30 - 30 - 30 - Die Zeitspannen meines Lebens
Jetzt bin ich also über Sechzig - für meinen Sohn gehe ich auf 70 zu, schließlich bin ich 61 geworden - es wird Zeit darüber nachzudenken, was ich mit den letzten 30 Jahren meines Lebens mache...
Wie komme ich zu diesen Zeiteinteilungen?
Nun in den ersten 30 Jahren meines Lebens war ich Kind, in einer Familie, die mit ihrem finanziellen Überleben beschäftigt war, da gab es wenig Freizeitaktivitäten, keine Urlaubsfahrten wie man sie heute kennt, man hockte aufeinander, aber jeder war mit sich beschäftigt. Mein Vater hatte seine Werkstatt, meine Mutter den Haushalt und ihre Berufstätigkeit, ich war mit Lernen beschäftigt, weil ich ein anderes Leben haben wollte. Ich wollte studieren und an diesem Ziel richtete sich alles aus. Was hat man dann noch so in den ersten 30 Jahren? Man testet seinen Attraktivitätswert und seine sexuellen Chancen aus. Man baut sein Selbstwertgefühl entsprechend auf. Ich hatte eine sehr schöne Freundin, neben der ich nie aufgefallen bin. So fühlte ich mich immer unsichtbar, als kleines graues Mäuschen, das sowieso niemand bemerkt. Man kompensiert und so habe ich mich immer mehr in meine Interessen gestützt: habe fotografiert, gemalt, gelesen und bin tanzen gegangen. Habe edel an Weltschmerz gelitten und wusste am Ende meines Studiums eigentlich nicht, was ich jetzt mit dieser Ausbildung und meinem Leben anfangen solle.
Irgendwie hat sich dann doch ungeplant ein Weg gebahnt und ich bin in die nächsten 30 Jahre hineingeschlittert.
Die waren geprägt von Berufsleben, Ehe und Elternschaft. Wieder war ich in einer Familie, die um ihr finanzielles Überleben kämpfte, die mit der beruflichen Selbständigkeit ihren Zusammenhalt sicherte und die eine bewegte, aber auch stabile Ehe lebte. Die im Beruf sehr viel Abwechslung erlebte, aber halt immer ums finanzielle Überleben kämpften musste. Mein Mann und ich haben im Laufe unserer Berufstätigkeit, sehr viele unterschiedliche Menschen kennengelernt und immer interessante Aufträge gehabt. Die Kinder haben uns manchmal den letzten Nerv gekostet und wir hatten das Gefühl, die bekommen wir nie vernünftig groß. Aber auch das ist uns gelungen und wir hatten auch schon angefangen uns aufs Alter vorzubereiten. Wir wollten als Paar ins Alter gehen. Dann ist mein Mann, bevor wir überhaupt an Rente denken konnten, mit 58 ganz plötzlich gestorben. So stehe ich jetzt wieder allein da und muss mir Gedanken über die nächsten 30 Jahre machen.
Wahrscheinlich hätten wir - mein Mann und ich - uns auch gemeinsam eine sinnvolle Aufgabe und Beschäftigung suchen müssen. Jetzt bin ich aber wieder allein, und muss meine Zukunft auf mich gestellt gestalten. Es gibt zwar schon noch die Kinder, aber in der modernen Welt sind die Kinder irgendwo, sie bauen ihr Leben auf, in denen die Eltern nicht mehr vorkommen. Also muss ich mir überlegen, was ich aus meiner Restzeit mache. Noch fühle ich mich voll in Kraft und Saft und kann mir das Alter und die Hinfälligkeit nicht vorstellen. Ich traure darüber, nicht mehr gemeinsam eine Zukunft aufbauen zu können, dass es niemand mehr für mich gibt. Weiß nicht so recht was ich machen kann, soll, fange aber tausend Sachen an in der Hoffnung, dass der richtige Weg sich im Laufe der Zeit heraus kristallisieren wird. Im Moment ist alles noch ein Chaos, das mit Arbeit, Singen, Spielen, Bauen und Umzugshilfe für die Kinder gefüllt wird.
Einen Weg für die letzte Zeit seines Lebens zu finden, ist genauso schwierig wie den Weg ins Berufsleben zu finden. Ich stehe auf jeden Fall momentan mit einer Matschbirne da, die nicht weiß wohin es gehen soll... ein wenig verloren, ein wenig allein, ein wenig ratlos... was soll nur werden, schließlich sind das meine letzten 30 Jahre...
Wie komme ich zu diesen Zeiteinteilungen?
Nun in den ersten 30 Jahren meines Lebens war ich Kind, in einer Familie, die mit ihrem finanziellen Überleben beschäftigt war, da gab es wenig Freizeitaktivitäten, keine Urlaubsfahrten wie man sie heute kennt, man hockte aufeinander, aber jeder war mit sich beschäftigt. Mein Vater hatte seine Werkstatt, meine Mutter den Haushalt und ihre Berufstätigkeit, ich war mit Lernen beschäftigt, weil ich ein anderes Leben haben wollte. Ich wollte studieren und an diesem Ziel richtete sich alles aus. Was hat man dann noch so in den ersten 30 Jahren? Man testet seinen Attraktivitätswert und seine sexuellen Chancen aus. Man baut sein Selbstwertgefühl entsprechend auf. Ich hatte eine sehr schöne Freundin, neben der ich nie aufgefallen bin. So fühlte ich mich immer unsichtbar, als kleines graues Mäuschen, das sowieso niemand bemerkt. Man kompensiert und so habe ich mich immer mehr in meine Interessen gestützt: habe fotografiert, gemalt, gelesen und bin tanzen gegangen. Habe edel an Weltschmerz gelitten und wusste am Ende meines Studiums eigentlich nicht, was ich jetzt mit dieser Ausbildung und meinem Leben anfangen solle.
Irgendwie hat sich dann doch ungeplant ein Weg gebahnt und ich bin in die nächsten 30 Jahre hineingeschlittert.
Die waren geprägt von Berufsleben, Ehe und Elternschaft. Wieder war ich in einer Familie, die um ihr finanzielles Überleben kämpfte, die mit der beruflichen Selbständigkeit ihren Zusammenhalt sicherte und die eine bewegte, aber auch stabile Ehe lebte. Die im Beruf sehr viel Abwechslung erlebte, aber halt immer ums finanzielle Überleben kämpften musste. Mein Mann und ich haben im Laufe unserer Berufstätigkeit, sehr viele unterschiedliche Menschen kennengelernt und immer interessante Aufträge gehabt. Die Kinder haben uns manchmal den letzten Nerv gekostet und wir hatten das Gefühl, die bekommen wir nie vernünftig groß. Aber auch das ist uns gelungen und wir hatten auch schon angefangen uns aufs Alter vorzubereiten. Wir wollten als Paar ins Alter gehen. Dann ist mein Mann, bevor wir überhaupt an Rente denken konnten, mit 58 ganz plötzlich gestorben. So stehe ich jetzt wieder allein da und muss mir Gedanken über die nächsten 30 Jahre machen.
Wahrscheinlich hätten wir - mein Mann und ich - uns auch gemeinsam eine sinnvolle Aufgabe und Beschäftigung suchen müssen. Jetzt bin ich aber wieder allein, und muss meine Zukunft auf mich gestellt gestalten. Es gibt zwar schon noch die Kinder, aber in der modernen Welt sind die Kinder irgendwo, sie bauen ihr Leben auf, in denen die Eltern nicht mehr vorkommen. Also muss ich mir überlegen, was ich aus meiner Restzeit mache. Noch fühle ich mich voll in Kraft und Saft und kann mir das Alter und die Hinfälligkeit nicht vorstellen. Ich traure darüber, nicht mehr gemeinsam eine Zukunft aufbauen zu können, dass es niemand mehr für mich gibt. Weiß nicht so recht was ich machen kann, soll, fange aber tausend Sachen an in der Hoffnung, dass der richtige Weg sich im Laufe der Zeit heraus kristallisieren wird. Im Moment ist alles noch ein Chaos, das mit Arbeit, Singen, Spielen, Bauen und Umzugshilfe für die Kinder gefüllt wird.
Einen Weg für die letzte Zeit seines Lebens zu finden, ist genauso schwierig wie den Weg ins Berufsleben zu finden. Ich stehe auf jeden Fall momentan mit einer Matschbirne da, die nicht weiß wohin es gehen soll... ein wenig verloren, ein wenig allein, ein wenig ratlos... was soll nur werden, schließlich sind das meine letzten 30 Jahre...
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