Entwöhnt - plötzlich wieder so viele Aktivitäten
in welch komischen Zuständen wir uns befinden, da jammert man erst, dass man keine Kontakte haben darf, diese nur noch auf wenige Menschen reduziert sind. Jetzt dürfen wir wieder fast alles und es ist auch nicht recht... naja recht schon aber es strengt sehr an. Man fragt sich wie man das vor Corona so locker bewältigen konnte... es passt schon wieder nicht.
Sehen wir uns als Beispiel das letzte Wochenende (10./11. Juli) an. Wir hatten den letzten Wochen sehr unbeständiges Wetter, häufig Regen, der unberechenbar war. Aber am Wochenende war es schön, warm und wir waren von Regen verschont.
Die Kulturzentren fangen wieder an, den Künstlern Auftrittsmöglichkeiten zu geben und so finden "intime" (= max. 20 Zuhörer) Auftritte im Gleis 1 in Waldenburg statt. Das hat etwas von einem Wohnzimmerkonzert, überschaubar, Corona gerecht, leider ist ab 23 Uhr Schluss, länger dürfen die Auftritte nicht dauern. So wurde der Freitag Abend verbracht.
Am Samstag fand, für mich plötzlich, die Bogenmesse Arc con statt. Das ist eine große Bogenmesse, die normalerweise im Frühjahr stattfindet. Voller Freude sind wir hingefahren, in der Hoffnung die bestellten und noch nicht gelieferten Pfeile dort zu bekommen. Es waren viele Besucher da, aber nicht zu voll. Ein Stück Normalität, ein wenig überrumpelte Normalität weil die Messe plötzlich kam, nicht jeder Bogenbauer darauf reagieren konnte, genauso die Besucher, es wäre zu normalen Zeiten voller gewesen. Ich habe es genossen, über die Messe zu marschieren und das gute Wetter hat sein übriges dazu getan.
Am Sonntag durften wir zum ersten Mal wieder als Chor im Taufgottesdienst singen. Auch hier wieder unter Corona Auflagen, d.h. wir durften nur im Freien singen. Also bibberten wir ob der Gottesdienst, nach dem nächtlichen Regen, tatsächlich im Freien stattfinden würde. Er fand statt und genau zur Taufe des Kindes kam die Sonne heraus, die uns dann den ganzen Tag begleitete. Es war seltsam in einem Gottesdienst im Freien zu singen, an den man auch online teilnehmen konnte, der vor Ort nur wenig besucht war.
An diesem Sonntag fanden überall Veranstaltungen statt, Neckarsulm feierte sein Stadtjubiläum, die städtische Musikschule ihr Jahresfest. Da ich lange mit Neckarsulm verbunden war, ging es also weiter zu den dortigen Veranstaltungen. Und abends gab es bei uns in Obersulm ein Serenaden Konzert, bei dem viele Bekannte mitsangen, also bin ich halt auch da noch hin.
Als ich schließlich abends zu Hause ankam, war ich richtig geschafft, obwohl ich zwischendrin noch ein Mittagsschläfchen gemacht hatte. Noch vor 2 Jahren wäre das ein ganz normales Wochenende gewesen, überall wird ein Konzert, Fest, Veranstaltung angeboten, man unterlag der Qual der Wahl, aber es war normal und man hechtete zu den verschiedenen Veranstaltungen. Jetzt durch die lange Zwangspause, ist das richtig anstrengend und fast befremdlich. Es ist zu viel auf einmal. Wir sind entwöhnt und bemerken plötzlich die Anstrengung, die dieses sich Vergnügen macht. Man ist die vielen Leute um sich herum nicht mehr gewöhnt. Alles ist auch ein wenig befremdlich, denn wir versuchen die Veranstaltungen so normal wie möglich zu gestalten, müssen aber mit Masken rumlaufen, es gibt feste Wege für den Ein- sowie für den Ausgang. Selbst wenn diese am Ende der Veranstaltung sinnlos geworden sind, wird man genötigt die "Regeln" einzuhalten. So ist es halt doch noch nicht normal.
Dadurch, dass diese Corona-Delta-Variante über uns schwebt, kommt es mir so vor als ob wir alle wie verrückt diese kurze Zeit der Öffnung nutzen wollen und vor einem potentiellen Lock-down noch möglichst viel anbieten und machen möchten. Man weiß nach wie vor nicht, wie lange diese Freizügigkeit gelten wird, wann wir wieder unter Einschränkungen leiden werden. Parallel dazu ist das Wetter unberechenbar. Es bringt uns den dringend benötigten Regen, aber wir sehnen uns halt alle auch danach, sich unbeschwert im Freien aufhalten zu können.
Unbeschwert gilt nur so lange, wie wir uns an die Auflagen halten und die sehen z.B. so bei der Arc Con aus
Das Ordnungsamt Mannheim hat am 23.06.2021 die Durchführung der ARCCON gestattet.
Die ARCCON kann wie angekündigt durchgeführt werden.
Die Vorgaben richten sich nach dem Inzidenzwert der Stadt Mannheim der auf der Info-Seite der Stadt Mannheim eingesehen werden kann.
https://www.mannheim.de/de/informationen-zu-corona/aktuelle-situation-in-mannheim/inzidenzzahl
Es gelten folgende Inzidenzstufen:
1. Inzidenzstufe 1 liegt vor, wenn in einem Stadt- oder Landkreis die Sieben-Tage-Inzidenz einen Wert von höchstens 10 erreicht;
2. Inzidenzstufe 2 liegt vor, wenn in einem Stadt- oder Landkreis die Sieben-Tage-Inzidenz einen Wert über 10 und von höchstens 35 erreicht;
3. Inzidenzstufe 3 liegt vor, wenn in einem Stadt- oder Landkreis die Sieben-Tage-Inzidenz einen Wert über 35 und von höchstens 50 erreicht;
4. Inzidenzstufe 4 liegt vor, wenn in einem Stadt- oder Landkreis die Sieben-Tage-Inzidenz einen Wert über 50 erreicht;
Veranstaltungen sind
1. in Inzidenzstufe 1 mit bis zu 1500 Personen im Freien und mit bis zu 500 Personen innerhalb geschlossener Räume zulässig.
Bei einer Überschreitung von 300 Besuchern besteht auch im Freien die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.
2. in Inzidenzstufe 2 mit bis zu 750 Personen im Freien und mit bis zu 250 Personen innerhalb geschlossener Räume zulässig.
Bei einer Überschreitung von 200 Besuchern besteht auch im Freien die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.
In den Hallen besteht die Pflicht zum Tragen einer medizinischen Maske.
Händler können bei der Nutzung eines Spuckschutzes an ihrem Stand auf die Maske verzichten (wie im Kassenbereich des Einzelhandels).
Bei Inzidenzstufe 1+2 ist kein Test keine Impfungs- und kein Genesungsnachweis erforderlich.
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