Vom WIR zum ICH & wie das NIE MEHR sich breit macht
Jetzt ist es also soweit, dass das letzte Kind die elterliche Wohnung verlassen hat und ich mich dem ICH- oder auch Single-Zustand nähere. Das ist ein komischer Zustand, alle hatten auf mich eingeredet als mein Mann starb, dass ich ja bald allein sein würde und dann nicht mehr viel bräuchte, alles mir dann zuviel wäre, ich mich am wohlsten im reduzierten Zustand fühlen würde.
Nun solange die Kinder um einen herum sind, solange plant man immer irgendwie für sie mit, egal ob sie das wollen oder nicht, sie sind ein Teil des Haushalts, hatten sich plötzlich in unserem Paarleben ausgebreitet, brauchten und wollten sehr viel Aufmerksamkeit, mußten ver- und umsorgt werden. Sie haben dazu geführt, dass man in vielen Bereichen einfach funktionierte, immer als WIR dachte und handelte. Man steckte zurück, man passte sich an, entdeckte aber auch neues bis man schließlich an einen Punkt kam, wo die lieben Kleinen einen eigentlich nur noch nervten. Man keifte rum, die Unordnung & die "Faulheit" störte, man war nur am hinterherräumen und wollte kein Heinzelmännchen mehr sein. Sie waren groß, aber noch nicht wirklich erwachsen. Schön war es dennoch ein WIR zu sein, man war unendlich stolz auf die Kinder.
Bei mir ist das Wort NIE MEHR eingezogen. Es fing an mit dem Tod meines Mannes, das ist ein endgültiges NIE MEHR. Wenn Paare sich trennen, hofft meist einer von beiden, dass es noch ein vielleicht gibt. Wenn Kinder ausziehen, dann ist es auch ein nie mehr aber halt kein endgültiges. Es wird ein anderes Zusammenleben, manchmal ist es aber auch das Ende zu der Beziehung zu den Eltern. Das hängt so davon ab, wie Eltern und Kinder eine Nähe in ihrer gemeinsamen Zeit aufbauen konnten, wie die Partner der Kinder die Eltern akzeptieren oder nicht. Und es hängt auch davon ab, wie räumlich nah man wohnt. Bei uns im Dorf findet man es häufig, dass erwachsene Kinder quasi nebendran wohnen und sehr eng mit ihrer Familie noch verbunden sind. Kinder, die wie meine möglichst weit weg von zuhause wohnen, die suchen das nie mehr. Solange sie noch keine komplette eigene Wohnung haben, wird man immer mal wieder zur Anlaufstation, aber das sind Gastspiele.
Was macht man dann wenn das WIR zerbröselt, das ist garnicht so einfach. Man weiß, dass man die meiste Lebenszeit hinter sich hat, man spürt, dass man auch nicht mehr so gebraucht wird bzw. so wichtig ist. Frauen in meinem Alter sind nicht mehr so der Hit, man will auch nicht mehr, um jeden Preis einen Mann, aber was macht man mit diesem ICH? Das will ja noch leben, will vielleicht noch anderen was geben, will im "Flow"-Zustand sein, d.h. eine Aufgabe haben, die es ausfüllt und will trotz allem noch Nähe, aber zu wem?
Wenn man wie ich den Mann verloren hat, glaubt man, dass mit ihm die Nähe durchaus hätte noch gelebt werden können. Man hätte nach dem Auszug der Kinder noch ein WIR gehabt. Das hätte man neu gestalten müssen, aber die Vertrautheit, hätte vieles wachsen lassen können. Das gibt es jetzt für mich NIE MEHR, und so kommt der Auszug der Kinder, mit dem Verlust der Nähe zusammen und ergibt ein seltsam melancholisches Gefühl, so leicht ein Erahnen wie es ist zu sterben, das unausweichliche, das jeder Mensch früher oder später bewältigen muss.
Angeblich wandelt man sich unmerklich dann wieder in ein ICH, das froh über seine Unabhängigkeit ist und auch Kinder dann nur noch als vorrübergehende Gäste empfangen möchte. Harren wir der Dinge die da kommen... trotzdem wäre es schön gewesen noch ein wenig Zeit mit meinem Mann zu verbringen.
Nun solange die Kinder um einen herum sind, solange plant man immer irgendwie für sie mit, egal ob sie das wollen oder nicht, sie sind ein Teil des Haushalts, hatten sich plötzlich in unserem Paarleben ausgebreitet, brauchten und wollten sehr viel Aufmerksamkeit, mußten ver- und umsorgt werden. Sie haben dazu geführt, dass man in vielen Bereichen einfach funktionierte, immer als WIR dachte und handelte. Man steckte zurück, man passte sich an, entdeckte aber auch neues bis man schließlich an einen Punkt kam, wo die lieben Kleinen einen eigentlich nur noch nervten. Man keifte rum, die Unordnung & die "Faulheit" störte, man war nur am hinterherräumen und wollte kein Heinzelmännchen mehr sein. Sie waren groß, aber noch nicht wirklich erwachsen. Schön war es dennoch ein WIR zu sein, man war unendlich stolz auf die Kinder.
Bei mir ist das Wort NIE MEHR eingezogen. Es fing an mit dem Tod meines Mannes, das ist ein endgültiges NIE MEHR. Wenn Paare sich trennen, hofft meist einer von beiden, dass es noch ein vielleicht gibt. Wenn Kinder ausziehen, dann ist es auch ein nie mehr aber halt kein endgültiges. Es wird ein anderes Zusammenleben, manchmal ist es aber auch das Ende zu der Beziehung zu den Eltern. Das hängt so davon ab, wie Eltern und Kinder eine Nähe in ihrer gemeinsamen Zeit aufbauen konnten, wie die Partner der Kinder die Eltern akzeptieren oder nicht. Und es hängt auch davon ab, wie räumlich nah man wohnt. Bei uns im Dorf findet man es häufig, dass erwachsene Kinder quasi nebendran wohnen und sehr eng mit ihrer Familie noch verbunden sind. Kinder, die wie meine möglichst weit weg von zuhause wohnen, die suchen das nie mehr. Solange sie noch keine komplette eigene Wohnung haben, wird man immer mal wieder zur Anlaufstation, aber das sind Gastspiele.
Was macht man dann wenn das WIR zerbröselt, das ist garnicht so einfach. Man weiß, dass man die meiste Lebenszeit hinter sich hat, man spürt, dass man auch nicht mehr so gebraucht wird bzw. so wichtig ist. Frauen in meinem Alter sind nicht mehr so der Hit, man will auch nicht mehr, um jeden Preis einen Mann, aber was macht man mit diesem ICH? Das will ja noch leben, will vielleicht noch anderen was geben, will im "Flow"-Zustand sein, d.h. eine Aufgabe haben, die es ausfüllt und will trotz allem noch Nähe, aber zu wem?
Wenn man wie ich den Mann verloren hat, glaubt man, dass mit ihm die Nähe durchaus hätte noch gelebt werden können. Man hätte nach dem Auszug der Kinder noch ein WIR gehabt. Das hätte man neu gestalten müssen, aber die Vertrautheit, hätte vieles wachsen lassen können. Das gibt es jetzt für mich NIE MEHR, und so kommt der Auszug der Kinder, mit dem Verlust der Nähe zusammen und ergibt ein seltsam melancholisches Gefühl, so leicht ein Erahnen wie es ist zu sterben, das unausweichliche, das jeder Mensch früher oder später bewältigen muss.
Angeblich wandelt man sich unmerklich dann wieder in ein ICH, das froh über seine Unabhängigkeit ist und auch Kinder dann nur noch als vorrübergehende Gäste empfangen möchte. Harren wir der Dinge die da kommen... trotzdem wäre es schön gewesen noch ein wenig Zeit mit meinem Mann zu verbringen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen