Warum hat der Tag nicht 48 Stunden?
Seid mein Mann tot ist, bräuchte ich seine 24 Stunden auch noch.
Es ist unglaublich was alles an einem hängen bleibt. Damit ich all unsere Habseeligkeiten (und wie ihr alle schon wisst, sind es viele) unterbringe, habe ich mich in das Abenteuer (ALTES) Hauskauf gestürzt. Ich liebe mein Häuschen, aber es fordert mich rund um die Uhr, aber nicht nur das Häuschen, meine Arbeit, meine Hobbies, mein pupertierendes Kind....auch.
Da kommt dieser Starkregen daher und was passiert? Ich habe Wasser im Keller, da muss ich mich drum kümmern. Der Garten explodiert und ich entferne Myraden von Disteln und sonstigem Unkraut, das dieses Wetter hervorragend findet. Die Bäume beschließen in den Himmel zu wachsen und einer verdrängt den anderen. Es gilt der Grundsatz: Surviving the fittest. Wenn man dann einen nach dem anderen dieser "lichtfressenden Riesen" entfernt, kommen plötzlich pflanzliche Kleinode zu Tage. Das Gartenhäuschen, schon etwas betagt, versucht mit seinem Dach dem Wetter zu trotzen, dementsprechend sieht das Dach auch aus = meine nächste Baustelle! Immerhin habe ich es geschafft, dass endlich meine Regenwassersäule befüllt wird und dank meiner tatkräftigen Nachbarin, der Garten sich nicht zu einem Urwald entwickelt hat.
Der Starkregen hat ja noch nicht ausgereicht, nein da musste noch ein Gewitter kommen, mit der Folge, dass unsere Haustürklingel dieses Gewitter nicht überlebt hat. Juhu eine weitere Baustelle.
Dann meinte das alte Auto meines Mannes, das jetzt die Kinder fahren, Regen sei nichts für ihn, sprich eine Backenbremse blockierte munter, mit dem Erfolg, dass die Jugend nicht "chillen" konnte sondern endlich mal ein Problem selbst gelöst hat.
Schließlich will das Grab meines Mannes auch gepflegt werden, vor allem wenn man in einem Dorf wohnt, wo alle Nachbarn gefühlt mindestens ein mal pro Tag dran vorbeimarschieren und feststellen, wie ungepflegt das Grab ist. Seit bald einem Jahr wartet der Grabstein auf seine Bearbeitung und Aufstellung, wenn ich Glück habe, wird er noch kurz vor Ablauf der Ruhezeit aufgestellt. Es wäre einfacher wenn Steinmetze von vorn herein sagen würden, dass sie nur Aufträge annehmen wenn sie auch den Grabstein liefern. Naja so bekommt mal halt immer zu spüren, was für ein kleines Licht man ist.
Neben allen diesen Aufgaben, sollte ich noch meine Steuererklärung machen, Seminare vorbereiten, für meine Tochter kochen und waschen und wenn sie gerade mal Zeit hat, sie bei ihrer Wohnungssuche in München unterstützen. Ach arbeiten gehen muss ich ja auch noch.
Singen, was meine Erholung war, entwickelt sich ausgerechnet im kirchlich orientierten Chor als Leistungsstress. Irgendwie sind viele in der Kirche weit entfernt von ihren Idealen. Die gelten nur für wenige, ich jedenfalls gehöre nicht dazu. Wobei es sehr tolle Pfarrer gibt, wie unser Dorfpfarrer, aber das sind eher Ausnahmepersonen. Der Leistungsstress sieht so aus, dass außer Topsängern, niemand benötigt wird. Freude am Singen reicht nicht aus. Leider gibt es nicht so viele Top-Soprane, die sich in eine Kleinstadt am Weinsberger Kreuz verirren. Also gehen wir paralell in die Landkreisstadt, zu einem renonmierten Dirigenten, der auch mit normalen Sängern arbeitet und durch seine Art viele sehr gute Sänger anzieht. Bei ihm ist es immer wieder eine Freude den Abend zu verbringen und man verbessert sich auch stetig.
Mein Leben ist seit dem Tod meines Mannes auf eine Art beschleunigt worden, die ich mir nie vorgestellt hätte. Es ist interessant, macht Spaß, bringt mich aber auch an den Rand meiner Leistungsfähigkeit. Ich führe momentan das Leben für zwei Personen und merke so langsam wie sehr mir diese männliche Unterstützung fehlt. Ich bin immer geplättet was Männer alles wissen, selbst mein Mann, der handwerklich wirklich nicht begabt war und der seinen Ärger über diese handwerkliche Arbeit immer an seiner Familie auslies, aber auch er konnte viel reparieren. Das fehlt einfach.
Ich werde die mir verbleibenden Jahre damit verbringen müssen, 48 Stunden zu simulieren... stetig das Gefühl haben, nicht genügend erledigt zu haben, ständig hinterher hinken...
und mit dem "für alles allein zuständig sein" fertig werden müssen...
Manchmal fühlt man sich einsam und verlassen auf seinem Stern... aber ich glaube das geht nicht nur mir so.
Es ist unglaublich was alles an einem hängen bleibt. Damit ich all unsere Habseeligkeiten (und wie ihr alle schon wisst, sind es viele) unterbringe, habe ich mich in das Abenteuer (ALTES) Hauskauf gestürzt. Ich liebe mein Häuschen, aber es fordert mich rund um die Uhr, aber nicht nur das Häuschen, meine Arbeit, meine Hobbies, mein pupertierendes Kind....auch.
Da kommt dieser Starkregen daher und was passiert? Ich habe Wasser im Keller, da muss ich mich drum kümmern. Der Garten explodiert und ich entferne Myraden von Disteln und sonstigem Unkraut, das dieses Wetter hervorragend findet. Die Bäume beschließen in den Himmel zu wachsen und einer verdrängt den anderen. Es gilt der Grundsatz: Surviving the fittest. Wenn man dann einen nach dem anderen dieser "lichtfressenden Riesen" entfernt, kommen plötzlich pflanzliche Kleinode zu Tage. Das Gartenhäuschen, schon etwas betagt, versucht mit seinem Dach dem Wetter zu trotzen, dementsprechend sieht das Dach auch aus = meine nächste Baustelle! Immerhin habe ich es geschafft, dass endlich meine Regenwassersäule befüllt wird und dank meiner tatkräftigen Nachbarin, der Garten sich nicht zu einem Urwald entwickelt hat.
Der Starkregen hat ja noch nicht ausgereicht, nein da musste noch ein Gewitter kommen, mit der Folge, dass unsere Haustürklingel dieses Gewitter nicht überlebt hat. Juhu eine weitere Baustelle.
Dann meinte das alte Auto meines Mannes, das jetzt die Kinder fahren, Regen sei nichts für ihn, sprich eine Backenbremse blockierte munter, mit dem Erfolg, dass die Jugend nicht "chillen" konnte sondern endlich mal ein Problem selbst gelöst hat.
Schließlich will das Grab meines Mannes auch gepflegt werden, vor allem wenn man in einem Dorf wohnt, wo alle Nachbarn gefühlt mindestens ein mal pro Tag dran vorbeimarschieren und feststellen, wie ungepflegt das Grab ist. Seit bald einem Jahr wartet der Grabstein auf seine Bearbeitung und Aufstellung, wenn ich Glück habe, wird er noch kurz vor Ablauf der Ruhezeit aufgestellt. Es wäre einfacher wenn Steinmetze von vorn herein sagen würden, dass sie nur Aufträge annehmen wenn sie auch den Grabstein liefern. Naja so bekommt mal halt immer zu spüren, was für ein kleines Licht man ist.
Neben allen diesen Aufgaben, sollte ich noch meine Steuererklärung machen, Seminare vorbereiten, für meine Tochter kochen und waschen und wenn sie gerade mal Zeit hat, sie bei ihrer Wohnungssuche in München unterstützen. Ach arbeiten gehen muss ich ja auch noch.
Singen, was meine Erholung war, entwickelt sich ausgerechnet im kirchlich orientierten Chor als Leistungsstress. Irgendwie sind viele in der Kirche weit entfernt von ihren Idealen. Die gelten nur für wenige, ich jedenfalls gehöre nicht dazu. Wobei es sehr tolle Pfarrer gibt, wie unser Dorfpfarrer, aber das sind eher Ausnahmepersonen. Der Leistungsstress sieht so aus, dass außer Topsängern, niemand benötigt wird. Freude am Singen reicht nicht aus. Leider gibt es nicht so viele Top-Soprane, die sich in eine Kleinstadt am Weinsberger Kreuz verirren. Also gehen wir paralell in die Landkreisstadt, zu einem renonmierten Dirigenten, der auch mit normalen Sängern arbeitet und durch seine Art viele sehr gute Sänger anzieht. Bei ihm ist es immer wieder eine Freude den Abend zu verbringen und man verbessert sich auch stetig.
Mein Leben ist seit dem Tod meines Mannes auf eine Art beschleunigt worden, die ich mir nie vorgestellt hätte. Es ist interessant, macht Spaß, bringt mich aber auch an den Rand meiner Leistungsfähigkeit. Ich führe momentan das Leben für zwei Personen und merke so langsam wie sehr mir diese männliche Unterstützung fehlt. Ich bin immer geplättet was Männer alles wissen, selbst mein Mann, der handwerklich wirklich nicht begabt war und der seinen Ärger über diese handwerkliche Arbeit immer an seiner Familie auslies, aber auch er konnte viel reparieren. Das fehlt einfach.
Ich werde die mir verbleibenden Jahre damit verbringen müssen, 48 Stunden zu simulieren... stetig das Gefühl haben, nicht genügend erledigt zu haben, ständig hinterher hinken...
und mit dem "für alles allein zuständig sein" fertig werden müssen...
Manchmal fühlt man sich einsam und verlassen auf seinem Stern... aber ich glaube das geht nicht nur mir so.
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