Familie - gilt das heute noch lebenslang?
Ich bin inzwischen ohne Familie und überlege ob ich nicht die Familienbilder aus meinem digitalen Fotorahmen entferne. Das ist Vergangenheit, die mit mir nichts mehr zu tun hat.
Wie komme ich zu so einer Aussage?
Ich habe noch einen Bruder, zwei Kinder und eine Cousine zu der ich noch Kontakt habe. Meine Realität ist, dass ich allein lebe und im Grunde keinerlei Verpflichtungen mehr habe. Was ich mache ist vollkommen belanglos, da niemand davon betroffen ist. Ich habe mich zu meinem eigenen Universum entwickelt, lebe wie der kleine Prinz auf einem eigenen Planeten.
Weshalb habe ich trotz zwei Kindern, nicht mehr das Gefühl zu einer Familie zu gehören? Meine Kinder mögen mich, halten auch den Kontakt zu mir, aber sie leben jetzt in ihrer Welt. Diese Welt ist räumlich weit entfernt von meiner, so dass wir uns in sehr großen Abständen sehen. Sie sind mit dem Aufbau ihres Lebens beschäftigt und haben keine Zeit mehr, für eine doch sehr entfernte Mutter. Sie brauchen die Mutter eigentlich nur noch, wenn sie Rat oder Zuspruch brauchen, ansonsten leben sie autonom. Das ist normal beim Erwachsenwerden, aber von mir wird es extrem erlebt, da ich mit dem Auszug meiner Kinder auch meinen Mann verloren habe. Im Grunde ist für mich alles was Familie ausmachte weggebrochen. Ich bin noch nicht so alt, dass ich nicht ein neues Leben aufbauen kann, aber ich bin mir bewußt, dass es ein völlig losgelöstes Leben ist. Mein Mann ist jetzt seit 4 Jahren tot und ich bin inzwischen in dem Stadium angekommen, in dem man nicht mehr weiß, ob man tatsächlich einmal familiär gebunden war und was das bedeutete. Als junge Frau hatte ich noch meine Eltern, jetzt gibt es nur noch meinen Bruder, worüber ich sehr glücklich bin, denn er ist meine Restheimat.
Dieses auseinander brechen von familiären Bindungen erleben viele, deren Kinder weit weg sind und die im näheren Umfeld keine Verwandschaft haben. Es geht aber auch anders. Meine Großmutter z.B. lebte bis zu ihrem Tod im Haus ihres ältesten Sohnes. Sie war viel unterwegs, besuchte ihre verstreuten Kinder, half beim Hausbau, kümmerte sich um die verwaisten Enkel und wenn sie in Schwarzenbach war, war sie für den Pfarrer aktiv. Wer weiß wie sie sich fühlte, wer weiß wie eng die Bindung an die Kinder war, wenn man 7 hatte? Auf jeden Fall habe ich sie als Kind immer als das Oberhaupt erlebt, zu dem wir alle gern gekommen sind (wir waren eine große Verwandschaft) und ich habe es als schön in Erinnerung.
Diese Art von Familie gibt es heute noch, Kinder die in der Nähe der Eltern wohnen, die z.T. im selben Haus mit den Eltern wohnen. Familienbeziehungen, die ein Leben lang sehr eng bleiben und bei dem sich die Beteiligten wohl zu fühlen scheinen. Meine Kollegin lebt ganz in ihrer Herkunftsfamilie und bekommt dort Halt und Geborgenheit, aber die Familie lebt räumlich nah beieinander. Meine Tochter hat auch ihre Familie gefunden, mit der sie sehr viel Zeit verbringt. Ich gehöre nirgends dazu, ich bin der lonesome rider.
Dann gibt es heute eine Reihe von Altersgenossen und Freunden, die keine Kinder haben. Fehlt denen was? Aus meiner Sicht nichts, sie haben meist ein geregeltes Berufsleben gehabt und sind dadurch finanziell fürs Alter gut ausgestattet. Meist haben sie einen großen Freundeskreis, die u.a. auch Kinder hatten und so haben sie auch im Alter noch guten Kontakt zu jungen Menschen. Meine Kinder mögen unsere langjährigen Freunde sehr und halten zum Teil auch Kontakt. Also braucht man im Grunde keine eigenen Kinder, um im Alter noch Kontakt zu nachfolgenden Generationen zu haben. Und man kann trotz eignen Kindern im Alter, wenn man nicht mehr kann einen Betreuer zugewiesen bekommen.
Mein Bruder lebt seit bald 50 Jahren in seinem Freundeskreis, der die ganze Zeit über auch weitgehend stabil geblieben ist. Mit seiner Frau ist er auch schon Jahrzehnte verheiratet, der Sohn wohnt um die Ecke. Für meinen Bruder war dieses Umfeld der hauptsächliche Lebensmittelpunkt. Wahrscheinlich ist das im Grunde die moderne Form des Lebens, suche Dir ein stabiles Umfeld, zu dem Altersgenossen gehören, mit denen du eine lange Freundschaft pflegen kannst, nach Möglichkeit sollte der Freundeskreis im nahen Umfeld leben und langlebig sein, dann braucht man eigentlich keine Familie. Mein Bruder erlebt aber auch, dass der Kontakt zur nachfolgenden Generation nicht die Enge hat, die er sich wünscht.
So starte ich denn als jugendliche Alte in ein völlig losgelöstes Leben, schon mit ein wenig Wehmut, da ich eigentlich ganz gern verankert wäre.
Wie komme ich zu so einer Aussage?
Ich habe noch einen Bruder, zwei Kinder und eine Cousine zu der ich noch Kontakt habe. Meine Realität ist, dass ich allein lebe und im Grunde keinerlei Verpflichtungen mehr habe. Was ich mache ist vollkommen belanglos, da niemand davon betroffen ist. Ich habe mich zu meinem eigenen Universum entwickelt, lebe wie der kleine Prinz auf einem eigenen Planeten.
Weshalb habe ich trotz zwei Kindern, nicht mehr das Gefühl zu einer Familie zu gehören? Meine Kinder mögen mich, halten auch den Kontakt zu mir, aber sie leben jetzt in ihrer Welt. Diese Welt ist räumlich weit entfernt von meiner, so dass wir uns in sehr großen Abständen sehen. Sie sind mit dem Aufbau ihres Lebens beschäftigt und haben keine Zeit mehr, für eine doch sehr entfernte Mutter. Sie brauchen die Mutter eigentlich nur noch, wenn sie Rat oder Zuspruch brauchen, ansonsten leben sie autonom. Das ist normal beim Erwachsenwerden, aber von mir wird es extrem erlebt, da ich mit dem Auszug meiner Kinder auch meinen Mann verloren habe. Im Grunde ist für mich alles was Familie ausmachte weggebrochen. Ich bin noch nicht so alt, dass ich nicht ein neues Leben aufbauen kann, aber ich bin mir bewußt, dass es ein völlig losgelöstes Leben ist. Mein Mann ist jetzt seit 4 Jahren tot und ich bin inzwischen in dem Stadium angekommen, in dem man nicht mehr weiß, ob man tatsächlich einmal familiär gebunden war und was das bedeutete. Als junge Frau hatte ich noch meine Eltern, jetzt gibt es nur noch meinen Bruder, worüber ich sehr glücklich bin, denn er ist meine Restheimat.
Dieses auseinander brechen von familiären Bindungen erleben viele, deren Kinder weit weg sind und die im näheren Umfeld keine Verwandschaft haben. Es geht aber auch anders. Meine Großmutter z.B. lebte bis zu ihrem Tod im Haus ihres ältesten Sohnes. Sie war viel unterwegs, besuchte ihre verstreuten Kinder, half beim Hausbau, kümmerte sich um die verwaisten Enkel und wenn sie in Schwarzenbach war, war sie für den Pfarrer aktiv. Wer weiß wie sie sich fühlte, wer weiß wie eng die Bindung an die Kinder war, wenn man 7 hatte? Auf jeden Fall habe ich sie als Kind immer als das Oberhaupt erlebt, zu dem wir alle gern gekommen sind (wir waren eine große Verwandschaft) und ich habe es als schön in Erinnerung.
Diese Art von Familie gibt es heute noch, Kinder die in der Nähe der Eltern wohnen, die z.T. im selben Haus mit den Eltern wohnen. Familienbeziehungen, die ein Leben lang sehr eng bleiben und bei dem sich die Beteiligten wohl zu fühlen scheinen. Meine Kollegin lebt ganz in ihrer Herkunftsfamilie und bekommt dort Halt und Geborgenheit, aber die Familie lebt räumlich nah beieinander. Meine Tochter hat auch ihre Familie gefunden, mit der sie sehr viel Zeit verbringt. Ich gehöre nirgends dazu, ich bin der lonesome rider.
Dann gibt es heute eine Reihe von Altersgenossen und Freunden, die keine Kinder haben. Fehlt denen was? Aus meiner Sicht nichts, sie haben meist ein geregeltes Berufsleben gehabt und sind dadurch finanziell fürs Alter gut ausgestattet. Meist haben sie einen großen Freundeskreis, die u.a. auch Kinder hatten und so haben sie auch im Alter noch guten Kontakt zu jungen Menschen. Meine Kinder mögen unsere langjährigen Freunde sehr und halten zum Teil auch Kontakt. Also braucht man im Grunde keine eigenen Kinder, um im Alter noch Kontakt zu nachfolgenden Generationen zu haben. Und man kann trotz eignen Kindern im Alter, wenn man nicht mehr kann einen Betreuer zugewiesen bekommen.
Mein Bruder lebt seit bald 50 Jahren in seinem Freundeskreis, der die ganze Zeit über auch weitgehend stabil geblieben ist. Mit seiner Frau ist er auch schon Jahrzehnte verheiratet, der Sohn wohnt um die Ecke. Für meinen Bruder war dieses Umfeld der hauptsächliche Lebensmittelpunkt. Wahrscheinlich ist das im Grunde die moderne Form des Lebens, suche Dir ein stabiles Umfeld, zu dem Altersgenossen gehören, mit denen du eine lange Freundschaft pflegen kannst, nach Möglichkeit sollte der Freundeskreis im nahen Umfeld leben und langlebig sein, dann braucht man eigentlich keine Familie. Mein Bruder erlebt aber auch, dass der Kontakt zur nachfolgenden Generation nicht die Enge hat, die er sich wünscht.
So starte ich denn als jugendliche Alte in ein völlig losgelöstes Leben, schon mit ein wenig Wehmut, da ich eigentlich ganz gern verankert wäre.
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