Der Tanz um das goldene Kalb - wer braucht schon Mahner...
Wir leben momentan in einer irrealen Situation, wir sollen die sozialen Kontakte einschränken, damit die schnelle Verbreitung des Virus gestoppt werden kann. Wir werden eindringlich von unserer Bundeskanzlerin, in Baden-Württemberg von unserem Ministerpräsidenten dazu aufgefordert zu Hause bleiben und die Realität ist, dass wir frühlingshaftes Wetter haben, die Menschen Sehnsucht nach Sonne, im freien zu sein haben, alle Warnungen vergessen und ihrem Vergnügen nachgehen . Vor allem jüngere Menschen wollen sich mit ihren Freunden treffen. Eltern wollen mit den Kindern auf Spielplätze und so halten wir uns nur bedingt an die Ermahnungen. Auch die Risiko-Gruppen (alte Menschen) treffen sich munter in Cafes. Endlich freie Zeit und schönes Wetter...
Das war noch so am 19.03. als ich mit dem Schreiben dieses Beitrags angefangen hatte. Inzwischen 25.03. haben wir strikte Ausgangs-Vorgaben und fast alle halten sich daran.
Zu diesen irrealen Lebensituationen, gibt es Literatur und Filme, die bereits lange vor Corona geschrieben wurden, an die ich mich jetzt erinnere. Was bleibt von einer Geschichte, einen Film in der Erinnerung? Immer nur kleine Sequenzen, die einen individuell sehr beeindruckt haben, die man für sich und seine eigene Weltsicht passend macht. Objektivität gibt es die überhaupt? Ich arbeite mit den subjektiven Realitäten meiner Klienten, die diesen häufig das Leben sehr schwer machen.
Das man sich amüsiert obwohl man nicht sollte/dürfte, erinnert mich an die biblische Geschichte vom Tanz um das goldene Kalb.
Ich erinnere mich aber noch an andere Filme, die ebenfalls sehr beeindruckend Extremsituationen darstellten. In einem ging es darum, dass in einem Dorf sich ein Unfall mit einem Atomlaster ereignete. Es war Radioaktivität ausgetreten und Dörfler, die dort vor Ort oder in der Nähe waren, waren plötzlich kontaminiert, sie wurden in einer Kirche eingesperrt, keiner durfte und wollte nicht mehr mit ihnen Kontakt haben. Sie waren ganz plötzlich ausgestoßen. In diesem Film sah man wie nach und nach bei ihnen die Emotionen hochkochten, weil die Menschen unentrinnbar eingesperrt waren, es keine Hoffnung gab, da wieder rauszukommen und sich Lagerkoller, Hysterie und Panik breit machte. So weit sind wir noch nicht und hoffen auch, dass es nicht so weit kommen wird. (Ich weiß leider den Titel des Films nicht mehr, der ist schon einige Jahre her und war ein Fernsehfilm)
Aber wenn wir eine länger andauernde Ausgangssperre bekommen würden, dann können solche psychischen Extremzustände hochkommen. Schon jetzt warnen Experten vor der Zunahme von häuslicher Gewalt in einschlägigen Haushalten, von der besonders Kinder betroffen seien, die sich eben am wenigsten wehren können. Meine Freunde die Gärten haben, betonen wie glücklich sie sich schätzen können, dass sie raus können und nicht in einer Wohnung ohne Auslauf gefangen sind. Es wird viel Irrationalität hochkommen, die die latent vorhandenen Ängste noch verstärkt und zu den seltsamsten Reaktionen führen wird. Es lohnt sich mal wieder von Albert Camus die Pest zu lesen, der die verschiedenen Phasen einer tödlichen Epidemie beschreibt und auch die verschiedenen Umgangsformen damit. Ich muss zugeben, dass ich von diesem Roman nur die Isolierung der Menschen voneinander im Kopf habe, das war das, was ich als schlimm empfunden habe.
Um dieser Isolierung voneinander zu entgehen, gibt es ja die verschiedensten Initiativen auf virtueller Basis, gemeinsames singen über das Netz, singen von Balkonen und Fenstern. Wir scheinen die Gemeinschaft ganz dringend für unser seelisches Überleben zu benötigen. Und ich gebe zu, dass ich froh bin, dass meine Tochter gerade bei mir lebt und mein Freund immer wieder da ist.
Das war noch so am 19.03. als ich mit dem Schreiben dieses Beitrags angefangen hatte. Inzwischen 25.03. haben wir strikte Ausgangs-Vorgaben und fast alle halten sich daran.
Zu diesen irrealen Lebensituationen, gibt es Literatur und Filme, die bereits lange vor Corona geschrieben wurden, an die ich mich jetzt erinnere. Was bleibt von einer Geschichte, einen Film in der Erinnerung? Immer nur kleine Sequenzen, die einen individuell sehr beeindruckt haben, die man für sich und seine eigene Weltsicht passend macht. Objektivität gibt es die überhaupt? Ich arbeite mit den subjektiven Realitäten meiner Klienten, die diesen häufig das Leben sehr schwer machen.
Das man sich amüsiert obwohl man nicht sollte/dürfte, erinnert mich an die biblische Geschichte vom Tanz um das goldene Kalb.
Denn eine große Zahl der Tänzer wurde umgebracht, damit Moses nochmals die Gesetzestafeln holen gehen konnte. Die Menschen konnten nicht warten, erschufen sich einen neuen Vergnügungs- und Anbetungsgegenstand. Viele die mitmachten kamen dabei um. Auch heute werden die Warnungen ignoriert. Man sah vor wenigen Tagen noch die freie Zeit, als Freizeit an und machte all das weiter, was wir bisher am Frühlingsanfang gemacht haben.....Das beschreibt, wie Moses die Israeliten aus ihrer Knechtschaft im mächtigen Ägypten herausführt und in eine neue Zukunft führen will. Er beruft sich dabei immer wieder auf seinen Gott, der ihm dazu den Auftrag gegeben haben soll. Doch die Flucht der Israeliten führt lange durch die Wüste, brachte Hunger und Entbehrung mit sich. Die Leute waren sauer auf den Anführer Moses und sehnten sich zurück nach den "Fleischtöpfen Ägyptens". In der Knechtschaft gab es wenigstens genug zu essen. ....Ja, und weil die Israeliten die Nase voll hatten von dem Gott, den sie weder sahen noch hören konnten, da haben sie sich selbst so einen kleinen Gott gebastelt. Aus viel Gold, die Gestalt wie ein Kalb eben. Ja, und dann haben sie darum getanzt, soll heißen gebetet. Geholfen hat ihnen das freilich auch nicht.
Ich erinnere mich aber noch an andere Filme, die ebenfalls sehr beeindruckend Extremsituationen darstellten. In einem ging es darum, dass in einem Dorf sich ein Unfall mit einem Atomlaster ereignete. Es war Radioaktivität ausgetreten und Dörfler, die dort vor Ort oder in der Nähe waren, waren plötzlich kontaminiert, sie wurden in einer Kirche eingesperrt, keiner durfte und wollte nicht mehr mit ihnen Kontakt haben. Sie waren ganz plötzlich ausgestoßen. In diesem Film sah man wie nach und nach bei ihnen die Emotionen hochkochten, weil die Menschen unentrinnbar eingesperrt waren, es keine Hoffnung gab, da wieder rauszukommen und sich Lagerkoller, Hysterie und Panik breit machte. So weit sind wir noch nicht und hoffen auch, dass es nicht so weit kommen wird. (Ich weiß leider den Titel des Films nicht mehr, der ist schon einige Jahre her und war ein Fernsehfilm)
Aber wenn wir eine länger andauernde Ausgangssperre bekommen würden, dann können solche psychischen Extremzustände hochkommen. Schon jetzt warnen Experten vor der Zunahme von häuslicher Gewalt in einschlägigen Haushalten, von der besonders Kinder betroffen seien, die sich eben am wenigsten wehren können. Meine Freunde die Gärten haben, betonen wie glücklich sie sich schätzen können, dass sie raus können und nicht in einer Wohnung ohne Auslauf gefangen sind. Es wird viel Irrationalität hochkommen, die die latent vorhandenen Ängste noch verstärkt und zu den seltsamsten Reaktionen führen wird. Es lohnt sich mal wieder von Albert Camus die Pest zu lesen, der die verschiedenen Phasen einer tödlichen Epidemie beschreibt und auch die verschiedenen Umgangsformen damit. Ich muss zugeben, dass ich von diesem Roman nur die Isolierung der Menschen voneinander im Kopf habe, das war das, was ich als schlimm empfunden habe.
Um dieser Isolierung voneinander zu entgehen, gibt es ja die verschiedensten Initiativen auf virtueller Basis, gemeinsames singen über das Netz, singen von Balkonen und Fenstern. Wir scheinen die Gemeinschaft ganz dringend für unser seelisches Überleben zu benötigen. Und ich gebe zu, dass ich froh bin, dass meine Tochter gerade bei mir lebt und mein Freund immer wieder da ist.
Ein Filmchen über ein Projekt, das ich per Whatsapp zugesandt bekommen habe:
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