Von Toiletten, Veranden und sonstigen altmodischen Bauten
in Charlottesville |
Was ich noch auffällig finde hier an der Ostküste, sind
diese Veranden vor den Eingangstüren der Häuser. Wie schön das ist, die Menschen sitzen auf der
Veranda und jeder kann sie sehen, man hält einen kleinen Schwatz oder kommt
zwanglos mit den Nachbarn in Kontakt. Ich liebe diese Veranden, bei uns würde
kein Mensch sich dahin setzen, jeder verbarrikadiert sich in seiner Wohnung
bzw. seinem Garten.
In Charlottesville |
Als Baustil wird hier oldfashioned bevorzugt, alles wirkt
irgendwie englisch oder kolonial amerikanisch. Wirklich tolle moderne Bauten
habe ich bisher noch nicht gesehen. Ich betrachte die Hotelarchitektur nicht
unbedingt als fortschrittlich modern.
Überhaupt entsetzt mich die Bauweise. Da wird ein Holzgerüst
mit dünnen Sperrholzwänden hochgezogen, davor wird dann eine einfache Klinkerfassade
gesetzt, fertig ist das Haus. Aber wehe ein Sturm kommt, dann wird das „Papphaus“
ganz einfach weggepustet. Im Motel hört
man durch die dünnen Wände so gut wie alles….
in Asheville |
Wie interessant!
AntwortenLöschenDie Amerikaner, mit denen ich mich unterhalten habe, behaupten ganz das Gegenteil - Deutschland wäre ja sooo sauber .... kommt wohl immer drauf an wo man ist. Ich persönlich habe hier schon alles gesehen und erlebt, von penibel sauber bis zu OMG! Allerdings finde ich es wirklich sehr bequem überall ein restroom vorzufinden.
Die Ostküste scheint schon ein großer Kontrast zu unserem tiefsten Süden zu sein, hier gibt es kaum noch Veranden und hier sitzt auch kaum jemand davor. In Florida habe ich das alles noch häufiger gesehen (und ich bin ein totaler Fan von diesen wunderschönen alten Häuserstilen).
Mit der Holzkonstruktion gebe ich dir aber recht, es ist und bleibt auf den ersten Blick furchtbar. Wir besitzen ja auch so eine "Pappschachtel" und leben in einem Hurricanegebiet. Man fragt sich schon warum dann nicht generell solider gebaut wird. Andererseits ist so ein Holzhaus schnell aufgezogen und kostet erheblich weniger als ein massives Haus. Trotz der Leichtbauweise hält so ein Häuschen gut was aus (Holz ist flexibel), natürlich nicht in der direkten Einflugschneise eines Tornados oder eines Hurricanes der Kategorie 5. Da würde dann eventuell auch nur ein Keller helfen, und die sind ja auch nicht üblich. Vielleicht ist es auch einfach Fakt, dass Holz schon immer leichter erhältlich war.
Diese Leichtbauweise hat übrigens auch seine Vorteile: Man kann prima Wände umsetzen, oder Kabel verlegen - die kommen einfach über den Dachboden durch die Wand geworfen :-D