Lissabon & Porto - beide voll


Lissabon - immer brechend voll die Bahn
Es ist kurz vor Ostern und ich hatte nicht erwartet, dass schon so viele Touristen unterwegs sind. Hier in Lissabon sind es vor allem einheimische denn auch hier haben die Kinder Osterferien. Da wir an einem Strand wohnen, kommen viele Familien und Kindergruppen, die dort Ferienprogramm machen. Sei es surfen oder segeln, um die Ecke scheinen Fußball-Nachwuchs Teams zu nächtigen. Auf jeden Fall spucken Reisebusse immer neue Teams aus.

Von Lissabon schwärmen alle, aber ich kann nicht so richtig mit der Stadt warm werden. Auch Cascais hat mich nicht überzeugt. Überall wird man totgetrampelt, Souvenirläden bis zum Abwinken, die scheinen alle von Indern oder Ostasiaten betrieben werden. Die Einheimischen sind etwas unfreundlich, was bei so vielen Touristen verständlich ist, andererseits sie leben auch von den Touristen. Deshalb wär etwas mehr neutrale Freundlichkeit schön. Lissabon ist auch teuer und wir haben bisher noch keine der sonst so sagenhaften Markthallen gefunden, die mit frischen Produkten aus der Region gefüllt sind.

Porto 
Boote mit Portwein Fässern
Wie anders war da Porto. Eher eine mittelgroße Stadt, am Douro gelegen mit sehr viel Charm. Es ist auch voll, aber die Einheimischen wirkten entspannter und fröhlicher. Dort waren wir mitten in der Stadt, konnten viel zu Fuß erreichen. Hatten aber auch dort unser Öffi-Ticket, da wir gern in die Randgebiete fahren um so die Stadt im Ganzen zu erkunden. Nur Altstadt ist zu einseitig, ich möchte sehen wo die Leute leben, möchte in Läden gehen in denen Einheimische einkaufen. So haben wir ein tolles Haushaltswaren Geschäft gefunden,  das vom Sortiment her Ähnlichkeiten zum Seifen Reinhardt in Heilbronn hat. Es gab einfach alles, auch Sachen von denen man denkt, dass die schon seit Jahren nicht mehr hergestellt werden.

Ich habe mich in Porto glaube ich wohler gefühlt, es war überschaubar und heimelig.

Was mir hier vor den Toren von Lissabon gefällt ist der Stand. Das ist schön, man geht aus der Wohnung und ist am Atlantik. Die Wellen haben es mir angetan, die Weite in die man blicken kann, die Surfer, die Angler und die Touristen fallen nicht ganz so auf... Es verläuft sich alles, vielleicht ist es am Strand einfach noch nicht so voll weil es erst Ostern ist und vielen noch zu kalt um einen Tag am Strand zu verbringen.

Der Vermieter unserer Ferienwohnung erzählte mir, dass zu dieser Jahreszeit das Meer sehr gefährlich sei, es würden immer wieder Surfer spurlos verschwinden. An dem Wochenende an dem wir abreisten seien drei verschwunden. Trotzdem zieht das Meer und die tollen Wellen die Surfer magisch an.

Inzwischen bin ich schon wieder einige Zeit zurück aus Portugal und erinnere mich an an schönes Land, das eine sehr abwechslungsreiche Landschaft hat. Mir hat gefallen, dass die Menschen ganz normal aussahen und nicht auf besonders schön getrimmt waren. Die Frauen hatten normale Figuren, die Alten waren einfach alt und nicht darauf aus, jung aussehen zu wollen. Man sah junge Menschen, die mit älteren unterwegs waren, bestimmt waren es Familienangehörige. Beeindruckt hat mich auch in Lissabon der alte Friedhof, man sollte eher sagen die Totenstadt, wunderbar am Berg gelegen mit Blick aufs Meer, und da stehen die Särge in den Häuschen und warten auf die Ewigkeit. Das wäre ein Ort für mich, dann läge ich in dieser Kiste, das Meer nicht weit, man könnte in einer Endlosschleife, das Violinkonzert von Beethoven, von Brahms das deutsche Requiem und von den Doors The End laufen lassen. Meine himmlische Musik... solange bis alles zerfallen ist und wirklich nur noch Staub da ist.

Ich habe einen kleinen Einblick in das Land haben können, verstehe warum es ein Seefahrervolk geworden ist, das Meer zieht einen einfach raus, mag die zurückhaltende Art der Menschen dort. Ich wär gern noch viel mehr mit ihnen in Kontakt gekommen und hätte die geschmackvollen Häuser gern mal von innen gesehen. Es war einfach wie immer, ich fahr weg mit wenig Vorstellungen und komme positiv überrascht zurück.

am Hafen in Lissabon


Die Marktfrauen von Setubal



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