It's raining all night long

Nabburg im Regen
Gestern (Anfang August) sind wir in den Urlaub gestartet. Wir wollten dem angekündigten Unwetter entgehen, das Samstag Nacht kommen sollte. Tatsächlich kamen wir in einen Wetterumschwung und starten mit Regen. Unser erster Stopp sollte in Nabburg sein, von dort aus wollten wir am nächsten Tag weiter zu dem Bogenparcour Schloss Guteneck. Allein der Regen machte uns einen Strich durch die Rechnung. Wir erkundeten das nette Städtchen mit Regenschirm, zwischendurch klarte es auf, um in regelmäßigen Abständen immer wieder mit Regen anzufangen. Schlimm war es für uns nicht, da wir im Auto schlafen und so genügend Schutz hatten. Man liegt im Bett und hört den Regen niederprasseln, wie in einem Concon. Als Kind hatte ich mir immer vorgestellt wie schön es doch sein müsste in einem Glashaus zu sitzen wenn es regnet, die Tropfen sehen zu können, den Regen zu hören ohne nass zu werden. So ähnlich war gestern das Gefühl im Auto, auch wenn ich die Tropfen nicht sehen konnte.

Es ist nicht das erste Mal, dass der Regen den Urlaub begleitet. Seit ich denken kann fahre ich im August in Urlaub. Da sollte man annehmen, dass dann warmes, sonniges Wetter ist, normalerweise, aber halt nicht jedes Jahr.

Den ersten Starkregen erwischte mich auf einer Zelttour zum Genfer See.  Ich war mit Freunden unterwegs wir hatten einen netten Platz direkt am See, sahen uns bei bestem Sonnenschein das malerische Dörfchen an, aber dann zog spät abends ganz plötzlich ein Gewitter von den Bergen  herunter. Ich hatte glücklicherweise eine Luftmatratze dabei und lag so wenigstens auf dem trockenen. Allerdings musste ich ganz dringend pinkeln und wollte warten bis der Regen aufhörte. Leider regnete es sehr stark die ganze Nacht hindurch. Am nächsten Morgen hatte ich Nierenschmerzen, deshalb schwor ich mir so etwas nie wieder zu machen, eher würde ich mich nackt ausziehen, kurz im Regen vor dem Zelt pinkeln und danach mit trockenen Kleidern weiter schlafen. Damals waren die Zelte noch aus Baumwolle und brauchten lange bis sie trocken waren, also fuhren wir mit einem völlig durchnässtem Zelt heim, deshalb war es den ganzen Heimweg klamm im Auto.

Das nächste Mal hat uns der Regen als junge Familie im ersten Zelturlaub erwischt. Die Kinder waren noch klein, es ging in die Heimat meines Vaters, wir zelteten am Weissenstädter See. Dort hatten wir ein Lieblingsplätzchen im Waldteil des Zeltplatzes. Es war das Jahr 2002 und es fing abends an zu regnen, also zogen wir uns in die Schlafkoje zurück. Der Regen hörte nicht auf und weitete sich zu einem kleinen Bächlein aus, das unter unserer Schlafkoje durchzog. Wir Erwachsenen lagen auf der Luftmatratze und waren somit nicht von Feuchtigkeit bedroht, aber die Kinder auf ihren Isomatten. Sie wurden kurzerhand ins Auto verlegt und erlebten die tollste Nacht ihres bisherigen Lebens. Am nächsten Morgen packten wir im Dauerregen das Zelt ein und flüchteten Richtung Norden. Ab Naumburg hörte der Regen auf. Nicht nur wir waren dorthin geflüchtet, Mitcamper erzählten, dass sie vor dem Elbehochwasser geflüchtet waren. So erfuhren wir erst dort, dass es an der Elbe verheerende Überschwemmungen gegeben hatte. Leider regnete es in diesem Urlaub immer wieder, die Gummistiefel der Kinder wurden nicht mehr trocken. Attraktionen wie das unterirdische Zeitz waren geschlossen und wenn wir es trocken haben wollten, mussten wir in die großen Einkaufszentren gehen, Zoohandlungen stundenlang besuchen. Wir Erwachsenen waren von dem Urlaub nicht so begeistert, für die Kinder war er trotz oder vielleicht gerade wegen des Regens toll. 

Der Unterschlupf bei Regen
unsere jugendlichen Nachbarn
Ein weiterer Zelturlaub startete bereits mit Regen. Wir wollten an den Genfer See, nach Yvoir, dorthin wo ich bereits als Studentin im Zelt abgesoffen bin. Wir starteten in Sülzbach mit strömenden Regen und hofften, dass es in der Schweiz besser werden würde. Nach Bern gaben wir die Hoffnung auf und erinnerten uns, dass es am Murtener See auch sehr schön ist und beschlossen einen Zeltplatz zu suchen. Es kostete uns drei Anläufe bis wir auf einem aufgenommen wurden. Alle waren quasi abgesoffen, der dritte schließlich konnte uns ein trockenes Plätzchen bieten, allerdings mussten wir im strömenden Regen das Zelt aufbauen. Da wir wussten, dass es auf dem Zeltplatz einen Aufenthaltsraum mit Kochmöglichkeit gab, war es uns egal. Wir hatten einen Zufluchtsort, der vor Nässe und Kälte schützte. Am spannendsten war für uns, beim Zelt Aufbau unserer Nachbarn zuzusehen. Es waren Jugendliche, die von ihren Vätern zum Zeltplatz gebracht worden waren. Da die Väter wohl alle mal in der Armee gedient hatten, zogen sie kurzerhand einen Graben im das Zelt und deckten es großzügig mit einer Plane ab, so dass es eher einem militärischen Camp als einem Zelt glich, danach zogen die Väter ab und wir hatten feiernde Jugendliche als Zeltnachbarn (sie feierten sehr gesittet, waren nette Nachbarn). 

Unser diesjähriger Urlaub ist vom Wetter her durchwachsen, aber auch Regentage lassen sich "aussitzen", etwas zu besichtigen gibt es immer. Im Notfall ziehen wir mit dem Regenschirm los. Die Floßfahrt in Krumau fand auch bei Regen statt, wir bekamen Sitzkissen und wenn es ganz arg gewesen wäre Regenschirme... sie war trotzdem wunderschön.

Krumau - an der Moldauschleife

man sieht es war ein Erlebnis

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