Urlaub in Zeiten von Corona & Ausgangsverordnungen
Morgen fange ich wieder an zu arbeiten und freue mich drauf. Ich habe zwei Wochen Urlaub hinter mir und es war tierisch anstrengend. Da mein Freund ein Mensch ist, der es liebt wegzufahren, wären wir eigentlich zwei Wochen in Richtung der verschiedensten Bogenparcoure unterwegs gewesen, hätten bei Turnieren mitgemacht usw. Das Wetter wäre genial dazu gewesen.
Aber seit dem 16. März ist das Leben völlig aus der Bahn geworfen. Am 16. März konnte ich noch in unser Seniorenheim in Ulm fahren, die Heime waren zwar schon zu, aber für Mitarbeiter noch offen. Während der Dienstfahrt bekam ich dann die Aufforderung, dass ab sofort nur noch eine Person im Büro sein darf und ich mich mit meinem Kollegen absprechen müsse, wer wann im Büro ist und wer Homeoffice macht. Gleichzeitig wurden die Läden geschlossen und nach und nach kamen immer mehr Verordnungen, die den Kontakt untersagten, die zum zu Hause bleiben aufriefen.
Dann kam der Osterurlaub, wir hatten uns ja schon arrangiert, dass man touristisch nicht wegfahren darf, aber dass auch die Bogenparcoure geschlossen wurden, zu denen man Tagesausflüge hätte machen können, hat dann komplett die Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt. Bogenschießen ist quasi wie ein Waldspaziergang mit Pfeil und Bogen, den man meist zu zweit macht, selten dass größere Gruppen miteinander unterwegs sind. Was mir blieb war das werkeln im Haus, mal in den Baumarkt und Lebensmittel einkaufen gehen. Wir hatten ja gutes Wetter, besser traumhaftes Wetter für Unternehmungen im Freien.
Also was habe ich gemacht?
Ich war glücklich darüber endlich im Haus & Garten mal das zu erledigen, was sonst immer liegen bleibt. Z.B. gründlich Sauber machen, sich auf den Sommer vorbereiten, sprich die Terrasse wieder einrichten, ein wenig Schmuck basteln und im Wald mit unserem Würfel (zum Bogenschießen) spazieren gehen. Das klingt nach wenig, war aber tierisch anstrengend. Weil man plötzlich merkt, was im Grunde alles gemacht gehört und dass diese Tätigkeiten doch recht viel Zeit in Anspruch nehmen.(Das Zeitgefühl verliert man übrigens auch, welcher Tag ist nochmals heute?) Wie alle habe auch ich mehr gekocht, das nimmt ebenfalls viel Zeit in Anspruch. Man hat sie ja, aber trotzdem fehlt was.
Mir fehlt das Chorsingen, mir fehlt das Spielen, mir fehlt der kleine Schwatz mit Bekannten, mir fehlt sich mit ihnen treffen zu können, mir fehlt mal in die 16 (unsere Dorfkneipe) gehen zu können, mir fehlt das, was man bisher als normales Leben angesehen hat.
In unserem Dorf herrscht quasi Totenstille, man hört kein Lachen mehr, man hört kaum was aus den anderen Gärten. Abends ist es gespenstisch. Eine Chorsängerin ist am Anfang der Kontaktbeschränkungen gestorben, normalerweise wären wir alle zur Beerdigung gegangen, das geht nicht mehr. Wenn wir auf den Markt nach Heilbronn gehen, auch da ist es gespenstisch, wenige Leute unterwegs, alles zu da kaum mehr Lebensmittelgeschäfte in den Innenstädten sind. Also ist nur noch der Wochenmarkt offen. Aber auch da sind eine überschaubare Menge von Menschen. Wenn man Glück hat, trifft man zufällig Bekannte und kann auf Distanz ein wenig miteinander reden.
Zu Hause tritt dann trennendes stärker hervor, weil man sich nicht ausweichen kann. Spannungen kommen hoch, die die momentane Situation noch belastender machen.
Wenn man dann rausgeht in die Natur, das darf man noch, dann sieht man viele spazierend, fahrradfahrend, kleine Grüppchen, Familienverbände, die noch zusammen gehen dürfen. Ansonsten überall zu zweit, versuchend das wunderschöne Wetter und die freie Zeit auszunützen.
Was erschreckend ist, wie schnell unser ach so gut funktionierendes Wirtschaftssystem empfindlich getroffen wird. Man bekommt jetzt die
Lieferketten und die Verflechtungen mit, man bekommt mit wie Geld verdient wurde und wie viel an Dienstleistungen für andere Menschen angeboten und nachgefragt wurde. Wenn Tourismus, Kneipen, Freizeitangebote weg fällt, wie viele Arbeitsplätze dann gefährdet sind. Aber auch welche Probleme entstehen, wenn nichts exportiert werden kann, z.B. Holz, das auf Halde liegt und dem Borkenkäfer als Brutstätte für neue Generationen bietet, mit all den Problemen, die dann für unseren Wald entstehen.
Wir hatten ein sich immer feiner verästelndes Wirtschaftssystem, das vielen ein Auskommen geboten hat. Diese einzelnen Verästelungen hat der normale Mensch schon gar nicht mehr wahrgenommen. Jetzt nehmen wir sie zwangsweise wahr durch die massiven Probleme, die entstehen. Täglich kommen mehr Berichte welche Tätigkeitsbereiche durch die Schließungen in Schwierigkeiten geraten und Corona nicht überleben werden.
Es wird ein vor und ein NACH-CORONA geben, auf jeden Fall wird unser Leben sich verändert haben. Und wir werden uns auf solche Krisen wohl immer wieder einstellen müssen. Wir proben gerade die Krisenbewältigung und da macht unsere Kanzlerin einen guten Job.
Aber seit dem 16. März ist das Leben völlig aus der Bahn geworfen. Am 16. März konnte ich noch in unser Seniorenheim in Ulm fahren, die Heime waren zwar schon zu, aber für Mitarbeiter noch offen. Während der Dienstfahrt bekam ich dann die Aufforderung, dass ab sofort nur noch eine Person im Büro sein darf und ich mich mit meinem Kollegen absprechen müsse, wer wann im Büro ist und wer Homeoffice macht. Gleichzeitig wurden die Läden geschlossen und nach und nach kamen immer mehr Verordnungen, die den Kontakt untersagten, die zum zu Hause bleiben aufriefen.
Dann kam der Osterurlaub, wir hatten uns ja schon arrangiert, dass man touristisch nicht wegfahren darf, aber dass auch die Bogenparcoure geschlossen wurden, zu denen man Tagesausflüge hätte machen können, hat dann komplett die Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt. Bogenschießen ist quasi wie ein Waldspaziergang mit Pfeil und Bogen, den man meist zu zweit macht, selten dass größere Gruppen miteinander unterwegs sind. Was mir blieb war das werkeln im Haus, mal in den Baumarkt und Lebensmittel einkaufen gehen. Wir hatten ja gutes Wetter, besser traumhaftes Wetter für Unternehmungen im Freien.
Also was habe ich gemacht?
Ich war glücklich darüber endlich im Haus & Garten mal das zu erledigen, was sonst immer liegen bleibt. Z.B. gründlich Sauber machen, sich auf den Sommer vorbereiten, sprich die Terrasse wieder einrichten, ein wenig Schmuck basteln und im Wald mit unserem Würfel (zum Bogenschießen) spazieren gehen. Das klingt nach wenig, war aber tierisch anstrengend. Weil man plötzlich merkt, was im Grunde alles gemacht gehört und dass diese Tätigkeiten doch recht viel Zeit in Anspruch nehmen.(Das Zeitgefühl verliert man übrigens auch, welcher Tag ist nochmals heute?) Wie alle habe auch ich mehr gekocht, das nimmt ebenfalls viel Zeit in Anspruch. Man hat sie ja, aber trotzdem fehlt was.
Mir fehlt das Chorsingen, mir fehlt das Spielen, mir fehlt der kleine Schwatz mit Bekannten, mir fehlt sich mit ihnen treffen zu können, mir fehlt mal in die 16 (unsere Dorfkneipe) gehen zu können, mir fehlt das, was man bisher als normales Leben angesehen hat.
In unserem Dorf herrscht quasi Totenstille, man hört kein Lachen mehr, man hört kaum was aus den anderen Gärten. Abends ist es gespenstisch. Eine Chorsängerin ist am Anfang der Kontaktbeschränkungen gestorben, normalerweise wären wir alle zur Beerdigung gegangen, das geht nicht mehr. Wenn wir auf den Markt nach Heilbronn gehen, auch da ist es gespenstisch, wenige Leute unterwegs, alles zu da kaum mehr Lebensmittelgeschäfte in den Innenstädten sind. Also ist nur noch der Wochenmarkt offen. Aber auch da sind eine überschaubare Menge von Menschen. Wenn man Glück hat, trifft man zufällig Bekannte und kann auf Distanz ein wenig miteinander reden.
Zu Hause tritt dann trennendes stärker hervor, weil man sich nicht ausweichen kann. Spannungen kommen hoch, die die momentane Situation noch belastender machen.
Wenn man dann rausgeht in die Natur, das darf man noch, dann sieht man viele spazierend, fahrradfahrend, kleine Grüppchen, Familienverbände, die noch zusammen gehen dürfen. Ansonsten überall zu zweit, versuchend das wunderschöne Wetter und die freie Zeit auszunützen.
Was erschreckend ist, wie schnell unser ach so gut funktionierendes Wirtschaftssystem empfindlich getroffen wird. Man bekommt jetzt die
Lieferketten und die Verflechtungen mit, man bekommt mit wie Geld verdient wurde und wie viel an Dienstleistungen für andere Menschen angeboten und nachgefragt wurde. Wenn Tourismus, Kneipen, Freizeitangebote weg fällt, wie viele Arbeitsplätze dann gefährdet sind. Aber auch welche Probleme entstehen, wenn nichts exportiert werden kann, z.B. Holz, das auf Halde liegt und dem Borkenkäfer als Brutstätte für neue Generationen bietet, mit all den Problemen, die dann für unseren Wald entstehen.
Wir hatten ein sich immer feiner verästelndes Wirtschaftssystem, das vielen ein Auskommen geboten hat. Diese einzelnen Verästelungen hat der normale Mensch schon gar nicht mehr wahrgenommen. Jetzt nehmen wir sie zwangsweise wahr durch die massiven Probleme, die entstehen. Täglich kommen mehr Berichte welche Tätigkeitsbereiche durch die Schließungen in Schwierigkeiten geraten und Corona nicht überleben werden.
Es wird ein vor und ein NACH-CORONA geben, auf jeden Fall wird unser Leben sich verändert haben. Und wir werden uns auf solche Krisen wohl immer wieder einstellen müssen. Wir proben gerade die Krisenbewältigung und da macht unsere Kanzlerin einen guten Job.
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