Hast du heute schon geweint? Eine Erinnerungs- und Trauerreise
So hat mich eine über 80 jährige Dame gefragt, die mit mir
in der italienisch Konversation ist, bei Schulprojekten von mir mit gemacht
hat, mit einem in den USA lebenden Italiener verheiratet war und bereits vor
vielen Jahren Witwe geworden ist. Sie meint weinen reinigt die Seele, nur ist es
schwer zu weinen, wenn man nicht unbedingt der Typ dazu ist.
Schluchsee |
Ich mache eine Reise in unsere Vergangenheit und in Gedanken
fährt mein Mann mit. Momentan sitze ich am Schluchsee, der Wind pfeift, das
Wasser plätschert ans Ufer. Es ist kalt, keines der vielen Tret- und Elektroboote
fährt raus. Ich nehme mir die Zeit, um in der freien Natur zu schreiben.
Meine Reise ging zuerst an den Bodensee nach Singen, zu
unserer ehemaligen Tagesmutter, mit der wir noch befreundet sind, die mich
aufgenommen hat und so konnte die Fahrt in die Vergangenheit anfangen.
In Singen wurde unser Sohn geboren, wir wohnten quasi in
einem Vorort. Auf der Suche nach der Markthalle, in der wir samstags immer
frisches Gemüse und Obst kauften, mußte ich feststellen, dass es sie schon gar nicht
mehr gibt. Die Einkaufszone ist beliebig geworden, mit Geschäften, die man in
jeder Stadt findet, es gibt auch - wie inzwischen in vielen kleineren Städten - Leerstand von Ladengeschäften, was Einkaufszonen ungemütlich und irgendwie tot macht.
Glücklich wurden wir (mein im Geiste anwesender Mann und ich) dass es die GEMS noch gibt. Ein Kulturzentrum, das wirklich einzigartig ist. Es gibt dort sehr gute Live-Musik (World, Jazz, usw.) Kino, Kabarett und vieles mehr. Man sitzt an Tischen und kann nebenher Essen und Trinken, Kinder rennen rum, alles ist entspannt und locker. Was waren wir in diesem Kulturzentrum, was haben wir dort für interessante Konzerte gehört und tolle Filme gesehen... Ich habe ein wenig mit den jungen Leuten geredet, die es heute betreiben, es ist noch so wie vor 20 Jahren, halt an die heutige Zeit angepasst.
Gems im Kreuz in Singen |
Glücklich wurden wir (mein im Geiste anwesender Mann und ich) dass es die GEMS noch gibt. Ein Kulturzentrum, das wirklich einzigartig ist. Es gibt dort sehr gute Live-Musik (World, Jazz, usw.) Kino, Kabarett und vieles mehr. Man sitzt an Tischen und kann nebenher Essen und Trinken, Kinder rennen rum, alles ist entspannt und locker. Was waren wir in diesem Kulturzentrum, was haben wir dort für interessante Konzerte gehört und tolle Filme gesehen... Ich habe ein wenig mit den jungen Leuten geredet, die es heute betreiben, es ist noch so wie vor 20 Jahren, halt an die heutige Zeit angepasst.
Dann ging es weiter nach Konstanz, ich bin extra die alten
Straßen gefahren, schließlich wollte ich unser Leben wieder auferstehen lassen.
Bei Hegne war wie vor 20 Jahren Stau, nichts verändert, Konstanz selbst war
voll – viel voller als vor 20 Jahren – das lag am Konzil… diese 500 Jahr Feier,
zieht Leute an.
Was habe ich gefunden?
Die Rathausoper es gibt noch – toll!! Schade ist nur, dass ich heute schon weiterfahre sonst hätte ich mir (uns) das noch gegönnt.
Im Innenhof des Konstanzer Rathauses, gibt es im Sommer immer eine Kurzoper (Kammeroper, ca. 1 Std) mit Nachwuchssängern, modern inszeniert in diesem alten Gemäuer, ein Erlebnis, das wir es immer genossen haben.
Schließlich wollte ich an der Schweizer Seite wieder nach Hause (Rielasingen) fahren, so wie wir es immer machten, wenn wir von Konstanz nach Hause fuhren. Da wurde es klar, dass 20 Jahre vergangen sind, neue Verkehrsführung, Umleitungen und irgendwie der Zauber der Schweiz war vorbei. Die Schweiz war damals so modern mit den Neubauten, so chic war alles. Gestern kam es mir nicht mehr so vor. Durch die Umleitung wurde ich in die letzten Käffer gelockt. Die Ausflugsziele hatten bereits Feierabend (um 20 Uhr). Kein Mensch war zu sehen, ich fühlte mich nicht wohl… und war froh, dass wir weggezogen sind. Das Weinsberger Tal ist doch lieblicher.
Inzwischen stehe ich auf dem Feldberg, es schüttet was runtergeht. Erinnert „uns“ an den Blueridge Parkway, von der Landschaft und von den plötzlichen Wetterwechseln her. Wir (unsere Familie) waren nie gemeinsam im Schwarzwald, hat uns nicht interessiert, inzwischen fahre ich immer wieder durch, wenn ich zu meinem Sohn fahre. Aber die Ähnlichkeit zu unserem Road-Trip letzten Sommer ist schon frappierend. Mein Mann fühlte sich auf diesem Blueridge-Parkway in den USA sehr wohl und ich glaube auch, dass seine Seele dort ist.
Da er am Schluss immer mehr wie ein Vogel aussah, stelle ich ihn mir dort über der endlosen Waldfläche und Wildnis schwebend vor.
"Nina" im Rathaushof |
Die Rathausoper es gibt noch – toll!! Schade ist nur, dass ich heute schon weiterfahre sonst hätte ich mir (uns) das noch gegönnt.
Im Innenhof des Konstanzer Rathauses, gibt es im Sommer immer eine Kurzoper (Kammeroper, ca. 1 Std) mit Nachwuchssängern, modern inszeniert in diesem alten Gemäuer, ein Erlebnis, das wir es immer genossen haben.
Schließlich wollte ich an der Schweizer Seite wieder nach Hause (Rielasingen) fahren, so wie wir es immer machten, wenn wir von Konstanz nach Hause fuhren. Da wurde es klar, dass 20 Jahre vergangen sind, neue Verkehrsführung, Umleitungen und irgendwie der Zauber der Schweiz war vorbei. Die Schweiz war damals so modern mit den Neubauten, so chic war alles. Gestern kam es mir nicht mehr so vor. Durch die Umleitung wurde ich in die letzten Käffer gelockt. Die Ausflugsziele hatten bereits Feierabend (um 20 Uhr). Kein Mensch war zu sehen, ich fühlte mich nicht wohl… und war froh, dass wir weggezogen sind. Das Weinsberger Tal ist doch lieblicher.
Inzwischen stehe ich auf dem Feldberg, es schüttet was runtergeht. Erinnert „uns“ an den Blueridge Parkway, von der Landschaft und von den plötzlichen Wetterwechseln her. Wir (unsere Familie) waren nie gemeinsam im Schwarzwald, hat uns nicht interessiert, inzwischen fahre ich immer wieder durch, wenn ich zu meinem Sohn fahre. Aber die Ähnlichkeit zu unserem Road-Trip letzten Sommer ist schon frappierend. Mein Mann fühlte sich auf diesem Blueridge-Parkway in den USA sehr wohl und ich glaube auch, dass seine Seele dort ist.
Da er am Schluss immer mehr wie ein Vogel aussah, stelle ich ihn mir dort über der endlosen Waldfläche und Wildnis schwebend vor.
Noch begleitet er mich zu Zeno nach Freiburg.
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