Karten die den Geldbeutel vermüllen - Wieviel Karten brauchen wir?

Manchmal habe ich den Titel und komme nicht zum Schreiben. Diesen Titel hatte ich als ich mich über diverse Kundenkarten ärgerte, die dubiose Vorteile versprachen, die an heftige Kaufbedingungen geknüpft waren, die man auch noch in einer bestimmten Zeit erreichen mußte. Ich war total verärgert und wollte mich darüber auslassen.

Das ist jetzt schon so lange her, dass ich nicht mal mehr weiß welche Kundenkarte das war.
Inzwischen habe ich Kundenkarten abgeschaff, da ich von dieser Art Kundenbindung schon immer sehr wenig gehalten habe. Leider ist mein Geldbeutel nicht wirklich entrümpelt worden. Denn in modernen Geldbeuteln findet man hauptsächlich Bankkarten, Gesundheitskarten, diverse Ausweise, die man leider nicht so einfach zu Hause lassen kann (und immer weniger Bargeld).

Was ich aber seit unserem Urlaub in USA praktiziere ist, dass ich bevorzugt mit Kreditkarte zahle. Teilweise war das sehr schwierig in Deutschland. In den USA konnte man egal welchen Betrag man zu zahlen hatte, mit der Karte bezahlen, in Deutschland ging das nicht. Meist musste man für einen Mindestbetrag einkaufen, bevor die Karte verwendet werden konnte. Seit Corona hat sich das bei uns auch verändert. Inzwischen geht das bei uns auch, seit dem man nach Möglichkeit kontaktlos bezahlen soll. Bargeld ist unerwünscht.

Inzwischen sind die Zahlungs-möglichkeiten noch mehr vorangeschritten und man zahlt mit der Handyapp, so wie ich mir die Payback Punkte gut schreiben lasse. In China ist das fast schon Standard. Unser Berliner Freund praktiziert es ebenfalls (Apple Pay app) und ärgert sich dass das bei uns zu selten möglich ist. Das Handy als Allzweckwaffe, man bezahlt, man checkt beim Arzt, im Hotel, im Zug, Flugzeug usw. ein. Vielleicht braucht man in Zukunft außer Handy nichts mehr mitnehmen, dann ist die komplette Identität im Netz. Ich bin ja sehr internetaffin, aber so ganz geheuer ist es mir nicht. Wehe wenn man dieses Handy verliert oder verlegt, dann ist man vollständig aufgeschmissen. So ein Superhandy kauft man nicht so schnell nach, man braucht dann hat immer ein weiteres Handy in Reserve, das sofort einspringen, wenn das andere verloren oder kaputt geht.


Corona hat bei uns vieles vorangetrieben, das bisher abgelehnt oder skeptisch betrachtet wurde. Im Bereich des Unterrichts wird gerade viel über das Internet gemacht. Besprechungen laufen über Zoom oder sonstige Videotelefonieprogramme. Das sind Entwicklungen, die bleiben werden, man wird dadurch versuchen Kosten einzusparen. Es kann auch dazu führen, dass ganz andere Unterrichtsformen ausgedacht werden, die später dann parallel zu den vorhandenen dazu kommen. Ich bin überzeugt, dass wir einen Wandel erleben werden, der sich langfristig durchsetzen wird. Jetzt heißt es dran bleiben, denn wie bei jedem Wandel wird es Verlierer geben, die die Entwicklung nicht mit gehen können bzw. wollen. Man denke an den Aufstand der Weber im 18. und 19. Jh. auch sie konnten die kontinuierliche Ausbreitung der maschinellen Fertigung nicht verhindern.

Ich finde es gerade sehr spannend, der schon lange stattfindende Wandel wird beschleunigt und ich bin gespannt ob ich den Endzustand in meiner Lebenszeit noch mitbekommen werde. So wie in der Lebenszeit meines Vaters (1907-1991) ein enormer Wandel stattfand, wird es auch in meiner Lebenszeit sein. Wer hätte sich noch um das Jahr 2000 herum vorstellen können, dass das Handy mal die Zentralstelle persönlichen Lebens werden wird. Für meine Kinder ist das Handy sowas wie die Intimsphäre....

Kommentare

Beliebte Posts