Deja vu - ich befinde mich im homeoffice dank Corona-Pandemie
Alles verschärft sich immer mehr und kein Mensch weiß wie der nächste Tag sein wird. Überall haben die Politiker und Geschäftsleitungen Krisensitzungen, Entscheidungen über weitere werden Maßnahmen getroffen. Und bei uns war die Entscheidung, dass wir nicht zu zweit im Büro sein dürfen, der homeoffice machen solle, für den es schon eingerichtet war.
Mich trifft es auch, ich mache seit heute homeoffice. Diese Nachricht hat mich auf einer Geschäftsfahrt ereilt, die ich gerade noch machen konnte, ab jetzt geht erst mal nichts mehr. Der Arbeitgeber ist froh, wenn man in dieser Zeit bis Ostern, solange gelten erst mal die Ausnahmebedingungen für das soziale Leben, (Rest-)Urlaub eingeplant hatte, Gleitzeit abbaut. Alles hat das gleiche Ziel: verhindern von Menschenansammlungen. Die Autofirmen machen Betriebschließungen, Italien und Frankreich haben Ausgangssperre. Bisher gibt es das bei uns noch nicht. Könnte aber noch kommen.
Es beginnt ein Sozialexperiment: wie kommen Menschen damit zurecht isoliert in ihren Wohnungen zu sitzen und abzuwarten, bis die Ansteckungsgefahr geringer ist. Wir kommen von einer Situation des maximalen Entertainments sowie unendlichen Möglichkeiten sich zu vergnügen und müssen auf einen Nullpunkt zurück. Das ist wie wenn man einem Süchtigen sagt, er soll sofort aufhören mit seiner Sucht. Sowas schaffen nur wenige Menschen, viele dröhnen sich dann den Kopf erst recht noch voll.
Deja vu ist homeoffice für mich, da ich jahrelang selbständig war und im Grunde keine Kollegen hatte, meine Arbeit bestand darin, in mein Kellerbüro zu gehen und von dort aus intensiv zu arbeiten. Ich hatte tagelang mit niemand Kontakt gehabt, außer Telefonate mit Kunden und Geschäftsfreunden, unter Menschen bin ich durch meine Seminare gekommen oder durch Präsenz auf geschäftlichen Veranstaltungen, bei denen es um sehen und gesehen werden geht und die dazu dienen die Geschäftskontakte aufrecht zu erhalten. Ich habe mich in dieser Zeit aber nie einsam gefühlt. Das lag daran, dass mein Mann mit mir selbständig war, dass wir eine Familie mit kleinen Kindern waren und Arbeit und Kinderbetreuung so parallel laufen konnten. Wir waren eine kleine Insel inmitten einer Welt die anders funktionierte, die wir mit Seminaren bedienten, also zeitweise besuchten, aber der Schwerpunkt lag in unserer Insel, die am Laufen gehalten und finanziert werden musste.
Jetzt ist die Situation anders, jetzt ist es wichtig die firmeninternen Kontakte zu halten, es ist wichtig von der firmeninternen Kommunikation nicht abgeschnitten zu sein, es fehlen die kurzen nebenbei Smalltalks, die zwar Gerüchte verbreiten, aber halt auch der gegenseitigen Information über Veränderungen innerhalb der Firma dienen. Wenn man jetzt in der Informationskette vergessen wird, ist man firmenmäßig auf der Insel der Unwissenden und fühlt sich dementsprechend abgehängt. Ich bin gespannt, was sich jetzt hier entwickeln wird, momentan ist diese Tauchstation ja nur bis Ostern, aber wir können nicht sicher sein, dass es dabei bleibt. Bestimmt entwickeln sich ganz neue Kommunikationstrukturen, wenn diese Situation je länger andauern sollte. Arbeiten kann ich jedenfalls auch sehr gut von zu Hause aus.
Froh bin ich, dass meine Tochter in dieser Zeit bei mir lebt, ihre Hochschule ist komplett geschlossen worden. Die momentane Situation erinnert an die Zeiten der Selbstständigkeit, in denen wir auch den Lebensschwerpunkt in unserer Wohnung hatten. Wir haben alle Krisen gemeinsam überstanden, sogar unsere einschneidenste Krise, den Tod meines Mannes, ihres Vaters und die komplette Neuorganisation unseres Lebens. Gemeinsam hält man viel aus.
In einer Isolierungssituation war ich auch schon in den 70iger Jahren, direkt nach dem Abitur. Alle meine Sozialkontakte sind von meinem Heimatort zum Studieren weggezogen, meine Mutter hatte gerade einen Herzinfarkt überstanden und war auf dem Weg der Genesung. So waren wir beide mitten in der Innenstadt, das Leben tobte um uns herum, auf einer vergessenen Insel namens Wohnung und völlig isoliert von allen Kontakten. Damals war Außenkontakt nur über Telefon möglich und telefonieren außerhalb der Ortsvorwahl war teuer. Mein Vater und meine Bruder lebten weit weg und so verfielen meine Mutter und ich zunächst in einen schweren depressiven Zustand, der uns lähmte, bis ich beschloss, dass wir raus müßten und wir täglich einen großen Spaziergang gemacht haben. Das hat uns Kraft gegeben und wir konnten gemeinsam aus der Krise herauskommen.
Wenn eine Ausgangssperre kommen sollte und man nicht mal mehr in die Natur raus darf, das wäre aus meiner Sicht schrecklich... die Natur bietet genügend Platz um sich aus dem Weg zu gehen.
Mich trifft es auch, ich mache seit heute homeoffice. Diese Nachricht hat mich auf einer Geschäftsfahrt ereilt, die ich gerade noch machen konnte, ab jetzt geht erst mal nichts mehr. Der Arbeitgeber ist froh, wenn man in dieser Zeit bis Ostern, solange gelten erst mal die Ausnahmebedingungen für das soziale Leben, (Rest-)Urlaub eingeplant hatte, Gleitzeit abbaut. Alles hat das gleiche Ziel: verhindern von Menschenansammlungen. Die Autofirmen machen Betriebschließungen, Italien und Frankreich haben Ausgangssperre. Bisher gibt es das bei uns noch nicht. Könnte aber noch kommen.
Es beginnt ein Sozialexperiment: wie kommen Menschen damit zurecht isoliert in ihren Wohnungen zu sitzen und abzuwarten, bis die Ansteckungsgefahr geringer ist. Wir kommen von einer Situation des maximalen Entertainments sowie unendlichen Möglichkeiten sich zu vergnügen und müssen auf einen Nullpunkt zurück. Das ist wie wenn man einem Süchtigen sagt, er soll sofort aufhören mit seiner Sucht. Sowas schaffen nur wenige Menschen, viele dröhnen sich dann den Kopf erst recht noch voll.
Deja vu ist homeoffice für mich, da ich jahrelang selbständig war und im Grunde keine Kollegen hatte, meine Arbeit bestand darin, in mein Kellerbüro zu gehen und von dort aus intensiv zu arbeiten. Ich hatte tagelang mit niemand Kontakt gehabt, außer Telefonate mit Kunden und Geschäftsfreunden, unter Menschen bin ich durch meine Seminare gekommen oder durch Präsenz auf geschäftlichen Veranstaltungen, bei denen es um sehen und gesehen werden geht und die dazu dienen die Geschäftskontakte aufrecht zu erhalten. Ich habe mich in dieser Zeit aber nie einsam gefühlt. Das lag daran, dass mein Mann mit mir selbständig war, dass wir eine Familie mit kleinen Kindern waren und Arbeit und Kinderbetreuung so parallel laufen konnten. Wir waren eine kleine Insel inmitten einer Welt die anders funktionierte, die wir mit Seminaren bedienten, also zeitweise besuchten, aber der Schwerpunkt lag in unserer Insel, die am Laufen gehalten und finanziert werden musste.
Jetzt ist die Situation anders, jetzt ist es wichtig die firmeninternen Kontakte zu halten, es ist wichtig von der firmeninternen Kommunikation nicht abgeschnitten zu sein, es fehlen die kurzen nebenbei Smalltalks, die zwar Gerüchte verbreiten, aber halt auch der gegenseitigen Information über Veränderungen innerhalb der Firma dienen. Wenn man jetzt in der Informationskette vergessen wird, ist man firmenmäßig auf der Insel der Unwissenden und fühlt sich dementsprechend abgehängt. Ich bin gespannt, was sich jetzt hier entwickeln wird, momentan ist diese Tauchstation ja nur bis Ostern, aber wir können nicht sicher sein, dass es dabei bleibt. Bestimmt entwickeln sich ganz neue Kommunikationstrukturen, wenn diese Situation je länger andauern sollte. Arbeiten kann ich jedenfalls auch sehr gut von zu Hause aus.
Froh bin ich, dass meine Tochter in dieser Zeit bei mir lebt, ihre Hochschule ist komplett geschlossen worden. Die momentane Situation erinnert an die Zeiten der Selbstständigkeit, in denen wir auch den Lebensschwerpunkt in unserer Wohnung hatten. Wir haben alle Krisen gemeinsam überstanden, sogar unsere einschneidenste Krise, den Tod meines Mannes, ihres Vaters und die komplette Neuorganisation unseres Lebens. Gemeinsam hält man viel aus.
In einer Isolierungssituation war ich auch schon in den 70iger Jahren, direkt nach dem Abitur. Alle meine Sozialkontakte sind von meinem Heimatort zum Studieren weggezogen, meine Mutter hatte gerade einen Herzinfarkt überstanden und war auf dem Weg der Genesung. So waren wir beide mitten in der Innenstadt, das Leben tobte um uns herum, auf einer vergessenen Insel namens Wohnung und völlig isoliert von allen Kontakten. Damals war Außenkontakt nur über Telefon möglich und telefonieren außerhalb der Ortsvorwahl war teuer. Mein Vater und meine Bruder lebten weit weg und so verfielen meine Mutter und ich zunächst in einen schweren depressiven Zustand, der uns lähmte, bis ich beschloss, dass wir raus müßten und wir täglich einen großen Spaziergang gemacht haben. Das hat uns Kraft gegeben und wir konnten gemeinsam aus der Krise herauskommen.
Wenn eine Ausgangssperre kommen sollte und man nicht mal mehr in die Natur raus darf, das wäre aus meiner Sicht schrecklich... die Natur bietet genügend Platz um sich aus dem Weg zu gehen.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen