Kleinere Traumas - die einen ein Leben lang begleiten - Sport & Wettbewerb
ich beschäftige mich gerade mit Alterstraumta, die man immer häufiger bei den heutigen Alten antrifft und versuche, unseren Mitarbeitern Hilfsmittel im Umgang damit zu vermitteln. Natürlich sind das Traumatas, die durch wirklich lebensbedrohliche Situationen, die bei denen das Individuum Todesängste ausgestanden hat, überfordert war adäquat zu reagieren, nicht aufgefangen wurde und danach nicht lernte damit umzugehen. Meist werden solche Erlebnisse verdrängt, man versucht sie zu vergessen (das gelang den Kriegskindern ganz gut). Der Körper lässt das zu, wehrt sich aber zu einem späteren Zeitpunkt und zeigt Symptome.
Nun wird dieser Begriff aber auch verwendet, wenn man Erlebnisse beschreibt, die einem ein Graus sind, die einem verleidet wurden und die man daraufhin sein Leben lang vermeidet. Meist wurde man bloßgestellt, hatte nur Misserfolge, wurde lächerlich gemacht, ausgegrenzt, man merkte dass man bei der Konkurrenz in diesem Bereich nicht mithalten kann. Die meisten Menschen entfliehen solch einer Situation, vermeiden jeglichen Kontakt mit der niederschmetternden Situation. Andere versuchen dann hartnäckig, genau in diesen Punkt zu einer Meisterschaft zu kommen, es stachelt ihren Ehrgeiz an und sie schaffen tatsächlich Höchstleistungen. Dann spricht umgangssprachlich auch niemand von einem Trauma....
Mein lebenslanges Trauma ist der Sport. Wenn ich nur annähernd Sport im Hintergrund wittere, friere ich innerlich ein, verwandle mich in eine völlig unkoordinierte Fleischmasse, bin halt körperlich anwesend, es wird mir alles egal und so handle ich dann auch. Den einzigen "Ehrgeiz" den ich dann entwickle ist zu beweisen, dass ich verlieren werde.
Wie kam es dazu? Bedingt durch eine angeborene Hüftgelenksdisplacie, bin ich nicht so beweglich. Ich wurde auch von Kleinkind an mit allen möglichen schmerzhaften "Heilmöglichkeiten" traktiert und angehalten nicht zu viel herumzuhüpfen, bzw. Dinge zu tun, die meiner Hüfte schaden könnten. Wichtig war, dass ich nicht Hinke, da meine Eltern Angst hatten, dass ich gehänselt und ausgegrenzt würde. Dann kam ich in die Schule und mein Trauma wurde im Sportunterricht verfestigt. Ich war ungelenk, langsam und sehr resistent gegen jegliche Versuche meine sportlichen Leistungen zu verbessern. Allerdings hatten zu meiner Zeit die Sportlehrer(innen) keinerlei Verständnis für Menschen, die ungeschickt waren. Man zwang mich über Barrenholmen zu springen, obwohl so etwas Gift für meine Hüfte war. Ich stand schlotternd mindestens eine halbe Stunde auf diesem Holmen, bis ich herunter durfte und nicht mehr springen musste. Bei den allseits beliebten Ballspielen, war jedes Team entsetzt, wenn ich in seine Gruppe sollte, damit war klar, dass es verlieren würde. Schlichtweg ich war eine lächerliche Figur, die man nur brauchte damit andere glänzen konnten. Das Einzige was ich wirklich gerne machte, war Zirkeltraining, das war abwechselnd und konnte ich ganz allein für mich und in meiner Geschwindigkeit machen. Aber richtig erleichtert war ich erst, als vom Sportunterricht befreit wurde, mich nie mehr sich durch diese Stunden quälen müssen, nie mehr damit zu kämpfen hatte gerade noch eine 4 zu bekommen.
Ich war für mein ganzes Leben geprägt, noch heute ist jegliche körperliche Bewegung, die mit Leistung und Wettbewerb verbunden ist, für mich ein Albtraum. Alte Wunden und Widerstände brechen auf. Wenn ich dann doch mal in Wettbewerbssituationen gebracht werde und ich per Zufall noch Erfolg habe, dann bin ich dem gegenüber sehr misstrauisch, das war vielleicht ein Versehen oder Zufall, aber mit mir hat das nichts zu tun. Meine Rolle ist eine andere, ich sorge dafür, dass andere auf dem Treppchen stehen können. Ich bevorzuge Aktionen, die ich für mich, in meiner Geschwindigkeit und meiner körperlichen Unbelehrbarkeit machen kann.
Was sehr interessant ist, dass ich bei meinem Sohn genau diesselbe Reaktion beobachte, den Punkt ab dem aufgegeben wird und das innerliche sich der Situation entziehen beginnt. Der Punkt ab dem er als Person regelrecht verschwindet. Beide Kinder entziehen sich dem Wettbewerb, wobei sie nicht das "Sporttrauma" erlebt haben. Wettbewerb steigert bei uns nicht den Wunsch zu gewinnen und besser zu werden, sondern weckt eher den Wunsch zu fliehen. Komischerweise wenn man uns von Außen ansieht, denken viele wir seien sportlich, wir bewegen uns sehr wohl und können auch ausdauernd laufen, aber Sport ist für uns kein Vergnügen. Wir verbinden Sport auch immer mit Wettbewerb und das ist uns ein Graus. Mein Sohn könnte selbst in der Musik (seiner Leidenschaft) nie ein Solist sein, das würde Wettbewerb bedeuten, er ist lieber ein Wissenschaftler, der vor sich hin bosseln und nach seinen Vorstellungen arbeiten kann.
Jetzt bin ich alt auch in diesem Alter machen viele Sport bis zum Abwinken, nicht mein Ding... ich lebe weiter nach dem Motto Sport ist Wettbewerb, bewegen macht Spaß aber es darf nicht sportlich sein....
Nun wird dieser Begriff aber auch verwendet, wenn man Erlebnisse beschreibt, die einem ein Graus sind, die einem verleidet wurden und die man daraufhin sein Leben lang vermeidet. Meist wurde man bloßgestellt, hatte nur Misserfolge, wurde lächerlich gemacht, ausgegrenzt, man merkte dass man bei der Konkurrenz in diesem Bereich nicht mithalten kann. Die meisten Menschen entfliehen solch einer Situation, vermeiden jeglichen Kontakt mit der niederschmetternden Situation. Andere versuchen dann hartnäckig, genau in diesen Punkt zu einer Meisterschaft zu kommen, es stachelt ihren Ehrgeiz an und sie schaffen tatsächlich Höchstleistungen. Dann spricht umgangssprachlich auch niemand von einem Trauma....
geht nicht nur mir so......www.toonpool.com |
Wie kam es dazu? Bedingt durch eine angeborene Hüftgelenksdisplacie, bin ich nicht so beweglich. Ich wurde auch von Kleinkind an mit allen möglichen schmerzhaften "Heilmöglichkeiten" traktiert und angehalten nicht zu viel herumzuhüpfen, bzw. Dinge zu tun, die meiner Hüfte schaden könnten. Wichtig war, dass ich nicht Hinke, da meine Eltern Angst hatten, dass ich gehänselt und ausgegrenzt würde. Dann kam ich in die Schule und mein Trauma wurde im Sportunterricht verfestigt. Ich war ungelenk, langsam und sehr resistent gegen jegliche Versuche meine sportlichen Leistungen zu verbessern. Allerdings hatten zu meiner Zeit die Sportlehrer(innen) keinerlei Verständnis für Menschen, die ungeschickt waren. Man zwang mich über Barrenholmen zu springen, obwohl so etwas Gift für meine Hüfte war. Ich stand schlotternd mindestens eine halbe Stunde auf diesem Holmen, bis ich herunter durfte und nicht mehr springen musste. Bei den allseits beliebten Ballspielen, war jedes Team entsetzt, wenn ich in seine Gruppe sollte, damit war klar, dass es verlieren würde. Schlichtweg ich war eine lächerliche Figur, die man nur brauchte damit andere glänzen konnten. Das Einzige was ich wirklich gerne machte, war Zirkeltraining, das war abwechselnd und konnte ich ganz allein für mich und in meiner Geschwindigkeit machen. Aber richtig erleichtert war ich erst, als vom Sportunterricht befreit wurde, mich nie mehr sich durch diese Stunden quälen müssen, nie mehr damit zu kämpfen hatte gerade noch eine 4 zu bekommen.
Ich war für mein ganzes Leben geprägt, noch heute ist jegliche körperliche Bewegung, die mit Leistung und Wettbewerb verbunden ist, für mich ein Albtraum. Alte Wunden und Widerstände brechen auf. Wenn ich dann doch mal in Wettbewerbssituationen gebracht werde und ich per Zufall noch Erfolg habe, dann bin ich dem gegenüber sehr misstrauisch, das war vielleicht ein Versehen oder Zufall, aber mit mir hat das nichts zu tun. Meine Rolle ist eine andere, ich sorge dafür, dass andere auf dem Treppchen stehen können. Ich bevorzuge Aktionen, die ich für mich, in meiner Geschwindigkeit und meiner körperlichen Unbelehrbarkeit machen kann.
Was sehr interessant ist, dass ich bei meinem Sohn genau diesselbe Reaktion beobachte, den Punkt ab dem aufgegeben wird und das innerliche sich der Situation entziehen beginnt. Der Punkt ab dem er als Person regelrecht verschwindet. Beide Kinder entziehen sich dem Wettbewerb, wobei sie nicht das "Sporttrauma" erlebt haben. Wettbewerb steigert bei uns nicht den Wunsch zu gewinnen und besser zu werden, sondern weckt eher den Wunsch zu fliehen. Komischerweise wenn man uns von Außen ansieht, denken viele wir seien sportlich, wir bewegen uns sehr wohl und können auch ausdauernd laufen, aber Sport ist für uns kein Vergnügen. Wir verbinden Sport auch immer mit Wettbewerb und das ist uns ein Graus. Mein Sohn könnte selbst in der Musik (seiner Leidenschaft) nie ein Solist sein, das würde Wettbewerb bedeuten, er ist lieber ein Wissenschaftler, der vor sich hin bosseln und nach seinen Vorstellungen arbeiten kann.
Jetzt bin ich alt auch in diesem Alter machen viele Sport bis zum Abwinken, nicht mein Ding... ich lebe weiter nach dem Motto Sport ist Wettbewerb, bewegen macht Spaß aber es darf nicht sportlich sein....
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