Whatsapp - die neue Nabelschnur
wie sehr sich doch die Kommunikationsmöglichkeiten und bevorzugten Kommunikationsformen verändert haben, allein in den letzten 50 Jahren.
Als ich Kind war kommunizierte man über lange Distanzen mit Briefen. Wenn die Verwandschaft oder Freunde nicht im selben Ort wohnten, dann dauerte es immer länger bis man Antwort bekam, man wartete gespannt auf den Briefträger, ob er Post/ die Antwort von den Lieben brachte. Man schrieb lange Briefe, in denen man von den Ereignissen berichtete. Heute ist das für die nachfolgende Generation spannend, man erfährt was die Vorfahren dachten, hofften, befürchteten. Ich habe von meinem Vater noch Feldpost, als er vor Stalingrad stationiert war. Es ist erstaunlich was er alles sah und was er schrieb, offensichtlich gab es keine Zensur der Briefe an die Familie.
Dann kam bei uns in den 60iger Jahren so langsam das Telefon auf, allerdings gab es nur eine Leitung in unser Haus. Da im Erdgeschoss ein Fahrradgeschäft war, hatten die natürlich immer Vorrang und das bedeutete wenn die telefonierten, dann konnte bei uns nicht telefoniert werden. Das änderte sich sehr schnell, wir bekamen eine eigenständige Leitung. Die blockierten dann wir Teenager, weil wir stundenlang mit unseren vor Ort lebenden Freunden telefonierten. Ferngespräche waren sehr teuer, deshalb hielt man sich da immer sehr kurz, sprich man erzählte sich gerade das nötigste. Ins Ausland zu telefonieren, war extrem teuer, weshalb wir mit meinem Bruder, der Ende der 60iger Jahre kurzzeitig in den USA lebte, nie telefonierten. Da schrieb man noch Briefe, die dann so ca. 1-2 Wochen unterwegs waren.
Schließlich kamen die Handys auf. Am Anfang waren das eher Koffer, die man mit sich herumschleppte. In den Städten existierten damals noch überall Telefonhäuschen, die aber oft von Vandalismus betroffen waren, oder man hatte nicht die nötigen Münzen um anrufen zu können. Man konnte immer zusehen, wie die Münzen durchfielen und musste schnell seine Informationen oder Fragen rüberbringen, zusätzlich wartete oft draußen schon der nächste, der telefonieren wollte. Deshalb waren die Handys einfach eine Befreiung, selbst dann wenn sie unhandlich waren. Man hatte sein eigenes Telefon dabei, brauchte keine Münzen usw. Die Entwicklung war rasant und so konnte man dann auch Kindern so ein Handy mitgeben, wenn sie sich von zuhause wegbewegten. Es gaukelte immer vor, dass man im Notfall dem Kind helfen könne, man sich vergewissern kann wo das Kind ist, es theoretisch immer erreichen kann. Leider haben die Kinder nicht immer das Gespräch angenommen.
Da war whatsapp die Lösung, man konnte Nachrichten senden, sah ob die Kinder diese Nachricht gelesen hatten und konnte sicher sein, dass sie darauf auf jeden Fall antworteten. Wenn meine Tochter mir nachts zu lange unterwegs war, bekam sie immer die Nachricht WO BIST DU, dann wusste sie genau jetzt muss ich mich aber unbedingt melden.
Inzwischen telefoniert man nicht mehr man Whatsappt. Auch Liebschaften fangen so an, man sendet sich laufend kleine Nachrichten, eigentlich nichtssagende Nachrichten, da man ja in diesem Medium nicht all das erzählen kann, was man sich sonst am Telefon erzählen würde, also signalisiert das momentan nur ich denke an dich, mehr nicht. Der Inhalt der Nachrichten ist im Grunde nichtssagend oder eine Info, über die momentanen Aktivitäten, gespickt durch Bilder. Wenn ich daran denke, was mein Mann und ich miteinander telefoniert haben, als wir beruflich bedingt an verschiedenen Orten wohnten, wie verbindend das war, weil man die Stimme des Geliebten hörte und man all die Emotionen des anderen hören, ja fast spüren konnte. Heute braucht man dazu Emojis, damit man Gefühle bildlich darstellt, weil die meisten Menschen die Gefühle auch nicht mehr aus Worten herauslesen können. Ich finde diese Emojis schrecklich und verstehe sie oft nicht. Solche Liebschaften können nicht halten, sind aber eine sehr moderne Form Beziehungen anzufangen, zu unterstützen, aber sie ersetzen aus meiner Sicht das Liebesgeflüster am Telefon nicht. Beenden geht auch ganz einfach, man schreibt einfach nicht mehr. Hm, meine Welt ist das nicht. Ich schätze die schnelle und zuverlässige Verbindung zu den Kontakten in Whatsapp, die schnelle Möglichkeit Termine auszumachen. Aber für den Rest bevorzuge ich die direkte Gespräch mit anderen Menschen, vor allem mit Menschen die man mag bzw. liebt.
Da ich leicht mit anderen Menschen in Kontakt komme, wird das Gespräch immer mein bevorzugtes Kommunikationsmedium sein. Ich freue mich über jedes Kurzgespräch mit anderen sei es in der S-Bahn, in der Warteschlange oder an der Wanderhütte, es bereichert immer....
Als ich Kind war kommunizierte man über lange Distanzen mit Briefen. Wenn die Verwandschaft oder Freunde nicht im selben Ort wohnten, dann dauerte es immer länger bis man Antwort bekam, man wartete gespannt auf den Briefträger, ob er Post/ die Antwort von den Lieben brachte. Man schrieb lange Briefe, in denen man von den Ereignissen berichtete. Heute ist das für die nachfolgende Generation spannend, man erfährt was die Vorfahren dachten, hofften, befürchteten. Ich habe von meinem Vater noch Feldpost, als er vor Stalingrad stationiert war. Es ist erstaunlich was er alles sah und was er schrieb, offensichtlich gab es keine Zensur der Briefe an die Familie.
Dann kam bei uns in den 60iger Jahren so langsam das Telefon auf, allerdings gab es nur eine Leitung in unser Haus. Da im Erdgeschoss ein Fahrradgeschäft war, hatten die natürlich immer Vorrang und das bedeutete wenn die telefonierten, dann konnte bei uns nicht telefoniert werden. Das änderte sich sehr schnell, wir bekamen eine eigenständige Leitung. Die blockierten dann wir Teenager, weil wir stundenlang mit unseren vor Ort lebenden Freunden telefonierten. Ferngespräche waren sehr teuer, deshalb hielt man sich da immer sehr kurz, sprich man erzählte sich gerade das nötigste. Ins Ausland zu telefonieren, war extrem teuer, weshalb wir mit meinem Bruder, der Ende der 60iger Jahre kurzzeitig in den USA lebte, nie telefonierten. Da schrieb man noch Briefe, die dann so ca. 1-2 Wochen unterwegs waren.
Schließlich kamen die Handys auf. Am Anfang waren das eher Koffer, die man mit sich herumschleppte. In den Städten existierten damals noch überall Telefonhäuschen, die aber oft von Vandalismus betroffen waren, oder man hatte nicht die nötigen Münzen um anrufen zu können. Man konnte immer zusehen, wie die Münzen durchfielen und musste schnell seine Informationen oder Fragen rüberbringen, zusätzlich wartete oft draußen schon der nächste, der telefonieren wollte. Deshalb waren die Handys einfach eine Befreiung, selbst dann wenn sie unhandlich waren. Man hatte sein eigenes Telefon dabei, brauchte keine Münzen usw. Die Entwicklung war rasant und so konnte man dann auch Kindern so ein Handy mitgeben, wenn sie sich von zuhause wegbewegten. Es gaukelte immer vor, dass man im Notfall dem Kind helfen könne, man sich vergewissern kann wo das Kind ist, es theoretisch immer erreichen kann. Leider haben die Kinder nicht immer das Gespräch angenommen.
Da war whatsapp die Lösung, man konnte Nachrichten senden, sah ob die Kinder diese Nachricht gelesen hatten und konnte sicher sein, dass sie darauf auf jeden Fall antworteten. Wenn meine Tochter mir nachts zu lange unterwegs war, bekam sie immer die Nachricht WO BIST DU, dann wusste sie genau jetzt muss ich mich aber unbedingt melden.
Inzwischen telefoniert man nicht mehr man Whatsappt. Auch Liebschaften fangen so an, man sendet sich laufend kleine Nachrichten, eigentlich nichtssagende Nachrichten, da man ja in diesem Medium nicht all das erzählen kann, was man sich sonst am Telefon erzählen würde, also signalisiert das momentan nur ich denke an dich, mehr nicht. Der Inhalt der Nachrichten ist im Grunde nichtssagend oder eine Info, über die momentanen Aktivitäten, gespickt durch Bilder. Wenn ich daran denke, was mein Mann und ich miteinander telefoniert haben, als wir beruflich bedingt an verschiedenen Orten wohnten, wie verbindend das war, weil man die Stimme des Geliebten hörte und man all die Emotionen des anderen hören, ja fast spüren konnte. Heute braucht man dazu Emojis, damit man Gefühle bildlich darstellt, weil die meisten Menschen die Gefühle auch nicht mehr aus Worten herauslesen können. Ich finde diese Emojis schrecklich und verstehe sie oft nicht. Solche Liebschaften können nicht halten, sind aber eine sehr moderne Form Beziehungen anzufangen, zu unterstützen, aber sie ersetzen aus meiner Sicht das Liebesgeflüster am Telefon nicht. Beenden geht auch ganz einfach, man schreibt einfach nicht mehr. Hm, meine Welt ist das nicht. Ich schätze die schnelle und zuverlässige Verbindung zu den Kontakten in Whatsapp, die schnelle Möglichkeit Termine auszumachen. Aber für den Rest bevorzuge ich die direkte Gespräch mit anderen Menschen, vor allem mit Menschen die man mag bzw. liebt.
Da ich leicht mit anderen Menschen in Kontakt komme, wird das Gespräch immer mein bevorzugtes Kommunikationsmedium sein. Ich freue mich über jedes Kurzgespräch mit anderen sei es in der S-Bahn, in der Warteschlange oder an der Wanderhütte, es bereichert immer....
Kommentare
Kommentar veröffentlichen