Von Toiletten, Veranden und sonstigen altmodischen Bauten



in Charlottesville
Was mich am meisten in den USA beeindruckt sind die supersauberen Toiletten. Egal wo man hinkommt, man darf   k o s t e n l o s    auf Toilette.  Die Toiletten sind ausnahmslos sauber, Klofrauen sieht man nie, auch keine Putzpläne, es klappt einfach so. Jeder scheint darauf zu achten, dass die Toilette sauber verlassen wird. Was für Schmutzfinke sind wir da in Deutschland, in welch ekligen Zustand manchmal Frauentoiletten sind! Wenn man auf der Autobahn ist, dann kostet jedes Pinkeln zwischen 50 Cent und einem Euro. Das ist schon heftig, ich kann das Befremden der Amerikaner verstehen bei solchen Zuständen in good old Europe.

Was ich noch auffällig finde hier an der Ostküste, sind diese Veranden vor den Eingangstüren der Häuser.  Wie schön das ist, die Menschen sitzen auf der Veranda und jeder kann sie sehen, man hält einen kleinen Schwatz oder kommt zwanglos mit den Nachbarn in Kontakt. Ich liebe diese Veranden, bei uns würde kein Mensch sich dahin setzen, jeder verbarrikadiert sich in seiner Wohnung bzw. seinem Garten.
In Charlottesville
Als Baustil wird hier oldfashioned bevorzugt, alles wirkt irgendwie englisch oder kolonial amerikanisch. Wirklich tolle moderne Bauten habe ich bisher noch nicht gesehen. Ich betrachte die Hotelarchitektur nicht unbedingt als fortschrittlich modern. 

Überhaupt entsetzt mich die Bauweise. Da wird ein Holzgerüst mit dünnen Sperrholzwänden hochgezogen, davor wird dann eine einfache Klinkerfassade gesetzt, fertig ist das Haus. Aber wehe ein Sturm kommt, dann wird das „Papphaus“ ganz einfach  weggepustet. Im Motel hört man durch die dünnen Wände so gut wie alles….

in Asheville

Kommentare

  1. Wie interessant!
    Die Amerikaner, mit denen ich mich unterhalten habe, behaupten ganz das Gegenteil - Deutschland wäre ja sooo sauber .... kommt wohl immer drauf an wo man ist. Ich persönlich habe hier schon alles gesehen und erlebt, von penibel sauber bis zu OMG! Allerdings finde ich es wirklich sehr bequem überall ein restroom vorzufinden.

    Die Ostküste scheint schon ein großer Kontrast zu unserem tiefsten Süden zu sein, hier gibt es kaum noch Veranden und hier sitzt auch kaum jemand davor. In Florida habe ich das alles noch häufiger gesehen (und ich bin ein totaler Fan von diesen wunderschönen alten Häuserstilen).

    Mit der Holzkonstruktion gebe ich dir aber recht, es ist und bleibt auf den ersten Blick furchtbar. Wir besitzen ja auch so eine "Pappschachtel" und leben in einem Hurricanegebiet. Man fragt sich schon warum dann nicht generell solider gebaut wird. Andererseits ist so ein Holzhaus schnell aufgezogen und kostet erheblich weniger als ein massives Haus. Trotz der Leichtbauweise hält so ein Häuschen gut was aus (Holz ist flexibel), natürlich nicht in der direkten Einflugschneise eines Tornados oder eines Hurricanes der Kategorie 5. Da würde dann eventuell auch nur ein Keller helfen, und die sind ja auch nicht üblich. Vielleicht ist es auch einfach Fakt, dass Holz schon immer leichter erhältlich war.
    Diese Leichtbauweise hat übrigens auch seine Vorteile: Man kann prima Wände umsetzen, oder Kabel verlegen - die kommen einfach über den Dachboden durch die Wand geworfen :-D

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