich kontinuierlich fortsetzt und der an Gegenständen festgemacht ist. Es liegt an den Möbeln und an den Bildern, die uns ständig (positiv) an unsere Vergangenheit erinnern, die quasi die Kontinuität ausmachen.
Vielleicht ist das auch die Funktion die die zahlreichen Porträts und alten Möbel in Adelshäusern haben. Sie erinnern ständig an eine Vergangenheit, die von Kind an zu den Bewohnern gehörte, die ihre Herausgehobenheit ausmachte. Man definiert sich über die Kontinuität des Lebensstils und der großzügigen Umgebung.
Mein Sohn hat es sich in seiner kleinen Studenten-WG gemütlich gemacht und breitet sich immer mehr mit seinem Stil in dem Häuschen aus. Ich hatte den Auftrag ihm Bilder / Bilderrahmen mitzubringen, also habe ich Bilder mitgenommen, die lange Jahre in unserer alten Wohnung im Flur hingen und Fotografien aus meiner Vergangenheit und der meines Mannes sind.
Es sind Aufnahmen, die auf unseren wenigen Reisen gemacht wurden. Als Student in den späten 70iger Jahren reiste man schon, aber unsere Ziele waren auf Europa beschränkt; Südfrankreich, Portugal, Spanien und Italien. In den Norden sind wir eigentlich nie gefahren, wir waren eingefleischte Südländer. Es entstanden Reisebilder, die unser ganz persönliches Erleben wiedergeben. Aus unserer Sicht waren es gute, ausdrucksvolle Aufnahmen, die den Augenblick einfingen und dabei offensichtlich noch Stimmung transportierten. Diese Stimmung ist nicht nur an die Fotografen und die Zeit der Aufnahme gebunden, sie überträgt sich offensichtlich bis heute. Es sind Bilder aus Wien, eine unserer Lebenstationen (Auslandsstudium meines Mannes), aus Lissabon in der Folgezeit der Nelkenrevolution, oder aus Chicago, Calders Flamingo, Aufnahmen, die mein Mann bei seiner ersten USA Reise machte. All diese Bilder hingen jahrelang bei uns in der Wohnung, könnten eigentlich als überholt und altmodisch gelten. Aber sie wirken seltsam zeitlos und sprechen immer noch ästhetisch an. Auf jeden Fall vermitteln sie uns das Gefühl von zu Hause. Sie machen die Räume edler, wertvoller obwohl das Häuschen in dem mein Sohn wohnt eigentlich abbruchreif ist. Aber mit Bildern, modernen Möbeln, wirkt das Häuschen wieder flott. Die Stimmung schlägt um und ein Wohlbefinden setzt ein. Es ist als ob unsere alte Wohnung transferiert wurde, pflopp und schon sind wir zu Hause. Alles schäbige und billige ist aufgehoben und wertvoll geworden, verursacht u.a. von ein paar "alten" Fotografien, die mit der Familiengeschichte zusammenhängen.
das Zwergenhäuschen in der Mitte ist die Studentenbehausung |
Es ist der Stil, der sich kontinuierlich fortsetzt und der an Gegenständen festgemacht ist. Es liegt an den Möbeln und an den Bildern, die uns ständig (positiv) an unsere Vergangenheit erinnern, die quasi die Kontinuität ausmachen.
Vielleicht ist das auch die Funktion die die zahlreichen Porträts und alten Möbel in Adelshäusern haben. Sie erinnern ständig an eine Vergangenheit, die von Kind an zu den Bewohnern gehörte, die ihre Herausgehobenheit ausmachte. Man definiert sich über die Kontinuität des Lebensstils und der großzügigen Umgebung.
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