Romantische Gefühle im Alter
Da mich abends niemand erwartet, unterhält mich der Fernseher. Hier werden mir dann immer öfter muntere bejahrte Personen gezeigt, die auf Freiersfüßen sind und erfolgreich eine neue Liebschaft finden. Ist das realistisch?
Die gesellschaftlichen Erwartungen gehen ebenfalls in diese Richtung: man bindet sich wieder, man sei ja kommunikativ... Immer wenn ich mit einem Mann unterwegs bin, was nicht so oft vorkommt, werde ich neugierig beäugt und gefragt, ob das den mein Freund sei. Klar ist es ein Freund, den ich meist noch aus jungen Jahren kenne, aber es ist keine Liebschaft.
Ich bin jetzt in der Jugend des Alters, sehe aber um mich herum sehr viele Frauen in meiner Situation, die ebenfalls Witwen oder Frauen sind, die abgelegt wurden. Die Männer um uns sind entweder tot oder seit Jahren in festen Händen. Andere habe ich bisher eigentlich noch nicht kennengelernt. Der Gerechtigkeit halber muss ich aber auch sagen, dass mich die meisten Männer, die in meinem Umfeld sind, nicht interessieren. Sie gefallen mir nicht, oder besser sie fallen mir auch nicht richtig auf. Meist sind es Geschäftskontakte oder Spieler und Sänger, andere treffe ich nicht. Sprich meine Chance, auf einen romantischen Kontakt zu treffen ist nicht sehr groß.
Trotzdem trifft man immer mal wieder jemanden, der einen etwas durcheinander bringt. Der einen veranlasst zu flirten, den man spannend findet, obwohl der Mann nicht attraktiv, geschweige denn besonders interessant ist. Komisch, schließlich kann man sich nicht mehr so wie in der Jugend verlieben. Da waren wir alle noch knackig, körperlich schön anzusehen, wie leicht war es da sich zu verlieben. Man hatte noch kein Leben hinter sich, auf das man zurückblickte. Es war noch alles möglich und es war spannend, mit dem Partner in eine gemeinsame Zukunft zu sehen. Die haben wir dann auch mit dem gewählten Partner verbracht. Mit ihm haben wir unsere Welt gestaltet, unsere Kinder groß gezogen, uns geliebt, gestritten, versöhnt und uns in der gegenseitigen Gesellschaft wohl gefühlt, manchmal gehaßt aber auch das verbindet. Das ist jetzt vorbei und wir sind alt geworden. Unsere Körper sind alt geworden, selbst wenn wir dünn geblieben sind und diese Körperform einen jünger aussehen lässt, aber auch die dünnen Körper sehen alt aus, wenn man sie nackt sieht und da soll man eine neue Liebschaft beginnen?
Wenn ich mich an meinen verstorbenen Mann erinnere, dann erinnere ich mich immer an den jungen Körper nie an den älteren Mann, obwohl die Sexualität im fortgeschrittenen Alter viel genussvoller war, als in jüngeren Jahren. Es ist alles so gegenläufig.
Wenn man im fortgeschrittenen Alter flirtet, dann flirtet man mit Falten, mit Ticks, mit eingefahrenen Verhaltensweisen, alles ist viel eingeschränkter wie in jungen Jahren. Man trifft einen Menschen, der einen großen Teil seines Lebens hinter sich hat und durch seinen Beruf sowie durch seine vergangene Familie geprägt ist. Der nicht mehr für alles offen ist und dessen Zukunftsperspektive nicht mehr die Ewigkeit sondern eine eingeschränkte Zeitspanne ist. Kann man unter diesen Bedingungen wirklich noch eine Liebschaft eingehen?
Ist es nicht eher das Bedürfnis nicht allein zu sein, mit jemand gemeinsam etwas unternehmen zu können, jemand zu haben, der sich noch ein wenig um einen sorgt, über den man sich auch mal ärgern kann, halt einfach wieder mit einem Menschen zu leben. Aber nicht irgendein Mensch nein: es ist jemand, der auch aus derselben Alterkohorte kommt, der die vergangen Jahrzehnte und deren Geschichte kennt. Der die Träume und Verhaltensweisen unserer Generation gelebt hat und uns damit ein Stück Heimat und Geborgenheit gibt. An romantische Liebe im Alter glaube ich nicht, aber an Verbundenheit, die einen über all die Falten, Marotten usw. hinwegsehen lässt. Man sieht dann nicht den jungen Mann, den man nie kennenlernen wird, sondern man sieht einen Menschen zu dem man nochmals Nähe empfinden kann, der einem vielleicht die verlorene Geborgenheit ein Weilchen geben kann. Die Ewigkeit gibt es für keinen mehr, aber nette Erlebnisse kann man immer miteinander haben, egal wie alt man ist.
Die gesellschaftlichen Erwartungen gehen ebenfalls in diese Richtung: man bindet sich wieder, man sei ja kommunikativ... Immer wenn ich mit einem Mann unterwegs bin, was nicht so oft vorkommt, werde ich neugierig beäugt und gefragt, ob das den mein Freund sei. Klar ist es ein Freund, den ich meist noch aus jungen Jahren kenne, aber es ist keine Liebschaft.
Ich bin jetzt in der Jugend des Alters, sehe aber um mich herum sehr viele Frauen in meiner Situation, die ebenfalls Witwen oder Frauen sind, die abgelegt wurden. Die Männer um uns sind entweder tot oder seit Jahren in festen Händen. Andere habe ich bisher eigentlich noch nicht kennengelernt. Der Gerechtigkeit halber muss ich aber auch sagen, dass mich die meisten Männer, die in meinem Umfeld sind, nicht interessieren. Sie gefallen mir nicht, oder besser sie fallen mir auch nicht richtig auf. Meist sind es Geschäftskontakte oder Spieler und Sänger, andere treffe ich nicht. Sprich meine Chance, auf einen romantischen Kontakt zu treffen ist nicht sehr groß.
Trotzdem trifft man immer mal wieder jemanden, der einen etwas durcheinander bringt. Der einen veranlasst zu flirten, den man spannend findet, obwohl der Mann nicht attraktiv, geschweige denn besonders interessant ist. Komisch, schließlich kann man sich nicht mehr so wie in der Jugend verlieben. Da waren wir alle noch knackig, körperlich schön anzusehen, wie leicht war es da sich zu verlieben. Man hatte noch kein Leben hinter sich, auf das man zurückblickte. Es war noch alles möglich und es war spannend, mit dem Partner in eine gemeinsame Zukunft zu sehen. Die haben wir dann auch mit dem gewählten Partner verbracht. Mit ihm haben wir unsere Welt gestaltet, unsere Kinder groß gezogen, uns geliebt, gestritten, versöhnt und uns in der gegenseitigen Gesellschaft wohl gefühlt, manchmal gehaßt aber auch das verbindet. Das ist jetzt vorbei und wir sind alt geworden. Unsere Körper sind alt geworden, selbst wenn wir dünn geblieben sind und diese Körperform einen jünger aussehen lässt, aber auch die dünnen Körper sehen alt aus, wenn man sie nackt sieht und da soll man eine neue Liebschaft beginnen?
Wenn ich mich an meinen verstorbenen Mann erinnere, dann erinnere ich mich immer an den jungen Körper nie an den älteren Mann, obwohl die Sexualität im fortgeschrittenen Alter viel genussvoller war, als in jüngeren Jahren. Es ist alles so gegenläufig.
Wenn man im fortgeschrittenen Alter flirtet, dann flirtet man mit Falten, mit Ticks, mit eingefahrenen Verhaltensweisen, alles ist viel eingeschränkter wie in jungen Jahren. Man trifft einen Menschen, der einen großen Teil seines Lebens hinter sich hat und durch seinen Beruf sowie durch seine vergangene Familie geprägt ist. Der nicht mehr für alles offen ist und dessen Zukunftsperspektive nicht mehr die Ewigkeit sondern eine eingeschränkte Zeitspanne ist. Kann man unter diesen Bedingungen wirklich noch eine Liebschaft eingehen?
Ist es nicht eher das Bedürfnis nicht allein zu sein, mit jemand gemeinsam etwas unternehmen zu können, jemand zu haben, der sich noch ein wenig um einen sorgt, über den man sich auch mal ärgern kann, halt einfach wieder mit einem Menschen zu leben. Aber nicht irgendein Mensch nein: es ist jemand, der auch aus derselben Alterkohorte kommt, der die vergangen Jahrzehnte und deren Geschichte kennt. Der die Träume und Verhaltensweisen unserer Generation gelebt hat und uns damit ein Stück Heimat und Geborgenheit gibt. An romantische Liebe im Alter glaube ich nicht, aber an Verbundenheit, die einen über all die Falten, Marotten usw. hinwegsehen lässt. Man sieht dann nicht den jungen Mann, den man nie kennenlernen wird, sondern man sieht einen Menschen zu dem man nochmals Nähe empfinden kann, der einem vielleicht die verlorene Geborgenheit ein Weilchen geben kann. Die Ewigkeit gibt es für keinen mehr, aber nette Erlebnisse kann man immer miteinander haben, egal wie alt man ist.
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