Wie bin ich eigentlich zu meinem Beruf gekommen?
Arbeit ist meine Therapie....
Ein Spruch meiner lebensklugen Mutter. Überhaupt hat mein Elternhaus mich für diesen Beruf tauglich gemacht. Wie? Nun ich bin ein Aufbau- und Wirtschaftswunderkind, Geld war nie genügend da. Also sind alle arbeiten gegangen und ich war viel mir selbst überlassen. Damals gab es noch keine Bespaßung und Betreuung für Kinder, wir sind nach der Schule auf die Gasse gegangen und haben uns in der Kinderhorte - frei - gegenseitig betreut. Wir mussten uns selbst Spiele ausdenken und Spielsachen, aus dem was wir vorfanden, basteln. Irgendwann sind alle Spielkameraden aus der Altstadt weggezogen und ich war mehr oder weniger allein. Dieses Problem habe ich durch ausgiebiges Lesen gelöst. Meine Mutter fand das nicht so toll, sie war der Meinung ich könne mich mehr im Haushalt beteiligen - putzen usw. - mein Vater dagegen hat mich immer verteidigt und mir die notwendige Zeit zum exzessiven Lesen verschafft. Wenn ich das nicht gemacht hätte, hätte ich es nie zum Abitur geschafft. Ich habe am liebsten Bücher gelesen, in denen Verhaltensweisen von Menschen beschrieben, ihre Gefühle und Reaktionen im Laufe der Zeit narrativ dargestellt wurden.
Unter anderem habe ich auch damals populäre psychologische "Lehrbücher" wie Grundformen der Angst von Fritz Riemann gelesen. Bis kurz vor dem Abitur wusste ich nicht was ich danach studieren wollte.
Meine Eltern waren beide sehr selbstbewusste Menschen, die genau wussten was sie wollten, leider passte das nicht immer zusammen. Also wurde ausgiebig darum gestritten welche Richtung jetzt durchgesetzt werden sollte. Beide kamen zu mir, erzählten mir ihre jeweilige Sichtweise und erwarteten von mir dass ich den jeweils anderen in ihrem Sinne überzeuge. Zum Beispiel als mein Vater im Alter zurück in seine Heimat wollte und meine Mutter sich weigerte mitzugehen, kam er zu mir, damit ich die Mutter überzeugen sollte. So stand ich von klein auf mitten im Gewitter zwischen zwei Menschen, die ich liebte und lernte dass so ein Gewitter kein Weltuntergang ist, dass es nicht immer eine Lösung gibt. Die Welt aber trotzdem zufriedenstellend weitergeht. Heute verdiene ich mein Geld genau mit dieser Fähigkeit, die quasi im meinem Elternhaus trainiert wurde und dabei kannten meine Eltern noch nicht mal den Begriff Psychologin.
Meine Mutter hat mir auch ihre laienpsychologischen Kenntnisse weitergegeben. Wenn ich nicht schlafen konnte hieß es, bleib einfach liegen und ärgere dich nicht, du ruhst trotzdem aus, oder wenn ich nicht einschlafen wollte, denk an was schönes, dann schläfst du von selbst. Als ich in die Pubertät kam und alles nur schrecklich war und ich das ärmste Wesen der Welt, war der Tipp meiner Mutter schreib deine Gedanken auf, dann wirst du sie los und sie quälen dich nicht mehr.
Der wichtigste Spruch meiner Mutter war, arbeite wenn es Dir schlecht geht, dann wird alles besser. Und so ist es bis heute. Wenn ich mich einsam fühle, dann tröstet mich die Arbeit. Bis heute stürze ich mich dann in Arbeit, das kann verschiedene Formen annehmen.... Fachbücher lesen, Gartenarbeit, in meiner Wohnung umräumen, Spiele spielen, schreiben... immer wird mein Gehirn oder mein Körper gefordert und nach getanem Werk habe ich mein Einsamkeitsgefühl vergessen und fühle mich zufrieden und glücklich.
Allerdings gehöre ich zu den Menschen, die in einer Aufgabe auf gehen können, in den Flowzustand kommen. Den Fernseher brauche ich nur wenn ich total ausgepowert bin und zu sonst nichts mehr fähig. Ich ziehe immer was tätiges dem fernsehen vor, für mich ist surfen im Internet tätig sein im Gegensatz zu passiv enfernsehen. Selbst als mein Mann noch lebte habe ich selten mit ihm ferngesehen, für ihn war es sein Hobby, für mich eher vergeudete Zeit.
Als mein Vater realisierte, was es bedeutete Psychologie zu studieren - potentielle Arbeitslosigkeit - bestärkte er mich trotzdem, indem er mir sagte, dass zu seiner Zeit viele Maschinenbauer (wie er) gelernt hätten, in der aufziehenden Weltwirtschaftskrise konnten nur wenige den gelernten Beruf ausüben, aber alle hätten interessante andere Tätigkeiten gefunden, z.B. mußte man damals noch Maschinenschlosser sein um einen PKW fahren zu können, also sind sie z.B. Fahrer geworden. Aus seiner Sicht solle ich diesen Beruf lernen, danach werde man sehen, ob ich ihn ausüben könne oder ob ich halt was anderes machen würde. Letztendlich habe ich mein Leben lang in meinem Beruf gearbeitet und liebe heute noch meinen Beruf. Er hat mir ein reiches Leben beschert und hilft mir mit gelegentlichen Einsamkeitsgefühlen fertig zu werden indem,
Ein Spruch meiner lebensklugen Mutter. Überhaupt hat mein Elternhaus mich für diesen Beruf tauglich gemacht. Wie? Nun ich bin ein Aufbau- und Wirtschaftswunderkind, Geld war nie genügend da. Also sind alle arbeiten gegangen und ich war viel mir selbst überlassen. Damals gab es noch keine Bespaßung und Betreuung für Kinder, wir sind nach der Schule auf die Gasse gegangen und haben uns in der Kinderhorte - frei - gegenseitig betreut. Wir mussten uns selbst Spiele ausdenken und Spielsachen, aus dem was wir vorfanden, basteln. Irgendwann sind alle Spielkameraden aus der Altstadt weggezogen und ich war mehr oder weniger allein. Dieses Problem habe ich durch ausgiebiges Lesen gelöst. Meine Mutter fand das nicht so toll, sie war der Meinung ich könne mich mehr im Haushalt beteiligen - putzen usw. - mein Vater dagegen hat mich immer verteidigt und mir die notwendige Zeit zum exzessiven Lesen verschafft. Wenn ich das nicht gemacht hätte, hätte ich es nie zum Abitur geschafft. Ich habe am liebsten Bücher gelesen, in denen Verhaltensweisen von Menschen beschrieben, ihre Gefühle und Reaktionen im Laufe der Zeit narrativ dargestellt wurden.
Unter anderem habe ich auch damals populäre psychologische "Lehrbücher" wie Grundformen der Angst von Fritz Riemann gelesen. Bis kurz vor dem Abitur wusste ich nicht was ich danach studieren wollte.
Meine Eltern waren beide sehr selbstbewusste Menschen, die genau wussten was sie wollten, leider passte das nicht immer zusammen. Also wurde ausgiebig darum gestritten welche Richtung jetzt durchgesetzt werden sollte. Beide kamen zu mir, erzählten mir ihre jeweilige Sichtweise und erwarteten von mir dass ich den jeweils anderen in ihrem Sinne überzeuge. Zum Beispiel als mein Vater im Alter zurück in seine Heimat wollte und meine Mutter sich weigerte mitzugehen, kam er zu mir, damit ich die Mutter überzeugen sollte. So stand ich von klein auf mitten im Gewitter zwischen zwei Menschen, die ich liebte und lernte dass so ein Gewitter kein Weltuntergang ist, dass es nicht immer eine Lösung gibt. Die Welt aber trotzdem zufriedenstellend weitergeht. Heute verdiene ich mein Geld genau mit dieser Fähigkeit, die quasi im meinem Elternhaus trainiert wurde und dabei kannten meine Eltern noch nicht mal den Begriff Psychologin.
Meine Mutter hat mir auch ihre laienpsychologischen Kenntnisse weitergegeben. Wenn ich nicht schlafen konnte hieß es, bleib einfach liegen und ärgere dich nicht, du ruhst trotzdem aus, oder wenn ich nicht einschlafen wollte, denk an was schönes, dann schläfst du von selbst. Als ich in die Pubertät kam und alles nur schrecklich war und ich das ärmste Wesen der Welt, war der Tipp meiner Mutter schreib deine Gedanken auf, dann wirst du sie los und sie quälen dich nicht mehr.
Der wichtigste Spruch meiner Mutter war, arbeite wenn es Dir schlecht geht, dann wird alles besser. Und so ist es bis heute. Wenn ich mich einsam fühle, dann tröstet mich die Arbeit. Bis heute stürze ich mich dann in Arbeit, das kann verschiedene Formen annehmen.... Fachbücher lesen, Gartenarbeit, in meiner Wohnung umräumen, Spiele spielen, schreiben... immer wird mein Gehirn oder mein Körper gefordert und nach getanem Werk habe ich mein Einsamkeitsgefühl vergessen und fühle mich zufrieden und glücklich.
Allerdings gehöre ich zu den Menschen, die in einer Aufgabe auf gehen können, in den Flowzustand kommen. Den Fernseher brauche ich nur wenn ich total ausgepowert bin und zu sonst nichts mehr fähig. Ich ziehe immer was tätiges dem fernsehen vor, für mich ist surfen im Internet tätig sein im Gegensatz zu passiv enfernsehen. Selbst als mein Mann noch lebte habe ich selten mit ihm ferngesehen, für ihn war es sein Hobby, für mich eher vergeudete Zeit.
Als mein Vater realisierte, was es bedeutete Psychologie zu studieren - potentielle Arbeitslosigkeit - bestärkte er mich trotzdem, indem er mir sagte, dass zu seiner Zeit viele Maschinenbauer (wie er) gelernt hätten, in der aufziehenden Weltwirtschaftskrise konnten nur wenige den gelernten Beruf ausüben, aber alle hätten interessante andere Tätigkeiten gefunden, z.B. mußte man damals noch Maschinenschlosser sein um einen PKW fahren zu können, also sind sie z.B. Fahrer geworden. Aus seiner Sicht solle ich diesen Beruf lernen, danach werde man sehen, ob ich ihn ausüben könne oder ob ich halt was anderes machen würde. Letztendlich habe ich mein Leben lang in meinem Beruf gearbeitet und liebe heute noch meinen Beruf. Er hat mir ein reiches Leben beschert und hilft mir mit gelegentlichen Einsamkeitsgefühlen fertig zu werden indem,
ARBEIT MEINE THERAPIE ist.
genauso sieht es für mich aus - Museum Domäne Dahlem |
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