Meine Inder - es ist anstrengend mit einer anderen Kultur
Beruflich habe ich die Aufgabe unsere indischen Fachkräfte zu integrieren, damit sie sich wohlfühlen und dem Unternehmen als Fachkräfte erhalten bleiben.
Dies ist eine Aufgabe, die auslaugend wirkt. Warum?
Wir haben insgesamt 7 indische Fachkräfte über eine Agentur angeworben, Es sind junge, sehr liebe Menschen, die hoch motiviert sind in Deutschland zu arbeiten. Sie sind sehr aufmerksam, aber auch sehr fordernd. Und das macht die Betreuung extrem anstrengend.
Zu Beginn des Projekts verstand ich nicht so recht warum, sie betreut werden sollten. Ich dachte die Integration regelt sich durch die Arbeit und hatte nie mit den vielfältigen Problemen gerechnet, die allein durch die Arbeitserlaubnis und den Aufenthaltstitel entstehen. Vor allem in Bad Mergentheim hatten wir große Probleme. Dieses kämpfen um die Ermöglichung, dass unsere Inder tatsächlich in Deutschland arbeiten dürfen, hat uns alle menschlich näher gebracht. Das hat aber auch dazu geführt, dass wir (meine Kollegin und ich) immer mehr in die sorgende Rolle gekommen sind. Wir wurden bei allen Problemen gerufen, ohne Unterschied ob diese wichtig sind oder nicht. Es wurde von uns erwartet, diese Probleme sofort zu lösen und rund um die Uhr verfügbar zu sein. Die normale Distanz, die durch ein Arbeitsverhältnis gegeben ist, war weg und wir kamen immer mehr in ein Überforderungsgefühl rein.
Als wir noch zu zweit die ersten 4 Inder betreuten war es erträglich, da die Verantwortung geteilt war und wir noch ganz am Anfang der Betreuung standen. Aber je länger sich die Betreuung hinzog und je mehr wir allein für eine Gruppe zuständig waren, um so anstrengender wurde es.
Inzwischen betreue ich 3 indische Männer und eine indische Frau allein. Was mich am Anfang der Betreuung in Heilbronn extrem anstrengte war, dass alle drei gleichzeitig auf mich einredeten, jeder sein individuelles Anliegen sofort erledigt haben wollte und es ihnen vollkommen egal war, ob ich gerade mit dem anderen beschäftigt war. Dies haben wir ganz langsam in Griff bekommen. Dann sprechen sie leider noch sehr schlecht deutsch, dies bedeutet, dass sie Begleitung bei Banken usw. benötigen. Hier muss dann übersetzt werden, damit sie begreifen was zu machen ist. Also rede ich italienisch mit den Indern (alle haben zuvor ca. 3-4 Jahre in Italien gelebt) das sprechen sie besser als englisch, das bei ihnen eher an Südindisch als an englisch erinnert. Sie beobachten einen sehr genau, bemerken jede äußerliche Veränderung und da sie Männer sind, reden sie auch darüber. Obwohl sie nur eingeschränkt deutsch verstehen, begreifen sie sofort, dass ich am Telefon mit meiner Tochter rede. Es ist eine enorme Sensibilität für die "Chefin" da, aber auch die Erwartung, dass man sie umsorgt. Was ich lustig finde ist, wie stolz sie auf ihr schlechtes Deutsch sind, es ist eine Leistung was sie in der kurzen Zeit des Deutschlernens erreicht haben, aber so gut wie sie denken sind sie leider nicht.
Diese Menschen sind sehr freundlich, entgegenkommend aber sehr fordernd. Diese ständig verlangte Aufmerksamkeit strengt mich auf die Dauer sehr an. Ich bin inzwischen jedes Mal geschafft, wenn ich wieder ein Meeting mit ihnen hatte. Ich versuche soweit es geht Distanz herzustellen, damit ich nicht völlig ausgesaugt werde. Wir sind diese distanzlose Nähe in Europa nicht gewöhnt, bzw. ich bin nicht der Mensch, der in solch einer distanzlosen Nähe aufgehen kann.
Frau F. und ihre Inder das ist inzwischen die Belustigung für alle...
nächstes Jahr sollen es Philipinos werden, mir soll es ja nicht langweilig werden in der Arbeit.
Dies ist eine Aufgabe, die auslaugend wirkt. Warum?
Wir haben insgesamt 7 indische Fachkräfte über eine Agentur angeworben, Es sind junge, sehr liebe Menschen, die hoch motiviert sind in Deutschland zu arbeiten. Sie sind sehr aufmerksam, aber auch sehr fordernd. Und das macht die Betreuung extrem anstrengend.
Zu Beginn des Projekts verstand ich nicht so recht warum, sie betreut werden sollten. Ich dachte die Integration regelt sich durch die Arbeit und hatte nie mit den vielfältigen Problemen gerechnet, die allein durch die Arbeitserlaubnis und den Aufenthaltstitel entstehen. Vor allem in Bad Mergentheim hatten wir große Probleme. Dieses kämpfen um die Ermöglichung, dass unsere Inder tatsächlich in Deutschland arbeiten dürfen, hat uns alle menschlich näher gebracht. Das hat aber auch dazu geführt, dass wir (meine Kollegin und ich) immer mehr in die sorgende Rolle gekommen sind. Wir wurden bei allen Problemen gerufen, ohne Unterschied ob diese wichtig sind oder nicht. Es wurde von uns erwartet, diese Probleme sofort zu lösen und rund um die Uhr verfügbar zu sein. Die normale Distanz, die durch ein Arbeitsverhältnis gegeben ist, war weg und wir kamen immer mehr in ein Überforderungsgefühl rein.
Als wir noch zu zweit die ersten 4 Inder betreuten war es erträglich, da die Verantwortung geteilt war und wir noch ganz am Anfang der Betreuung standen. Aber je länger sich die Betreuung hinzog und je mehr wir allein für eine Gruppe zuständig waren, um so anstrengender wurde es.
Inzwischen betreue ich 3 indische Männer und eine indische Frau allein. Was mich am Anfang der Betreuung in Heilbronn extrem anstrengte war, dass alle drei gleichzeitig auf mich einredeten, jeder sein individuelles Anliegen sofort erledigt haben wollte und es ihnen vollkommen egal war, ob ich gerade mit dem anderen beschäftigt war. Dies haben wir ganz langsam in Griff bekommen. Dann sprechen sie leider noch sehr schlecht deutsch, dies bedeutet, dass sie Begleitung bei Banken usw. benötigen. Hier muss dann übersetzt werden, damit sie begreifen was zu machen ist. Also rede ich italienisch mit den Indern (alle haben zuvor ca. 3-4 Jahre in Italien gelebt) das sprechen sie besser als englisch, das bei ihnen eher an Südindisch als an englisch erinnert. Sie beobachten einen sehr genau, bemerken jede äußerliche Veränderung und da sie Männer sind, reden sie auch darüber. Obwohl sie nur eingeschränkt deutsch verstehen, begreifen sie sofort, dass ich am Telefon mit meiner Tochter rede. Es ist eine enorme Sensibilität für die "Chefin" da, aber auch die Erwartung, dass man sie umsorgt. Was ich lustig finde ist, wie stolz sie auf ihr schlechtes Deutsch sind, es ist eine Leistung was sie in der kurzen Zeit des Deutschlernens erreicht haben, aber so gut wie sie denken sind sie leider nicht.
Diese Menschen sind sehr freundlich, entgegenkommend aber sehr fordernd. Diese ständig verlangte Aufmerksamkeit strengt mich auf die Dauer sehr an. Ich bin inzwischen jedes Mal geschafft, wenn ich wieder ein Meeting mit ihnen hatte. Ich versuche soweit es geht Distanz herzustellen, damit ich nicht völlig ausgesaugt werde. Wir sind diese distanzlose Nähe in Europa nicht gewöhnt, bzw. ich bin nicht der Mensch, der in solch einer distanzlosen Nähe aufgehen kann.
Frau F. und ihre Inder das ist inzwischen die Belustigung für alle...
nächstes Jahr sollen es Philipinos werden, mir soll es ja nicht langweilig werden in der Arbeit.
Kerala - die Heimat meiner Inder |
Kommentare
Kommentar veröffentlichen