Weihnachten - welche Bedeutung hat es noch
Aus dem Fernsehen kennen wir alle die Familienidylle amerikanischer und auch deutscher Filme, alle sind beieinander, der Weihnachtsmann kommt, die Familie erfreut sich aneinander. Nach anfänglichem Trubel herrscht dann Friede, Freude, Eierkuchen. Man liebt diese Filme sie gaukeln eine heile Welt vor. Gibt es die überhaupt?
Nach Weihnachten findet man dann in den Geschäften gleich die ersten Osterhasen, schließlich muss der Rubel ja weiter rollen. Der einzige Unterschied zu Weihnachten ist, dass am Karfreitag wirklich alles zu hat. Keine Tanzveranstaltungen usw.. In unserem Dorfblättchen werden wir immer erinnert, was wir von Amts wegen alles nicht machen dürfen an Weihnachten, am Karfreitag...
Wie sieht es heute aus? Mir kommt es vor als ob tausend verschiedene Formen gelebt werden, es aber nichts vereinendes mehr gibt.
Als ich Kind war, feierte man Weihnachten zu Hause, die Kinder kamen zu den Eltern, bzw. dahin wo das gemeinsame Weihnachtsessen ausgerichtet wurde. Meine verwitwete Großmutter feierte bei dem Sohn, bei dem sie ihre Wohnung = Zimmerchen hatte, den Rest des Jahres verbrachte sie auf Reisen, indem sie ihre über Deutschland verteilten Kinder besuchte. (Nur zu uns kam sie nie, in unserer Mietwohnung gab es kein Zimmer für sie.) Man ging an Heilig Abend bzw. an den Feiertagen in die Kirche. Verwandte, die nah beieinander wohnten besuchten sich gegenseitig. So wurden wir nur an Weihnachten von unserem reichen Cousins zu einem Familienbesuch eingeladen. Das war dann durchaus herzlich, man feierte dass man Familie hat. Viel machen konnte man an Weihnachten nicht, man war auch froh, einfach nur mal frei zu haben. Für die Frauen war es eine ständige Kocherei, da die Familie mit Festtagssessen versorgt werden musste, ob da noch viel Erholungseffekt dabei war, wage ich zu bezweifeln. Hinterfragt hat das niemand, den jeder den man kannte machte es so.
Für mich war Weihnachten immer eine schöne Zeit, denn da waren wir alle zu Hause, jeder hatte Zeit und die verbrachte man auch miteinander. Es wurde gespielt, geredet, gut gegessen, spazieren gegangen, ausgeschlafen, Musik gehört oder ferngesehen. All die Dinge, die man zu Hause eben macht.
Heute kenne ich immer mehr Leute, die vor Weihnachten fliehen und in Urlaub gehen. Mein Bruder und meine Schwägerin gehen essen, weil sie nicht für sich allein kochen wollen. Die Unterhaltungsmöglichkeiten, die man das ganze Jahr über hat, werden auch an Heilig Abend geboten. Es gibt auch immer mehr Leute, die den Tag allein verbringen, weil man nicht zur Familie will, zu ihr keine Beziehung mehr hat, Und dann gibt es gleichzeitig die Omas und Opas, die zu den Enkeln aufbrechen, um dort zu feiern und durch die Enkelkinder wieder das Gefühl von Weihnachten erleben.
Auf dieses Fest wird Monate vorher mit Geschenke kaufen und Bevorratung hingearbeitet, dadurch hat es einen sehr kommerziellen Charakter erhalten. Wir besuchen alle wie wild die Weihnachtsmärkte, die neben wirklich kunsthandwerklichen Gegenständen und speziellen Weihnachtsartikeln, immer mehr Krämermärkten ähneln. Zu kaufen gibt es fast überall das Gleiche und die Essen- und Trinkenstände nehmen immer mehr zu. Wie praktisch, dann muss man in der Adventszeit nicht mehr selber kochen. Man wird überfüttert mit geschmückten Weihnachtsbäumen, mit Weihnachtskruscht, dass man an Heilig Abend froh ist, dass jetzt bald wieder Ruhe einkehrt und der normale Alltag wieder beginnen kann.
In meiner Kindheit wurden die Weihnachtsbäume noch an Heilig Abend aufgestellt und an Heilige Drei König wieder abgebaut, heute soll sich so ein Baum lohnen und steht dann schon mal einen ganzen Monat. Vor Weihnachten gab es Adventskränze, die findet man nur noch in Haushalten mit Kindern und in Kirchen. Überhaupt die Kirchen, die sonst unter gähnender Leere leiden sind überfüllt an Weihnachten. Sucht man dort dann vielleicht doch das vereinende an diesem Heiligen Abend, erfreut man sich an der langen Tradition, in der man sich dann befindet. Ist das noch etwas authentisches an Weihnachten? Grenzt es sich deutlich ab gegen die kommerzielle Vereinnahmung? Auf jeden Fall tut es dem Gemüt gut.
In meiner Kindheit wurden die Weihnachtsbäume noch an Heilig Abend aufgestellt und an Heilige Drei König wieder abgebaut, heute soll sich so ein Baum lohnen und steht dann schon mal einen ganzen Monat. Vor Weihnachten gab es Adventskränze, die findet man nur noch in Haushalten mit Kindern und in Kirchen. Überhaupt die Kirchen, die sonst unter gähnender Leere leiden sind überfüllt an Weihnachten. Sucht man dort dann vielleicht doch das vereinende an diesem Heiligen Abend, erfreut man sich an der langen Tradition, in der man sich dann befindet. Ist das noch etwas authentisches an Weihnachten? Grenzt es sich deutlich ab gegen die kommerzielle Vereinnahmung? Auf jeden Fall tut es dem Gemüt gut.
unser Weihnachtsbaum mit den alten Kugeln - wurde immer von den Kindern an Heilig Abende geschmückt |
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